Kater frisst nur Trockenfutter?


20.12.2021, 15:02

Wir haben ebenfalls noch eine Katze, seine Schwester, beide von klein auf, sie frisst aber wie gewohnt abwechselnd alle möglichen nassfuttersorten

5 Antworten

Hallo offthegrid, mein Lieblingsthema... Katzenfutter: :- )

Ich schimpfe zwar auch immer nur gegen Trockenfutter, will es hier aber näher erklären... (sorry, viel zu lesen, aber gut zu wissen und leicht zu merken!;) zumal ja auch andere User zum Teil sogar 'nur' Trockenfutter verfüttern. 

Also, "hochwertiges Trockenfutter" ist ein Widerspruch in sich.

Klare Vernunft lässt erkennen, dass Trockenfutter von vornherein sogar schädlich ist, auch, wenn man weniger davon gibt oder nur "Leckerlis" (das Wort alleine...!). Unter "Trockenfutter" in der Suche werdet ihr im Wesentlichen so etwas lesen wie...

Am besten bitte gar KEIN Trockenfutter mehr!

Nicht nur, weil es völlig daneben und überhaupt nicht artgerecht ist, sondern vom Prinzip her schon in jedem Fall bereits schädlich. "Ja, aber es ist doch so praktisch, sauber und lange haltbar. Und die Katzen mögen es ja auch so gerne... nicht?"

NEIN, eben nicht! Hochdosierte Geschmacksverstärker und Reizaromen (pure Chemie!) betrügen die Katzensinne, dass sie wie irre darauf abfahren...! Trockenfutter ist eine ganz miese Erfindung der Futtermittelindustrie: Billigst herzustellen und endlos lagerfähig, okay? Es geht denen ums leichtverdiente Geld und nicht um Katzengesundheit! Schlimm wird es, wenn wir Dosenöffner (aus Bequemlichkeit oder Unkenntnis?) mit dieser "Drogensucht" der armen Viecher scheinbar noch zufrieden sind. 

- Katzen sind Carnivoren = reine Fleischfresser, für eine Kohlehydrateverdauung ist ihr sehr kurzer Darm gar nicht geeignet. Man achte bitte immer auf die Innereien (Kohlehydratverdauer sind oft Wiederkäuer und haben alle einen langen Darm).

- Katzen sind ursprüngliche Steppen-/Wüstentiere, sie trinken nicht oder nur äußerst wenig. Die nötige Feuchtigkeit entnehmen sie eben ihren Beutetieren, denn die bestehen ja zu 80% aus Wasser (mageres Muskelgewebe ca. 75 %, Blut um 90-95%).

Und wenn diese 'Beute' nun aus solchem staubtrockenen Mist wie Trockenfutter besteht, dann wird dem Körper also nicht nur kein nötiges Wasser zugeführt..., es wird ihm sogar die bitternötige Feuchtigkeit zum Aufweichen und Verdauen der Trockenfutterbrocken noch entzogen...!

Geradezu ironisch der Infospruch auf der Verpackung, dass "...nur genügend Wasser bereitgestellt sein soll...!" *Augenroll* Wenn Katzen saufen (müssen), ist bereits Not-am-Tier! Das Saufen 'kennen' gut versorgte Katzen gar nicht und können mit dem Wassernapf neben dem Futtertrog gar nichts anfangen (stört sie wohl aber auch nicht).

Trockenfutter fördert schlimme Krankheiten wie (tödliche!) Niereninsuffiziens, Übergewicht, Blasen-/Harnwegserkrankungen, Diabetes und nicht zu vergessen: Zahnleiden (hoher Stärkeanteil übersäuert und schädigt den Zahnschmelz!). Nur massives Fleisch, bestes Gulasch, könnte die Zähne gut reinigen.

