Knall- Angst?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Es könnte sich um eine Ligyrophobie handeln, die sowohl körperliche (Geräuschempfindlichkeit, Reizüberflutung) als auch psychische Ursachen (z.B. ein Kindheitstrauma) haben kann.

Falls eine körperliche Ursache zugrundeliegt, können Gehörschutzstöpsel helfen, ansonsten ein langsames Herantasten an entsprechende Situationen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Annika0227 
Fragesteller
 28.07.2018, 16:13

Wir haben sogar solch einen kopfhörer schutz gekauft den Bauarbeiter tragen selbst das war nutzlos

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Hallo Annika,

Die Angst nennt man Lygirophbie, es im Internet ein Forum wo sich solche Phobieker austauschen können finde ich sehr hilfreich. Ich leide darunter auch seit dem ich 2 Jahre war. Das Schlimme bei mir kommt noch dazu das meine Mutter es nie Akzeptiert hat und hat mich immer angepöbelt . Weil ich die Finger aus Schreck immer in den Ohren stecke. Ganz besonders ganz laute Böller und Schreck schuss Pistolen. Mir graut es heute auch wieder weil ich weiß das Heute Feuerwerk verkauf is 😣. Was ich sonst immer mache, ich besitze ein mp3 player und höre Laute Metal Musik um es etwas zu übertönen. Und vor 2 Jahren bin ich nach St Peter ording gefahren denn da ist absolute knall Verbot war sehr angenehm. Ich habe seit diesen Jahr mir eine Therapie angefangen. Weil ich etwas dagegen tun möchte. Vorgestern hab ich abends in meiner Straße ein Riesen lauten böller gehört und hab weder die Finger in den Ohren gesteckt und erschreckt hab ich mich auch nich. Mal schauen wie es Montag abend is wenn es richtig los geht😒

Hallo Annika,

ich denke du bist auch Ligyrophobikerin - willkommen im Club !  Auch wenn es sich sonderbar anhört, es gibt doch recht viele die daran leiden. Meist ist daran ein traumatisches Erlebnis in der frühen Kindheit schuld. Wie beispielsweise ein detonierender Groß-Böller ( P.S.  ich rede hier nicht von einem Mini-Kracher ) oder ein dicker Knallfrosch  , der einem 2-Jährigen am Silvestertag vor die Füße kullert, weil irgendsoein schwach mit Hirn ausgestatteter Jugendlicher seine Pyromanie ausleben wollte.Oder halt ein Luftballon, der im Kleinkindalter unmittelbar neben einem unerwartet mit einem lauten Knall geplatzt ist. Ein Erwachsener kriegt das Geschehene verarbeitet, ein Kleinkind dagegen unter Umständen nicht und speichert den Vorgang als absolut beängstigend und schrecklich ab. Die Folge ist, dass man sich ab diesem Zeitpunkt mit jedem Knall , mit jeder ähnlichen  Situation mehr und mehr in seine Phobie hereinsteigert. Was die Sache halt sehr schwierig macht , ist die Tatsache, dass einige Menschen der Knallerei sehr zugetan sind ( egal ob dies jetzt Feuerwerk ist oder auch möglicherweise platzende Luftballons sind ), während andere es einfach nur schrecklich finden und am liebsten vor Angst laufen gehen möchten. Noch schlimmer ist, als Mimose bezeichnet zu werden, weil die Knallerfreunde meist in der Mehrzahl sind. Rücksichtnahme ist da seltenst an der Tagesordnung.

Aus eigener Erfahrung würde ich den Tipp geben, in einer dieser unschönen Situationen aus denen man nicht herauskommt zu versuchen die Ruhe zu bewahren.Unter Umständen kann auch direkte Konfrontation ein Hilfsmittel sein, das allerdings würde ich langsam mit kleineren Steigerungen angehen. Z.B. indem du Luftballons selbst platzen lässt, erst kleine, dann immer grössere und praller befüllte. Da kannst du bestimmen wie und wann und wie heftig es knallt. Mit Feuerwerk ist´s ähnlich. Irgendwann ist man immun, und manches frühere Angsthäschen wandelt sich dann selbst zum Knallteufel - von einem Extrem ins andere. Ab da lässt man es selber hin und wieder gerne mal krachen, mit jedem Knall feiert man quasi den Sieg über seine früheren Angstzustände.

Weglaufen ist jedenfalls die schlechteste Lösung , wenn auch in der Situation die praktikabelste... also liebe Annika : LASS ES (SELBST) KNALLEN WAS DAS ZEUG HÄLT( aber die Sache bitte langsam angehen ).

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hallo Annika...diese Angst, als auch deren Auswirkungen auf das alltägliche Leben kenne ich zu genüge, wenngleich ich selbst trotz dieser Angst Faszination gegenüber Luftballon verspüre, die mir diesbezüglich über die Jahre hinweg dienlich war. Aber auch ich bekomme immer noch Panik bis hin zur Flucht, wenn ich mich auch nur potentiellen Knallsituationen ausgesetzt fühle... Selbst habe ich versucht, via Hypnose-Therapie diese Angst in den Griff zu bekommen...leider vergebens, was nun nicht bedeuten soll, dass diese Methode unbrauchbar ist! Alternativ wäre die Konfrontationstherapie eine Möglichkeit, allerdings verlangt diese einem vieles ab... Ich würde Dir zunächst anraten, Dich selbst zu "analysieren"...Dir bewusst zu machen, wie sehr Dich diese Angst in Deinem Leben einschränkt...dann zu definieren, in welchen Situationen Du Dir selbst Angstfreiheit wünschen würdest...bei mir war es beispielsweise der Wunsch, Luftballons angstfrei bis zum Platzen aufzupusten um meine Faszination für diese uneingeschränkt auszuleben... Wenn Du weißt, was von einer möglichen Therapie erwartest, dann nehme Kontakt zu verschiedenen Therapeuten auf...schildere Deine Situation und führe wenn möglich kostenlose Vorgespräche. Verschiedene Therapeuten haben ebenso unterschiedliche Ansatzpunkte und Wege...und letztlich spricht jeder für sich! Wäge also genau ab und so Du unsicher bist, Zweifel hegst oder gar Unbehagen, lass es sein! Letztlich ist auch eine solche Therapie ein gewaltiger Eingriff und kann Folgen mit sich bringen, die man selbst nicht abzuschätzen vermag. Von Energie-Arbeitern und ähnlichen fragwürdigen "Therapeuten" würde ich Dir abraten! ...aus eigener Erfahrung heraus! ...ebenso von Medikamenten, die der Beruhigung dienen...oft geht es dabei nur um Dein Geld und das trügerische Gefühl, Situation besser im Griff zu haben!

Mir hat als den sicherlich einfachsten Weg das Gespräch mit Freunden, Bekannten und meiner Partnerin geholfen... Erlebtes Verständnis und Akzeptanz hilft dem Selbstbewusstsein mit Ängsten umzugehen, auch Schutz & Halt zu finden...

Ich wünsche Dir alles Gute auf Deinen Weg!

Gruß Loonex