Kleine Unis, z. B. Uni Flensburg, Erfahrungen?

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Ich studiere an der EUF. Was genau möchtest du denn an Erfahrungen hören?

Dass an dieser Uni deutlich weniger Leute als in Kiel studieren merkt man definitiv, schon allein an der Anzahl der Leute, die mit dir in Seminaren und Vorlesungen sitzen. Im letzten Herbstsemster gab es beispielsweise rund 20 (und nein ich habe keine Null vergessen) Spanisch-Erstis. Und etwa 160 Englisch-Erstis. Das sind schon andere Dimensionen als in Kiel oder Hamburg.

In Seminaren sitzt du meistens mit 30-50 Leuten. Unser Audimax fasst 300 Leute.

Ein weiterer Vorteil ist, dass du zu jedem Gebäude (mit einer einzigen Ausnahme) problemlos innerhalb von maximal (wenn du langsam läufst) 10 Minuten hinlaufen kannst. Du stellst einfach dein Auto auf dem Parkplatz ab ( und ja, es gibt tatsächlich genug Parkplätze für alle ) und läufst dahin, wo du eben hinwillst.

Außerdem ist der Wohnungmarkt in und um Flensburg deutlich besser als in anderen Städten.

Nachteile sind eben, dass du deutlich weniger Auswahl hast was die Belegung der Kurse angeht. Es gibt eben nicht 30 Termine für ein Seminar, sondern im Schnitt 2-3. Für eine Vorlesung in einem meiner Fächer gab es im letzten Semester tatsächlich nur einen einzigen Termin. Wenn der dann "blöd liegt" hat man eben Pech gehabt. Dafür kommt man (bis auf in Pädagogik) eigentlich sofort in jeden Kurs rein, den man braucht. Ist eben eine kleine Uni, von daher kann man sich mit den Dozenten direkt in Verbindung setzen und das regeln.

Problematisch wird's wenn man mit bestimmten Dozenten nicht klarkommt, denn viele Seminare werden nur von einem bestimmten Dozenten angeboten und manche wird man quasi sein ganzes Studium nicht mehr los.

Außerdem gibt es eben weniger "studentische Angebote" als an größeren Unis. Ist ja irgendwie auch logisch.

Was in Flensburg noch dazu kommt sind die sich von anderen Unis unterscheidenden Semesterzeiten, die dazu führen, dass die Prüfungphase über Weihnachten ist, sodass du entweder über Weihnachten oder danach sehr viel lernen musst. Dafür bist du mit allen Klausiren durch und kannst die Füße hochlegen, während andere Studenten gerade mit dem Lernen anfangen.

Ich kenne Unis und Fachhochschulen, die sich in der Größenordnung bewegen.

An kleineren Hochschulen hat man in der Regel engeren Kontakt zu den Dozenten, man kommt also z.B. leichter an Termine und kann durchaus etwas besser betreut werden. Man kennt sich halt.

Das geht aber natürlich auch damit einher, dass man Dozenten, mit denen man nicht so kann, schlecht aus dem Weg gehen kann. Wenn da jetzt ein Prof ist, der bekannt dafür ist, Studenten rauszuprüfen, dann kommt man um den trotzdem nicht herum. Das kann natürlich auch an einer großen Uni passieren, aber da ist die Chance größer, dass es z.B. noch einen parallelen Kurs gibt.

Ich persönlich finde aus den erstgenannten Gründen kleine Hochschulen aber eher sympathisch. Zumal, wenn sie sich auch in eher kleinen Städten befinden, so dass die Studenten trotzdem noch das Stadtbild und Lebensgefühl mitprägen können.

Beste Grüße!

Das kommt an grossen Unis immer ganz drauf an, wieviel Leute ein Fach studieren und wie das räumlich so organisiert ist. Es kann z.B. sein, wenn Du dann Grundschullehramt studierst, dass das auf einem eigenen Campus mit relativ wenig Leuten stattfindet, muss aber nicht so sein.

Kleinere Einheiten würde ich persönlich immer vorziehen.

Ich habe an einer kleinen Hochschule den Bachelor studiert und bin für den Master an eine größere Uni gewechselt. Es kann natürlich auch am Unterschied zwischen Bachelor und Master gelegen haben, aber ich fand die große Uni deutlich angenehmer:
Das Angebot war deutlich größer. Bei der Hochschule war es im Bereich "Wahlpflicht" schon schwer, überhaupt sein Pensum vollzukriegen, "wählen" konnte man praktisch nicht.

Hinzu kam in meinem Fall auch, dass man nicht nur im eigenen Saft schmort, sondern zb in der Mittagspause auch mal Gespräche von anderen Fachbereichen mitbekommt. (an meiner Hochschule waren die Fachbereiche nochmal räumlich stark voneinander getrennt...)

Gut, es war im Bachelor natürlich deutlich familiärer: Wir hatten in den ersten Vorlesungen maximal 50-70 Studierende, im Bachelor meiner späteren Uni gab es m.W. über 300 Erstsemester im selben Fach. Ob es jetzt allerdings am Ende wirklich einen Unterschied macht, ob ich mit 50 Leuten im Raum sitze oder mit 300...der Dozent lernt Deinen Namen in beiden Fällen nicht. (Abgesehen von einem, der hatte nach wenigen Wochen die meisten Namen drauf...das war ein bisschen gruselig ;) )