Können Garnelen in diesem Gefäß überleben?

5 Antworten

So ein Kugelglas sieht auf dem Foto ganz nett aus. In der Realität hat es aber optisch ein massives Problem. Ein mit Wasser gefülltes Kugelglas hat einen extrem unangenehmen Linseneffekt, der den Einblick nach innen stark behindert.

Dazu kommen die Probleme, die sich aus der (nahtlosen) Kugelform für die Bewohner ergeben. Fische können durch das Glas durch sehen. In der Kugel sehen sie aber nur verzerrt. Ein nahtloses Glasgefäß führt dazu, dass jede Form von Druckwelle, wie Vibrationen von Schritten oder Schallwellen aus dem Raum, scheinbar von allen Seiten gleichzeitig kommt. Verstärkt wird das durch das Reflexionsverhalten in der Kugel. Die für Wassertiere extrem wichtige Früherkennung von Gefahren funktioniert so nicht, stattdessen haben sie Daueralarm und wissen nicht in welche Richtung sie flüchten müssen. Für Fische ist das die Hölle, aber auch Wirbellose wie Garnelen können Druckwellen wahrnehmen und ihren Ursprungsort erkennen.

Die Kugel führt, wenn sie zu mehr als der Hälfte gefüllt ist, dazu, dass nur sehr wenig freie Wasseroberfläche für den Gasaustausch zur Verfügung steht. Das Ergebnis ist Sauerstoffmangel. Die Fläche des Bodengrunds ist ebenso begrenzt, dadurch haben die lebensnotwendigen Filterbakterien (die auf jeder fest, von Wasser umspülten Oberfläche leben) sehr wenig Siedlungsfläche. Wenig Filterbakterien bedeutet, dass auch wenig Schadstoffe biologisch abgebaut werden können. Die Kugelform macht den Einsatz von Filtern, die die Siedlungsfläche für Filterbakterien vergrößern könnten, schwierig bis unmöglich. Alle handelsüblichen Filter sind entweder dafür gebaut, an geraden Wänden befestigt, oder auf den Boden gestellt zu werden. Gerade Wände gibt es nicht, Boden gibt es eh viel zu wenig. Da sieht das kleinste Schwammfilterchen schon total klotzig aus. Außerdem kann man bei einer Kugel weder das Kabel eines elektrischen Filters, noch den Schlauch eines Lufthebers optisch ansprechend verstecken.

Jeder Nanocube ist deutlich weniger schlecht als ein Kugelglas.

eieiei2  05.12.2020, 18:42

Noch was zum Thema verzerrte Sicht:

Als ich mein viertelkreisförmiges Eckbecken mit Fischen aus meinem normalen 80er besetzt habe, hatten manche Fische am Anfang Probleme, die gebogene Frontscheibe als Hindernis zu erkennen. Die sind dagegen geschwommen, obwohl sie mehr Platz als vorher hatten. Es hat mehrere Tage gedauert, bis sie sich daran gewöhnt hatten und auch die gebogene Scheibe als Hindernis erkannt haben.

Und diese Scheibe ist nur in einer Richtung gebogen und hat einen Radius von ca. 75 cm. Eine Kugel mit einem Radius von vielleicht 20cm ist für die Fische eine Katastrophe.

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 oder brauchen die unbedingt Sand und eine Pumpe und Temperaturregler?

Sand nein. Aquatisches Moos und Laub (getrocknetes Herbstlaub und/oder Seemandelbaumlaub) Mandel sowie Kieselsteine oder poröse Steine/ Steine mit Gängen oder Garnelenröhren sind gut.

Eine Lampe ist gut und ein Standort nicht direkt am Fenster macht das ganze uU einfacher. Wobei alles außer Südfenster kann funktionieren.

Pumpe nicht unbedingt aber ist auch ein stabilisierender Faktor. Generell würd ich sagen, Pumpe bei Neocaridina ja. Aber nicht unbedingt Filter. Wenn doch, dann garnelensicherer kleiner Filter.

Temperaturregler nein. Es sei denn die Wohnung wird häufig richtig kühl (unter 16 Grad).

Der Schwimmraum ist zu klein.

Hol dir lieber ein Aquarium von 25 l / 40 cm

die brauchen unbedingt sauerstoff im wasser und es muss gemäßgt aber fließend / bewegt sein. Eine garnele überlebt in diesem wasser maximal 4 tage.

Sicherlich nicht. Solche gläser sind nicht als aquarium geeignet! Das Wasser muss bewegt und mit sauerstoff versetzt werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe selbst 2 Aquarien

Sorry aber Tierwohl sieht anderst aus.Aber für Schnittblumen kannst das Glas bzw.Vase hernehmen.

eieiei2  05.12.2020, 18:37

Oder für ein Wabikusa. Oder für feischfressende Pflanzen. Oder für Minikakteen.

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