Kinderrechte/ Haarschnitt?

15 Antworten

Selten, dass 4-Jährige so einen Wunsch ausdrücken. Denen ist es in der Regel relativ egal wie die Haare sind. Ich muss aber dazu sagen, ich habe Söhne. Soweit ich das aber mitbekommen habe, kommt der Wunsch ab etwa Vorschulalter, klar sind die einen oder anderen früher oder später dran.

Wäre es meine Tochter hätte ich gesagt, komm wir gehen zum Friseur, such dir was aus aus den Fotos und schnipp schnapp Haare ab. Von mir aus eine Kurzhaarfriseur, aber eher Schulterlang.

5432112345  23.02.2023, 10:15
Von mir aus eine Kurzhaarfriseur, aber eher Schulterlang.

Unter "kurze Haare" versteht man eine Frisur bei der die Haare nichtmal lang genug sind die Ohren zu bedecken. Da ist "eher schulterlang" noch ganz weit weg.

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Karen84  23.02.2023, 10:17
@5432112345

Mein Vorschlag war nur ich würde eher eine Schulterlange Friseur vorschlagen. Wenns kurz werden soll, auch gut, sie wird schnell merken, dass es evtl nicht die beste Idee war und dann nächstes mal hoffentlich auf dich hören. Wenn sie sich die Haare ganz kurz schneiden lassen will auch die Nächsten Male, dann geht die Welt davon auch nicht unter. Es könnte ja nur eine Phase sein.

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Eine Glatze würde ich auch ein wenig extrem finden. Aber wenn sie selbst gerne kurze Haare hätte, lasst sie ihr eben kurz schneiden. Wenn sie dann doch gerne wieder lange Haare hätte, wachsen sie sowieso wieder nach. Das ist jetzt keine Entscheidung, die ihr ganzes Leben beeinflussen wird.

ich kann deine tochter verstehen. mir ging es ähnlich. mach mit ihr einen kompromiss. ihr geht zum friseur und sie bekommt einen kurzhaarschnitt. wenn es ihr nach 1 jahr immee noch zu viel ist, kann man nochmal über ne glatze sprechen.

bei nem pixie cut etc. hat sie auch so gut wie keine arbeit was haarpflege betrifft. da sollte der glatzenwunsch verschwinden.

ich hatte auch einen bis zur 7. klasse. da war ich dann soweit, dass ich mich selbst um meine haare richtig kümmern konnte und durch die einsetztende pubertät wollte ich dann auch wieder lange haare haben.

Also - ich würde es machen. Sonst greift sie vermutlich früher oder später selbst zur Schere. Haare wachsen ja nach, falls es ihr dann doch nicht gefällt, ändert es sich automatisch.

Vor einer Glatze hätte ich wohl auch Respekt und weißt nicht, ob ich mir(!) das zutrauen würde. Da bräuchte ich wohl einige Zeit, um mich an den Gedanken zu gewöhnen, falls es ihr wirklich, wirklich ernst damit ist. Aber kurze Haare sind vielleicht ein Kompromiss für beide Seiten.

Nun gut, zu Haaren kann man eine rein materialistische oder geistige Einstellung haben. Haare sind nicht nur Schutz, sondern auch Schmuck und mehr.

Meine ältere Tochter hat schulterlanges Haar bevorzugt, meine jüngere Tochter hatte Haare bis zum Po. Aber letztlich ist es die Entscheidung meiner Töchter gewesen. Wenn sie sich die Haare hätten abschneiden wollen, hätte ich auch das respektiert.

Ich habe meinen Töchtern, egal wie jung sie waren, altersgemäß die Eigenverantwortung übergeben. Bei mir hatten sie ein weites Feld sich auszuprobieren und ihre Erfahrungen zu sammeln. Begrenzt wurde es durch Gefahr für Leib und Leben und der Vernunft.

Aber hätte ich auch eine Glatze akzeptiert? Wahrscheinlich hätte ich mir mit meiner Tochter dann Bilder von Frauen mit Glatzen angeschaut und sie gefragt, was ihr so gut daran gefällt. Dann hätte ich sie gefragt, warum die Natur dem Menschen wohl Haare gegeben hat und auch den Schutzfaktor von Haaren angeführt. Meine Töchter waren eigentlich immer für gute Argumente und Vernunft zugänglich - auch mit 4 Jahren. Wahrscheinlich wäre dann ein Kurzhaarschnitt dabei herausgekommen.

Ich habe ihnen Möglichkeiten aufgezeigt, die langen Haare hochzustecken oder zu flechten, damit sie beim Spielen, beim Sport, beim Essen zubereiten nicht im Wege sind.

Als sie etwas älter und schon in der Schule waren, kamen sie einmal mit dem Wunsch an, sich Rasterzöpfe flechten zu lassen. Das war bei unserem Friseur sauteuer, und als Alleinerziehende war bei uns das Geld immer etwas knapp. Deshalb war klar, daß der Wunsch nicht von heut auf morgen zu erfüllen war. Als wir den Opa in Hamburg besuchten, waren wir in einem Stadtteil unterwegs, in dem viele Afrikaner und Latinos wohnten. Dort gab es eine Afrikanerin, die das Zöpfeflechten sehr preiswert anbot. Glücklicherweise hatten wir nicht viel Zeit, so daß es nur bei meinen Mädels für jeweils 3 Zöpfe reichte. Bereits kurze Zeit später, baten sie mich, ihnen wieder die Zöpfe aufzulösen, weil die hart und schmerzhaft beim Spielen und Toben ins Gesicht schlugen. Damit hatte sich das Thema dann erledigt.

Das einzige, womit sie bei mir auf Granit bissen, waren Tattoos. "Die könnt ihr euch stechen lassen, wenn ihr volljährig seid." Jetzt sind die beiden über 30 und haben immer noch keine Tattoos. Beide haben immer noch ihre langen Haare.

Viel Glück, lieber Mama!