Kein Fleisch an hohen Feiertagen
Hallo, passend zur Osterwoche, die ja gerade vor der Tür steht, hätte ich eine Frage zum Karfreitag. Es ist ja bekannt, dass man an den hohen Feiertagen wie Karfreitag oder Aschermittwoch kein Fleisch essen sollte. Allerdings wird Fisch toleriert. Ich selbst bin überzeugter Vegetarier und esse weder Fleisch noch Fisch, weil ich der Meinung bin, dass zwischen Fisch und Fleisch kein großer Unterschied ist, da beides die Muskelfasern eines Tieres sind. Die Katholische Kirche aber sieht das anders. Warum wird Fisch also nicht zu "Fleisch" gezählt und darf gegessen werden? Oder ist das nur eine Ausrede, um auch an diesen beiden Tagen noch Fleisch essen zu können? Schon im Vorraus danke für die Antworten, ich bin gespannt! schöne Feiertage HerberToast
Liebe/r HerberToast,
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13 Antworten
Es geht nicht darum, kein Fleisch zu essen oder sich gesünder zu ernähren, sondern um ein religiöses Fasten (d.h.: kein Heilfasten o.ä.). Es gibt für Katholiken nur zwei verpflichtende Fasttage im Jahr, das sind zum Beginn der Fastenzeit der Aschermittwoch und der Karfreitag als Tag des Todes Jesu am Kreuz. An diesen Tagen ist nur eine sättigende einfache Mahlzeit erlaubt, ansonsten nur kleine "Häppchen". Man soll praktisch den Hunger spüren. Auf Fleisch soll verzichtet werden. Da es Fasttage sind, macht ein üppiges fleischloses Essen keinen Sinn, egal ob mit Fisch oder vollkommen vegetarisch. Wer sich also sagt, ich esse zwar kein Fleisch, dafür aber leckeren Fisch oder es kommt ein leckeres vegetarisches Essen auf den Tisch, hat das Wesentliche dieses Fastens nicht verstanden. Es ist in der Tat so etwas wie eine Ausrede. Von dieser Regelung sind nur die ausgenommen, die krank sind, an diesen Tagen arbeiten müssen oder auf Reisen sind.
Schau mal in der wikipedia unter Freitagsopfer und Fastenzeit. Oder auch hier die Weisungen zur Bußpraxis http://www.bistum-augsburg.de/index.php/bistum/content/download/55398/698006/file/Bu%C3%9Fordnung.pdf
Bei uns zuhause gibt es an diesen Tagen ganz bewusst nichts Gescheites zum Essen. Und das, was es gibt, wird sehr nachlässig gewürzt, wenn überhaupt. Es soll und darf an diesen Tagen ruhig etwas fad (ich kenne leider das hochdeutsche Wort dafür nicht) schmecken.
Es hat also nichts damit zu tun, dass der Fisch nicht zum Fleisch gezählt wird.
also mein Sohn ist seit kurzem Vegetarier und meint ebenfalls das Fisch ja auch Fleisch ist und verweigert auch dessen Aufnahme. Ich selbst hätte kein Problem am Karfreitag Fleisch zu essen, habe es sogar schon getan. Als wir vor ein paar Jahren am Karfreitag in einem Freizeitpark waren wurde dort Schnitzel und Würste angeboten und dieses Angebot wurde von fast allen Besuchern auch angenommen.
Natürlich kann man am Karfreitag fleischlos leben oder wenigstens Fisch essen, in den meisten Einrichtungen hat es sich auch eingebürgert Freitags Fisch zu essen.
Also im Prinzip ist es ja im katholischen so, dass an keinem Freitag im Jahr Fleisch gegessen werden darf. So halten es auch meine Großeltern immer noch. Das liegt ja daran dass Jesus ja als "Lamm Gottes" getötet wurde. Aus Respekt isst man daher kein FLeisch. Das mit dem Fisch hat mein Opa mir so erklärt, dass das mit dem Fisch einerseits die Ausrede ist, die du schon angesprochen hast. Andererseits kann man es theologisch auch als Symbol für das Christum auslegen. Der Fisch ist ja ein Symbol für die Christen. Aber das ist denke ich eher so darauf gezwängt als das man deswegen wirklich den Fisch isst. LG
Für die Katholiken sind die Tiere der Erde vermutlich mehr wert, als die des Wassers.
Außerdem hat ja der Glaube NICHTS mit Vegetarismus zu tun, das sind völlig unterschiedliche Sachen! Hier gehts um das Fasten, also mal ne Weile sich etwas gesünder zu ernähren.
Die jetzigen Erkenntnisse über Fleisch sind doch noch gar nicht alt, während der Glauben eben schon sehr alt ist. Die Begründungen der anderen User finde ich auch super, geht ja alles in die Richtung, dass Fisch als minderwertiger angesehen wurde und eben erlaubt war.
Selbst heute noch bezeichnen sich einige Fischesser fälschlicherweise als Vegetarier, weil sie es nicht besser wissen.
Welche Tiere man essen durfte und welche nicht, war eigentlich immer klar: Das Fleisch "warmblütiger Tiere" hatte Papst Gregor I. im Jahr 590 verboten. Fisch war demnach erlaubt, im Lauf der Jahrhunderte wurden aber auch einige Säugetiere und Vögel zu Fischen ehrenhalber erklärt.
Der Biber ist ein Nagetier, aber weil er vorwiegend im Wasser lebt und sein schuppiger Schwanz an einen Fisch erinnert, beschloss das Konstanzer Konzil, das von 1414 bis 1418 tagte: "Biber, Dachs, Otter – alles genug". Der Jesuitenpater Charlevoix sagte noch 1754 über den Biber: "Bezüglich des Schwanzes ist er ganz Fisch, und er ist als solcher gerichtlich erklärt durch die Medizinische Fakultät in Paris, und im Verfolg dieser Erklärung hat die Theologische Fakultät entschieden, dass das Fleisch während der Fastenzeit gegessen werden darf."
Jesus war Fischer, Fisch hat also von je her eine hohe Bedeutung im Christentum und wurde auch als das christliche Zeichen genutzt..
noch dazu musst du es immer etwas kultureller betrachten.. fisch war ein recht billiges nahrungsmittel, früher konnte sich fleisch nicht jeder leisten obwohl es wichtig war ostern zu feiern. so auch eier.. das konnte man sich gerade noch leisten. es bot sich als festliches essen daher an..
und was schon gesagt wurde: beim fasten geht es nicht um eine vegetarische lebensweise! als gesund ist diese erst recht spät bekannt geworden..
@Kriegspandemie:
Der (wahrscheinlich) Zimmermann Jesus war Menschenfischer.
Jesus war ebenfalls Zimmermann. Fischer waren allerdings viele der Jünger.
Danke für die schnelle Antwort. Natürlich ist mir bewusst, dass Glaube nichts mit Vegetarismus zu tun hat und so wollte ich das in meiner Frage auch nicht ausdrücken. Meine Meinung ist nur, dass Fleisch ein Überbegriff ist. ein Unterbegriff ist dann zum Beispiel Fisch oder Geflügel. Daher wundert es mich ja auch, dass in der Kirche Fisch nicht zum Fleisch gezählt wird, deine Begründung finde ich aber nachvollziehbar.