Kind outet sich als trans*?

Das Ergebnis basiert auf 83 Abstimmungen

Erst aufklären aber trotzdem unterstützen 35%
Nicht unterstützen/ nicht akzeptieren 23%
Die guterekt akzeptieren und unterstützen 16%
Erst Mal Fragen stellen und eventuell aufklären 14%
Andere Antwort 12%
emyness  25.10.2023, 11:57

Was davon soll jetzt

direkt unterstützen und akzeptieren

heissen?

LunarEclipse 
Fragesteller
 25.10.2023, 11:59

Das Orangene, hab ich auch der Frage hinzugefügt. Meine Tastatur hatte wohl einen eigenen Willen

tommgrinn  25.10.2023, 12:55

Was meinst du mit Aufklären? Was soll denn Aufgeklärt werden und vor allem was verstehst du unter "unterstützen"=sofortige Operation?

LunarEclipse 
Fragesteller
 25.10.2023, 13:37

Unterstützen=die zukünftigen Entscheidungen des Kindes respektieren (eventuelle Operationen), in Schutz nehmen wenn nötig, sowas eben.Eine sofortige Operation ist eh nicht möglich.

tommgrinn  25.10.2023, 13:59

Und Aufklären? Was genau soll da aufgeklärt werden?

LunarEclipse 
Fragesteller
 25.10.2023, 14:04

Was genau Transidentität ist (was ein Kind eventuell nicht so genau weiß), was die möglichen Risiken sind, was die Möglichkeiten sind, dass die Operationen irreversibel sind, sowas

22 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Die guterekt akzeptieren und unterstützen

Liegt aber hauptsächlich daran, dass ich weiss wie es ist trans zu sein und man es so nun mal nicht einfach hat und so aus eigener Erfahrung auch kleine Anzeichen dafür kenne. Als erstes würde ich sie so leben lassen, wie sie es möchte und zeitgleich mit ihr dann zu nem entsprechenden Therapeuten gehen, um zu klären, ob sie wirklich trans ist und auch um sie so noch etwas aufzuklären, was es denn bedeutet/bedeuten würde, wenn sie diesen Weg geht. Wenn sie dann nach längeren Sitzungen immernoch darauf beharrt würde ich auf Empfehlung und Indikation des Therapeuten hin, erstmal mit den Pubertätsblockern beginnen, sobald es Anzeichen dafür gibt, dass diese einsetzt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin selbst Trans und bi und beschäftige mich damit.
ST0RMF0X  17.11.2023, 20:13

Also ich sehe das Thema Pubertätsblocker äußerst kritisch.

Vielen, die das immer wieder als Maßnahme "empfehlen", ist scheinbar nicht bewusst, dass sich der Penis eines Jungen dann nicht mehr richtig entwickeln wird, das Risiko sehr hoch ist, dass dieser unterentwickelt bleibt! Im Falle einer später erfolgenden geschlechtsangleichenden OP fehlt dann viel Gewebe für die Formung einer "Neo-Vagina"! Gut, man kann natürlich auch einen Stück des Darms verwenden, aber wenn man das bekannte Bsp. von JAZZ aus den USA betrachtet, ist das trotzdem kritisch zu bewerten: Jazz' Chirurgen hatten laut Interviews große Probleme, da sie ebenfalls schon früh Pubertätsblocker nahm u. einen unterentwickelten Penis hatte! (Die meisten Geschlechtsangleichungen werden nun mal an vollständig entwickelten Geschlechtsorganen durchgeführt). Die fatalen Folgen: Expander bleiben wirkungslos, Folgeeingriffe, absolute Gefühllosigkeit der Neo-Vagina usw.

Und wenn der Junge sich später doch entscheiden sollte, als Mann leben zu wollen, dann hat er einen unterentwickelten Penis. Das wird wohl ebenfalls viel weiteres Leid erzeugen...

Das Thema wird zu sorglos gehandhabt! Denn immer wieder lese ich, dass Eltern ihren Kindern "nach Diagnose und Empfehlung der Experten" Pubertätsblocker geben wollen/sollten.

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emyness  17.11.2023, 20:21
@ST0RMF0X
fehlt dann viel Gewebe für die Formung einer "Neo-Vagina"! 

Nicht ganz, da es hier immer auf die angewendete Technik ankommt. Und da gibt es heute zum Glück nicht nur die Sigma Collon Interponat Technik dafür.