Und zum leidigen Irrtum, dass Trockenfutter sogar gut für die Zähne sei (man fasst es nicht! *Haarerauf*):

... die harten Brocken müssen zermahlen werden, das können spitze Katzenzähne gar nicht ausreichend! Katzen brauchen ihr Gebiss zum Reißen der Beute und Lösen der Fleisch-/Muskelteile. Sie könnten auch Blatt- oder Körnerfutter nicht zermahlen, müssten es un- oder nur grob zerkleinert schlucken. 

Schau gerne in GuteFrage auch in der Suche nach Katzenfutterempfehlungen, es wurde hier schon sehr viel Kluges über empfehlenswertes Katzenfutter geschrieben. :- )

Auch: http://www.katzen-fieber.de/trockenfutter.php und

http://www.tierberatungspraxis.de/pages/ernaehrung/faq-katzenernaehrung.php

Bestandteile guten Katzenfutters (Angaben auf den Dosen):

- KEIN Zucker...! 

- NICHTS Pflanzliches...! 

- mind. 60% Fleischanteil...! 

- gerne viel Wasseranteil (Bitte nur Nassfutter...!)

- bitte nur handwarm, nie aus dem Kühlschrank...!

Solche Schädlinge werden gerne mit Alibiworten verbrämt: "Caramell", "Saccharose", "Glucose", "Fructose", "Kräuter" (manche "pflanzlichen Bestandteile" sind auch schlichtes Heu!), "tierische Nebenerzeugnisse" (als nutzloser Füllstoff sind das typischerweise zermahlene Hörner, Hufe, Fischköpfe, -schuppen, -flossen, - schwänze...). Katzenfutter in Dosen besteht in der Regel aus Schlachtabfällen, weniger aus Filets, und Pflanzliches hat in Katzen gar nichts zu suchen!

2x Futter am Tag mag ja zum Überleben genügen und viele füttern auch nur zweimal, natürlicher wären aber mehrere kleine Mahlzeiten oder eben sogar: 12-24 Einzelmäuse auf den Tag verteilt. ;- )

Hier weitere und vor allem RICHTIGE Informationen auch, wenn du nicht roh füttern willst. Dann gäbe es noch anderes zu bedenken

http://www.cat-care.de/ (tolles Buch über Futter)

http://www.savannahcats.de/katzenernaehrung.html

http://www.kretakatzen.de/Ernaehrung/Naehrwert1.htm

Weiter zum leidigen Trockenfutter aus savannahcat: "Auch wenn es die Hersteller und Verkäufer (...oder Trofu-Lobbyisten) immer wieder abstreiten:

Studien zeigen, dass Katzen, die mit Trockenfutter ernährt werden, nicht genug trinken. Das bedeutet eine ständige leichte Dehydration des Körpers sowie eine Verminderung und Konzentration des Harns, was dann die Nieren und Harnwege außerdem noch belastet."

Aus kretakatzen zur Herstellung von Trockenfutter: "Trockenfutter dürfen laut Futtermittelverordnung max. 14% Wasser enthalten, meist sind es 8-10%. Je nach Qualität werden vor allem Getreidemehle, Tier-, Fisch- und Fleischmehle, Sojamehle und pflanzliche Nebenprodukte wie Maiskleber oder Trockenschnitzel für die Herstellung eingesetzt. Im Extrusionsverfahren werden diese Rohstoffe zu einem Teig vermengt, der dann in einem Extruder unter Hitze und hohem Druck verarbeitet, durch Gußformen gepreßt und gebacken bzw. mit Heißluft getrocknet wird. Nach dem Abkühlen werden bei den höherwertigen Sorten Fett und Geschmacksstoffe aufgesprüht, diese Schicht enhält dann oft auch die hitzeempfindlichen Vitamine. Da für die Herstellung eines Teiges mit der gewünschten Konsistenz eine gewisse Mindestmenge an Stärke erforderlich ist, muß der Kohlenhydratgehalt dieser Futter deutlich über 20% liegen, was gleichzeitig zu Lasten des Proteingehalts geht. Es ist daher technisch unmöglich ein Trockenfutter herzustellen, dem man verglichen mit meinem Maßstab für die Beurteilung von Analysedaten das Prädikat "gutes Katzenfutter" geben könnte."

