KKann mir jemand helfenn?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Nützlich ist eine aufmerksame Beobachtung und die Heranziehung von Hinweisen zum geschichtlichen Bezug einschließlich einer Informationssuche.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/25/Opium_War.jpg

zur Bildunterschrift heißt es dort:

Ihr müsst dies Gift sofort kaufen”, sagt der Engländer,” “wir wollen, dass ihr euch vollkommen vergiftet, damit wir genug Tee haben, um unsere Beefsteaks zu verdauen.”

Die Karikaturist in der zweiten Reihe (deuxième série) der französischen satirischenWochenschrift „La Caricature“ im zweiten Jahrgang (20 année), Nr. 19 ( No 19) erschienen:

La Caricature morale judiciaire, littéraire, artistique, fashionable et scénique 2 (1840), 10. Mai 1840

https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k1051672d/f3.item

Der Titel der Karikatur ist: Commerce Anglais („englischer Handel“)

Unten stehen kleingeschrieben oberhalb des Textes zu der Karikatur einige Angaben.

Grandville inv.: Französisch heißt invention „Erfindung“ und inventeur „Erfinder“. Die Zeichnung stammt also von Grandville. Jean Ignace Isidore Gérard (1803- 1847) verwendete als Pseudonyme „Jean-Jacques Grandville“, „J. J. Grandville“ und Grandville“ (das „JJG“ auf einer Seite einer Kiste ist zu beachten).

Imp d'Aubert & C.ie: Französisch heißt Impression „Druck“. Das Verlagshaus Aubert und Compagnie (gegründet 1929 von Gabriel Aubert und Charles Philipon) hat das Journal herausgeben und drucken lassen.

Forest lith.: Die Lithographie (Steindruck) hat Eugène Forest (das „EF“ auf einer Seite einer Kiste ist zu beachten) durchgeführt.

Auf der linken Seite der Abbildung befindet sich ein dicker chinesischer Mann. Er hat buschige Augenbrauen und einen Oberlippenbart, der seitlich Richtung Kinn herabgeht. Er trägt asiatische Kleidung mit einem prachtvollen mit Mustern verzieren Gewand. Auf dem Kopf trägt er eine Krone. Offenbar wird der Kaiser von China (damaliger Herrscher: Daoguang) dargestellt. Seine Augen sind weit geöffnet, seine Hände hält er mit geöffneten Handflächen nach vorne vor seien Leib. Blick und Geste drücken Hilflosigkeit in einer unangenehmen Lage aus. Sein Mund ist leicht geöffnet.

Ihm gegenüber steht ein hagerer (langer und dünner) Engländer mit europäischer Haartracht und Kleidung. Er trägt einen gestutzten Vollbart, vornehme Schuhe, eine karierte Hose und eine Jacke. Seien Nase ist raubvogelhaft, sein Blick grimmig, sein Mund verkniffen. Er steht hoch erhoben da, sein Kopf schräg nach oben vorgestreckt, wodurch er besonders arrogant/hochnäsig erscheint. Seine linke Hand ist zur sauft geballt, seine rechte Hand weist mit dem Zeigefinger energisch auf Kisten hin, die vor ihm auf dem Boden stehen. Daneben liegt ein Chinese ohne Lebenszeichen auf dem mit ausgestreckten Armen auf dem Boden, vermutlich tot. Ein Hund (eine Bulldogge galt als nationales Symbol Englands) hat sich an einer Stelle in das Gewand des chinesischen Kaisers verbissen.

Dahinter steht ein Mann, der grimmig schaut und einen Hut mit breiter Krempe trägt. Er zielt mit einer Schusswaffe (vielleicht ein Revolver) nach vorne.

Im Hintergrund stehen Soldaten in Uniformen, Sie tragen Mützen mit Federbüschen und hochgehaltene Gewehre mit Bajonetten. Auf einer Seite steht eine Kanone.

Auf den nach vorne zeigenden Seiten der Holzkisten steht „Opium“ und „Possessions anglaises C.br - Indes“ („englische Besitztümer“ „Britische Ostindien-Kompanie“ [englisch: British East India Company; französisch: Compagnie britannique des Indes orientales]).

Die französische Bildunterschrift ist:

„Yè vo dis qu'il faut, què vo ach'té ce poisonne to d' suite, no vollons què vo empposonnièz vo véritèblement, pou quèno avions du thé bocoupe pou digerer confortèblement nos Beefteakes!“

Auf der Darstellung in der Frageschreibung ist die deutsche Übersetzung:

„Sie haben dieses Gift auf der Stelle zu kaufen, wir wollen, dass ihr alle komplett vergiftet seid, damit wir jede Menge Tee zum Verdauen unseres Roastbeefs bekommen.“

Tatsächlich ist im französischen Original im Text ein ausländischer Akzent des Engländers beim Sprachen der französischen Sprache enthalten. In einer Übersetzung kann so etwas nicht hundertprozentig wiedergegeben werden.

ein gefundener Versuch:

„Ick sage Ihne, daß Sie muß kaufen diese Giften sofort, wir wollen, daß sie sick vergiften wahrhaftig, daß wir haben Tee viel, um zu verdauen bekuem unsere Beefsteaks!“

In der Bemerkung über Beefsteaks steckt eine französische Meinung über die englische Küche, schwer genießbar und verdaubar zu sein, unter anderem wegen wenig durchgebratener Fleischgerichte.

China wird auf der Karikatur genötigt, Opium zu kaufen, wobei zuspitzend der Engländer die Vergiftung durch Opium (gesundheitsgefährdend) sogar ausdrücklich als von ihm erwünscht hervorhebt. Der Gewinn der britischen Handelsgesellschaft durch Opiumhandel soll dazu dienen, sehr viel Tee aus China kaufen zu können.

Die Karikatur bezieht sich den Ersten Opiumkrieg.

Großbritannien hat mit Druck und Waffengewalt (Einsatz einer Flotte) wirtschaftliche und machtpolitische Interessen gegen China durchgesetzt.

Die Britische Ostindien-Kompanie hat in Indien die Opium-Prodkution vorangetrieben. Das Opium wurde an private Händler gegeben, die es auf Schiffen Richtung China fuhren, wo es von Schmuggeln hineingebracht wurde, obwohl dies illegal war. Girobritannien konnte so sein Außenhandelsdefizit mit China (vor allem durch Import von Aromatischem Tee und Seide und weil China seinen Markt nur wenig für Ausländer öffnete) in Gewinne umkehren. Es kam zu einem Abfließen von Silbergeld aus China. China ergriff Maßnahmen gegen den Opiumhandel, der ihm wirtschaftliche schadete und die Gesundheit der Bevölkerung bedrohte.

https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Opiumkrieg

Es handelt wohl vom Opiumkrieg in China.

China wehrte sich dagegen, dass England den Tee mit Opium bezahlte, was die Chinesen reihenweise abhängig machte und die Wirtschaft schwächte. (Boxeraufstand)