Klima Kalifornien?

Hallo,

wieso regnet es in Kalifornien so wenig? Denn eigentlich sind doch vor Kalifornien gar keine Berge, in deren Gebiet der meiste Niederschlag abfällt? Deswegen müsste es doch eigentlich viel Wasser vom Pazifik kondensieren und abregnen…

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Zuerst muss man erwähnen, dass hauptsächlich der Teil Kaliforniens, den "wir" von Film und Fernsehen kennen, eher trocken ist. Es gibt auch sehr feuchte Gegenden. Schau mal hier:

https://www.eldoradoweather.com/images/california-precipitation-map.gif

Insbesondere ist z.B. die nördliche Küste mit dem Redwood-Nationalpark sehr feucht. Dort ist auf jeden Fall ein starker Einfluss des Pazifiks zu spüren. Das ist in Oregon und Washington dann auch nicht viel anders.

Der Süden Kaliforniens liegt jedoch im Wesentlichen im subtropischen Hochdruckgürtel. Dazu kommt ein kühler Meeresstrom. Dies führt dazu, dass es nur wenig regnet. Diese Internetseite hat das gut ausformuliert:

https://borderland2010.wordpress.com/2010/04/10/das-klima-sudkaliforniens/

Die Besonderheit des Klimas von Südkalifornien ist, dass man auf engstem Raum die unterschiedlichsten Klimazonen vorfindet: An der Westküste die subtropische Zone mit einem sommertrockenen Mittelmeerklima und weiter östlich wintermildes Steppen- bzw. Wüstenklima. Im Gegensatz zur Küstenregion, die maritim geprägt ist (warme Winter und relativ kühle Sommer und somit geringe jahreszeitliche und tageszeitliche Temperaturamplituden), wird es in den Wüsten- und Steppengebieten sehr heiß und es sind auch mal Temperaturen unter 0°C möglich. Zudem regnet es dort weniger, da diese Gebiete fast rundum von Gebirgen „umzingelt“ sind. Denn dadurch kommt es an den Luvseiten der Berge zu Steigungsregen und die Flächen auf der anderen Seite der Berge bleiben trocken.

Eine wichtige Rolle spielt auch der Kalifornien-Strom. Dieser wird durch kühle Auftriebswässer, die an die Oberfläche aufsteigen, verursacht und durch den Nordostpassat verstärkt. Er ist die Verlängerung des Nordpazifikstroms von Norden nach Süden entlang der nordamerikanischen Südwestküste und geht danach in den Nordäquatorialstrom über. Das Klima Südkaliforniens wird durch ihn so stark beeinflusst, dass die Jahresdurchschnittstemperaturen um 6°C gegenüber einem Gebiet wie Süditalien, das auf demselben Breitengrad liegt, gesenkt werden.

Zudem befindet sich ein quasistationäres Hochdruckgebiet des subtropischen Hochdruckgürtels bei ca. 30° Nord (bzw. im Sommer etwas nördlicher und im Winter ein paar Grad südlicher). Die Luft dieses Hochs kommt als Höhenwind (Antipassat) vom Äquator aus der innertropischen Konvergenzzone. Diese kühlt sich auf dem Weg nach Norden ab und sinkt gleichzeitig. Beim Absinken auf den Boden bei ca. 30° Nord erwärmt sich die Luft wieder und strömt zu einem Tiefdruckgebiet auf dem Festland bzw. als Nordostpassat wieder nach Süden. Die Lage im subtropischen Hochdruckgürtel und die Lage am kalten Kalifornienstrom sind die Ursache der Trockenheit Südkaliforniens. Denn die kalte Meeresströmung mit kaltem Auftriebswasser an der Küste bewirkt eine Verstärkung der absteigenden Luftbewegung im Küstenvorland, wobei sich die trockenadiabatisch erwärmende Luft stark austrocknet. Durch diese adiabatische Erwärmug kann es nicht zur Kondensation und Wolkenbildung kommen. Zudem bilden sich vor allem im Frühjahr und Sommer Absinkinversionen aus, d. h. höher gelegene Luftmassen sind wärmer als die bodennahen, denn beim Absinken steigt der Luftdruck in diesem Luftpaket, wodurch dieses komprimiert wird. Somit legt die Oberseite des Luftpakets eine größere Strecke zurück als die Unterseite, und ist dadurch auch wärmer.