Keine Luft beim vorlesen
Ich weiß dass ich schon mehrmals nach Rat bezüglich dieses Problems gefragt habe.. Doch geholfen hat mir leider nichts. Ich gehe inzwischen in die 10. klasse und seit der 7. klasse kann ich keine texte, die länger als 3 Zeilen sind vorlesen, da ich dann einfach keine Luft mehr habe zum lesen. Meine stimmet fängt an zu zittern und dann nach drei Zeilen muss ich ständig nach Luft schnappen und kann einfach nicht weiter lesen. Ich weiß einfach nicht was ich tuen soll, bei Vorträgen ist es genauso. Meistens nehm ich dann von Anfang an einfach die sechs obwohl ich eigentlich eine gute Note bekommen könnte, wenn ich dann nicht diese "Luft Problem" hätte. Ich bin eigentlich sehr gut in der Schule, hatte auf meinem letzten Zeugnis ein Schnitt von 2,0 gehe auf eine Realschule und möchte eigentlich auf ein Gymnasium nach der 10. und danach Jura studieren. Das kann ich wohl vergessen. Ich werde niemals mein Abitur machen können, weil ich die mündliche Prüfung niemals schaffen werde.. Ich habe schon probiert mit meiner Lehrerin darüber zu sprechen, doch habe mich einfach nicht getraut, genauso wie mit meinen Eltern. Ich krieg dann einfach kein ton raus weil es mir einfach so schrecklich peinlich ist.. Ich kann mein leben eigentlich vergessen, ich habe sogar schon überlegt die Schule abzubrechen und einfach Putzfrau oder Verkäufer zu werden, da ich dort nie wieder vorlesen werden muss.. Ich weiß einfach nicht was ich tun soll, diese Angst vor jeder Schulstunde ist einfach so schrecklich, ständig muss ich daran denken, dass ich vielleicht zum lesen aufgefordert werden könnte.. Was soll ch bloß tun?
3 Antworten
Hallo Barbara,
ich hatte dieses Problem auch und litt sehr darunter. Ich habe auch vieles ausprobiert... Habe zuhause laut vorgelesen, auch jeden Morgen vor der Schule, Atemübungen gemacht, gejoggt, Selbsthilfe-Bücher gelesen. Trotzdem hat mir das alles leider nicht geholfen.
Meine Lösung war, dass ich zu meinem Hausarzt gegangen bin und ihm davon erzählt habe. Ich bekam vom ihm Betablocker-Tabletten und Hilfe bei der Suche von Therapeuten. Und ich bin wirklich froh diesen Schritt gegangen zu sein.
Ich wusste am Anfang nicht, ob die Tabletten helfen. Habe mich nicht wirklich anders gefühlt, aber als ich zum Vorlesen aufgerufen wurde, konnte ich normal lesen und bekam Luft. Mein Herz pochte während des Vorlesens plötzlich nicht mehr so stark. Nach diesem Erlebnis war ich so dankbar und mein Schulleben hat sich komplett geändert. Ich konnte mich wieder auf den Unterricht konzentrieren und mir nicht ständig Gedanken um's Vorlesen machen. Plötzlich genoss ich sogar den Unterricht.
Heute bin ich BWL-Studentin und muss auch öfters Vorträge halten. Darum kann ich dir wirklich empfehlen zu deinem Hausarzt zu gehen. Es kostet Überwindung, aber es wird sich lohnen. Für dich und deine Zukunft. Es wär nämlich wirklich schade, wenn du nur wegen diesem "Luftproblem" nicht dein wahres Potenzial zeigen könntest und deinen Traum, Jura zu studieren, aufgeben müsstest.
Ich hoffe ich konnte dir helfen und wünsche dir für die Zukunft alles Gute.
Liebe Grüße
Hallo Barbara,
nach dem, was du schilderst, denke ich, dass du wirklich eine gewisse Hilfe brauchst. Ich hatte als junger Lehrer etwa das Problem, dass ich nach 2 oder 3 Lektionen, in denen ich viel sprach, einen sehr trockenen Mund hatte und dann auch kaum noch weitermachen konnte. Glücklicherweise hat sich das aber nach einiger Zeit fast von selbst "in Luft aufgelöst". Zuerst hoffe ich, dass du das doch noch mit deinen Eltern besprechen kannst. Mit einer Lehrkraft zu sprechen (es muss nicht einmal unbedingt deine eigene sein) könnte auch eine gute Idee sein. Darüber hinaus gibt es vielleicht doch auch an eurer Schule einen schulpsychologischen Dienst. Da wird man dir sicher gerne helfen und allenfalls weitere Ratschläge geben. Deswegen schon gewisse Lebenspläne über den Haufen zu werfen, ist für eine Jugendliche wie dich bestimmt nicht der richtige Weg. Wenn du etwas darauf vertraust (und das darfst du bestimmt !) , dass dir da Menschen, denen du von der (momentanen) Schwierigkeit erzählst, auch gerne helfen werden, wirst du sicher eine Lösung finden. Die wird vielleicht nicht so ruck-zuck funktionieren, sondern über eine schrittweise Stärkung deines Selbstbewusstseins !
Liebe Grüße und alles Gute !
Das ist eigentlich kein Luftproblem. Es ist körperliche Anspannung. Lampenfieber.... Du atmest zu kurz, du legst zu viel Luft in die Worte.
Ich kenne das auch, doch außer das Selbstbewusstsein zu stärken, kann man da nicht viel raten. Was leider auch nicht so einfach ist. In jedem Falle solltest du versuchen, ruhig zu bleiben, langsam zu sprechen und vielleicht immer im Kopf zu haben, wie ein Profi so vorliest, was Tempo und Lautstärke angeht. Man ist manchmal wirklich erstaunt, weil man eigentlich viel zu hastig liest.