Katholische Kirche? Seid ihr noch dabei?

11 Antworten

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Wie Du Dich beschreibst, warst Du zwar Kirchenmitglied - aber nie Christ.
Es ist daher ehrlich und konsequent auszutreten - auch ohne Bezug auf die Verfehlungen des Vatikans. 🤷‍♂️

Das Thema "geteilte Gerichtsbarkeit" in Deutschland (ist ja nicht nur die Kirche - sondern auch der Sport) - damit müssen wir halt leben.

Das Schlimmste ist, dass es scheinbar keinen Willen gibt, den Missbrauch an Kindern und Frauen (und vermutlich auch an Männern) zu unterbinden.

So schmerzlich das ist - bitte auch die Verhältnissmäßigkeiten beachten.
Kindesmissbrauch in der römisch-katholischen Kirche ist wenn nur die Spitze des Eisbergs.
Die große Mehrheit findet in der eigenen Familie und Umfeld statt - und wird auch häufig nicht weiter nachverfolgt. Wo bleiben da die bedeutenden Aufschreie? 🤷‍♂️

Willkommen in der Welt der Ungerechten.

Mimchen1969 
Fragesteller
 05.05.2023, 23:39

Nun ich denke ich war Christ und ich bin so erzogen worden, also selbst wenn ich aus der Kirche austrete, etwas bleibt hängen.
Vermutlich hast du Recht mit dem Missbrauch, aber ich werde den Verdacht nicht los, dass der Missbrauch in der Kirche hauptsächlich dem Zölibat zuzuschreiben ist.

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mchawk777  05.05.2023, 23:53
@Mimchen1969
Nun ich denke ich war Christ und ich bin so erzogen worden, also selbst wenn ich aus der Kirche austrete, etwas bleibt hängen.

So hart sich das jetzt anhören mag: Nope.

"Chistsein" kann man nicht erziehen.
Es ist eine geistlich-persönliches Entscheidung, die man aktiv treffen muss.
Daher ist es auch ein Oneway-Ticket.

Du hast vielleicht einige Lehren mitbekommen - oder Rituale - das war es aber auch schon.

Vermutlich hast du Recht mit dem Missbrauch, aber ich werde den Verdacht nicht los, dass der Missbrauch in der Kirche hauptsächlich dem Zölibat zuzuschreiben ist.

Tja - die Römer und ihr Zölibat - eigenes Thema.

Du machst Dir es dennoch zu einfach - frag mal eine beliebige Kripo und lass Dir erläutern wie viele Kinderschänder tatsächlich nach einem Zölibat leben: Unwesentlich - "Die anderen" sind viel häufiger vertreten.
Ich habe in der Ev. Jungendarbeit mitgeholfen und wir hatten die Kripo zu dem Thema für die Jugendlichen zu Gast.

Sich ständig ausschließlich oder hauptsächlich auf den Vatikan bezüglich Kindesmissbrauch zu konzentrieren ist so, als ob Du versuchst eine Ozean mit einen Schnappsglas trocken legen zu wollen.

Das Bild ist einfach verzerrt und es will nicht in den Schädel rein, dass es statistisch gesehen in der Kirche immer noch ungefährlicher für die Kids ist als im eigenen Zuhause.

Wie gesagt: Einfach mal bei der Kripo nachfragen.
Rationalität tut bei diesem Thema not.

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Mimchen1969 
Fragesteller
 06.05.2023, 00:02
@mchawk777

Ich sage ja nicht, dass der Vatikan und die christliche Religion alleine Missbrauch betreiben, aber sie tun auch nichts dagegen es zu beheben. Ich könnte jetzt noch mit den Hexenverbrennungen kommen, der Inquisition im generellen, aber da hast du vermutlich auch eine Erklärung dafür. Das Problem liegt in meinen Augen in dieser unsäglichen männlich ausgerichteten Institution, die nichts mehr gemein hat mit dem eigentlichen christlichen Glauben und teilweise menschenverachtend ist.

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Ja ich bin noch dabei.

Ich bin, wie meine Frau katholisch aufgewachsen

Mit Kommunion und Firmung. Auch unsere Kinder wurden getauft.

Meine Tochter hat einige ehrenamtliche Hilfsprojekte und einen Freiwilligendienst in Afrika absolviert.

Ich gebe Dir absolut Recht, was in der Kirche passierte ist teilweise eine absolute Sauerei.

Du denkst dabei bestimmt besonders an die sexuellen Missbrauchsfaelle durch Priester etc...

Es gibt hier absolut nichts zu beschoenigen.

Bloss man sollte halt auch nichts unter Generalverdacht stellen.

Bedenke halt auch, mehr als 95 Prozent der Priester missbrauchen keine Kinder.

Meine Frau hat sehr positive Erinnerungen an Ihre Aktivitaeten als Jugendliche in der Kirchengemeinde.

In gewisser Weise gibt die Kirche in der jetzigen schwierigen Zeit und auch mir in meiner schweren Lebenssituation doch noch ein wenig halt.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Welt und das ganze Universum durch Zufall entstanden sein soll.