So ganz sorglos wie du es gerne darstellen möchtest wird es eben doch nicht behandelt. Zumindest nicht in europäischen Ländern wie Deutschland und der Schweiz. Ausserden setzt die Pubertät nach absetzen dieser ganz normal ein und der Körper entwickelt sich in die vorgesehene Richtung.

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ST0RMF0X  17.11.2023, 20:47
@emyness

Wenn jemand etwas äußert wie z.B.: "dann würde ich auf Empfehlung und Indikation des Therapeuten hin erstmal mit den Pubertätsblockern beginnen" o.Ä., und ich immer wieder lese, dass Eltern das auf Anraten sofort als Maßnahme umsetzen wollen, dann klingt das für mich erst einmal schon wie "Sorglosigkeit". Das darf man doch wohl auch mal ansprechen und kritisch hinterfragen.

Und bitte nicht falsch verstehen, meine Kritik bezieht sich lediglich auf das Thema mit den Blockern. Jeder soll so leben können wie er sich fühlt, wie er glücklich ist. :)

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Erst aufklären aber trotzdem unterstützen

Ich(Kinderpfleger) hatte schon ein Kind auf der Gruppe das als Junge geboren wurde aber dann mit 5 gemerkt hat dass es eigentlich ein Mädchen ist, und das war okay. Sie hat sich dann die Haare wachsen lassen, Kleider angezogen und wurde mit einem von ihr gewählten weiblichen Namen angesprochen. Es gibt eh keine Geschlechterrollen mehr, heißt in der KiTa spielt jeder mit jedem und allem. Man muss aufgrund seines Geschlechts nirgends mitmachen oder es bleiben lassen. Manche Jungs haben ganz selbstverständlich Kleider oder Leggins getragen, Mädchen mit Baggern gespielt etc. Alles eben auch im Rahmen der Selbstfindung und des Ausprobierens.

Das Geschlecht ist wichtiger Bestandteil der Identität und ich bin nicht in der Position irgendwem vorzuschreiben wer er oder sie zu sein hat.

Gleichzeitig merkt man dass das Geschlecht im sozialen Kontext komplett egal ist.

LunarEclipse 
Fragesteller
 26.10.2023, 13:08

Gute Antwort!

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Die guterekt akzeptieren und unterstützen

Wenn mein Kind mir diese große Sache anvertraut, fühle ich mich erst mal sehr geehrt, denn dafür braucht es eine tiefe Verbindung und seeeehr viel Vertrauen!

Ich würde meinem Kind danken, dass es mir so vertraut und dem Kind sofort sagen, wie sehr ich es liebe, egal ob es ein Mädchen oder ein Junge ist, etwas wird sich nie ändern: Es wird immer mein Kind bleiben.

Danach würden wir gemeinsam überlegen, wie mein Kind seinem Geschlecht näher kommt, Klamotten kaufen, Namen überlegen, etc.

Ich würde mit Stolz den Namen meines Kindes jedem nennen, der fragt.

Die guterekt akzeptieren und unterstützen

ich würde auch mich für eine therapie einsetzen, damit vielleicht hormonstopper und später im leben estrogene genommen werden können :)

Andere Antwort

Ich habe ganz konkret eine Person aus unserem Umfeld, die erst 5 Jahre alt ist und sich als wahrscheinlich trans herausgestellt hat.

Es geht also auch schon in sehr sehr jungen Jahren, in dem Fall ist es so dass (früher er, jetzt sie), sich einen Mädchennamen ausgesucht hat, gerne das gleiche wie die Mädchen im Kindergarten tragen wollte und sich ganz viel mit den typischen mädchenspielen oder so beschäftigt hat.

Ihre Eltern sind da zum Glück einigermaßen tolerant, versuchen das Beste daraus zu machen, wenn auch nicht optimal. Immerhin versuchen sie es ihr nicht auszureden oder ähnliches, sondern lassen sie einfach machen wie sie will.

Also sowas stellt sich durchaus sehr sehr früh raus.

Wichtig ist in erster Linie, dass man nicht versucht das Kind umzuerziehen und versuchen das trans sein weg zu bekommen, sowas würde nur zu Unsicherheiten für das Kind und später auch zu psychischen Problemen führen.

Deshalb am besten einfach akzeptieren wie es ist, das Kind dabei unterstützen, allerdings nichts aufdrängen oder so, sondern einfach alles was das Kind in dem Zusammenhang aus eigenem Antrieb macht, mitmachen. Zum Beispiel einen Mädchennamen verwenden den sie sich aussucht oder ein rosa Kleid anziehen lassen, was Kinder eben so machen.