Und bei meiner Beerdigung sollte eigentlich auch ein Priester ein paar Worte ueber mein Leben sagen. . 🙂

Aus der modernistischen Kirche bin ich jung ausgetreten. Mit ihr mache ich micht gemein. Da ich an Gott glaube und seine Lehre für gut halte, habe ich mich einer traditionellen Kirche angeschlossen. Hier fühle ich mich wohl und gut aufgehoben.

Die Katholiken erweitern den Christlichen Glauben mit den vatikanischen Konzils, Katechismen usw. Was laut Offenbarung 22, 18-19 ein absolutes No-Go ist. Des weiteren ist es für den Ältesten (=Priester) und Diakone verbindlich verheiratet zu sein (1, Tim 3). Das Zölibat steht also im direkten Wiederspruch zum Wort Gottes.

Man kann also entweder katholisch Glauben oder biblisch. Beides geht nicht, ohne Wiedersprüche zu haben.

Dass es schlechte Folgen hat, vom Wort Gottes abzuschweifen ist klar. Das du die Resultate, dessen nun sahst auch. [16 An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. (Mt 7,16a)]

Mein Ratschlag: Befasse dich eingehend mit dem Glauben. Lies die Bibel und Beginne im neuen Testament (Matthäus Evangelium). Dort findest du alle Antworten. Und bette regelmäßig zu Gott. Ich empfehle dir die Schlachter2000 Übersetzung.

(Ich war überzeugt dabei, doch sah ein, dass die Bibel über der Kirche steht.)

Woher ich das weiß:Recherche

Zu deiner Frage am Ende: Du stellst da eine rhetorische Frage, die nur du selbst beantworten kannst.

Zu deiner Eingangsfrage: Ich bin nicht mehr Teil der katholischen Kirche, weil ich meinen Glauben auf "lebendige" Art leben will. Deshalb bin ich dort ausgetreten und bin nun Teil einer Freikirche.

So wie du schreibst, klingt es eher so, als seist du nie wirklich überzeugter Christ gewesen.

Ohne den (sexuellen) Missbrauch durch Leitungspersonen der katholische Kirche gutzuheissen oder schönzureden: Grundsätzlich wirst du wohl keine Bevölkerungsgruppe finden, die keinen Dreck am Stecken hat. Sonst müsstest du auch den deutschen Pass abgeben. Aber es ist durchaus problematisch, dass die wohl überwiegende Mehrheit der Oberhäupter der katholischen Kirche eher unreflektiert mit ihren Verfehlungen umgeht.

Mimchen1969 
Fragesteller
 06.05.2023, 22:14

Hallo Annie,

Ich bin jetzt etwas verwirrt, weil ich nicht sicher bin ob du auf meinen Post geantwortet hast, aber ich geb trotzdem meinen Senf dazu, hoffe das ist ok für dich.

Also erst mal bin ich nicht Deutsch. Und zum Kirchenaustritt haben mich nicht wirklich diese unzähligen Missbrauchsvorwürfe gebracht (die im übrigen nicht nur pädophil sind, sondern auch von Priestern an Nonnen bezeugt sind und ich denke wenn man weiter geht, vermutlich auch unter männlichen Vertretern der Kirche). Natürlich würde das alleine schon Grund genug sein.

Aber ich habe mich viel mit Geschichte befasst, wenn auch nur hobbymässig. Und seien wir mal ehrlich, Inquisition, Hexenverfolgung, Ablass, macht sich auch nicht sehr positiv im Lebenslauf. Unermesslicher Reichtum und Prunk? Was hat das noch mit dem christlichen Glauben zu tun? Möchte ich das noch unterstützen? DAS war meine Frage und zu der habe ich NEIN gesagt.

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annie80  06.05.2023, 22:21
@Mimchen1969

Ah ok, das kam in deiner Frage nicht deutlich genug zum Ausdruck oder ich habe es falsch verstanden.

Gehst du dann jetzt in eine andere Kirchengemeinschaft?

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Mimchen1969 
Fragesteller
 06.05.2023, 22:37
@annie80

Nein, ehrlich gesagt, sind Kirchen für mich jetzt tabu. Aber ich sehe mich trotzdem als einen gläubigen Menschen. Nur halt nicht in der Form wie es die meisten Kirchen verbreiten.

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Mimchen1969 
Fragesteller
 08.05.2023, 20:09

Ich hatte erst die Reation: natürlich war ich ein überzeugter Christ. Aber dann habe ich nach gedacht. Ja klar, ich wurde so erzogen, wir hatten vom Pastor Religionsunterricht in der Primärschule und wehe er hatte uns nicht in der Sonntagsmette gesehen. Ich hab die Kommunion gemacht. Irgendwann hab ich dann quasi eine Dispens von der Kirche bekommen, weil ich dort regermässig umgefallen bin (zu niedriger Blutdruck, übrigens auch bei der Kommunion). Die Katholische Kirche hat zum Leben dazu gehört, jedenfalls für mich. Aber du hast Recht, es war nie meins, ich habe mich immer unwohl gefühlt und habe jetzt nach 52 Jahren die Konsequenz gezogen.

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