Tierarzt dr-hoenicke: Als ursprüngliche Wüstenbewohner nehmen Katzen ihren gesamten Wasserbedarf über die Nahrung auf. Wenn diese nicht genug Feuchtigkeit enthält, trinken sie erst, wenn sie schon kurz vor der Austrocknung stehen. ....

Da Katzen freiwillig nur sehr wenig trinken, ist es unbedingt nötig, der Nahrung Wasser hinzu zu geben. In der Natur decken sie ihren Bedarf über das Fleisch und Blut der Beute. ...

Bei der Katze versucht man das Futter in kürzerer Zeit ausgewogen zu gestalten. Sie reagieren empfindlicher auf Mangel- oder Überversorgung. Auch sollten sie nicht, wie bei Hunden teilweise üblich, Fastentage haben. Katzen sind auf ein regelmäßiges Nahrungsangebot angewiesen.

Es geht also nicht nur um die durchweg billigen Trockenfutterbestandteile, sondern um die fehlende Feuchtigkeit! Da betone ich noch einmal, weil es auch scheinbar 'wertvolles' Trockenfutter mit viel Fleisch- und Seefischanteil gibt... 'abwink' vergiss es! ;- )

Nebenbei: Unsere Katzen sind bereits latent unterflüssigt. Man sagt, dass eine normale 4kg-Katze im Schnitt 200-250ml frischen Wassers täglich (50gr/kg) bräuchte. Sie nimmt es aber ganz natürlich mit dem Fressen auf und trinkt eben normalersweise nicht/kaum von selbst.

Du fragtest, wie man mit deinem "Knabber-Junky' umgehen soll? Ich würde ihm konsequent NUR NOCH (allerdings bestes!) Fleischfutter anbieten *Punkt* Du erinnerst dich bitte, die Inhaltsstoffe zu checken?

In den Fällen, deren Futterwechsel ich verfolgte, gab es schlicht keine Probleme! Es darf natürlich KEIN Raschelkarton mehr zu riechen oder gar zu hören sein - weg damit!

Nun werden sich Katzen, auch trotz der schlimmsten Trockenfutter-Gewöhnung, nicht gegen ihre ganz natürliche Futterwahl entscheiden. Jene ersten paar Male könntest du ihm mit festen geviertelten Gulaschstücken etwas erleichtern, er wird grunzen vor Freude (spontanes Abwehrknurren gegen etwaige Futterkonkurenten;). Aber bitte, steht jetzt nicht alle gespannt daneben, um zu sehen wie es klappt, lasst ihn bitte ganz damit alleine, okay? ;- ) Falls ihr einen konservativen Sturkopf habt, der auf den herrlichen Trockenfutter-Duft nun doch besteht, dann zerreibt ihr ihm (nur 'n paar mal) einen/zwei Knubbel übers Feuchtfutter. Und, konsequent bleiben, gar nicht bei seinem Leid beachten!

Danke für deine Aufmerksamkeit! ....im Namen der Viecher :- )

Er braucht einfach genug Flüssigkeit woanders, dann geht das schon.

Meine zwei Katzen essen nur Trockenfutter. An mehreren Plätzen haben sie immer frisches Wasser, dass sie auch rege benutzen. Das ist kein Problem.

Das einzige Nassfutter (Leckerbissen) welches sie nehmen ist ab und zu Thon aus der Dose.

Hauptsache er hat genug zu trinken.

Mein Kater wollte selbst mit wenigen Zähnen ums Verrecken kein Nassfutter mehr essen, egal, welche Marke.

Der Tierarzt riet dann, einige Tropfen Olivenöl darauf zu träufeln, oder auch mal etwas Wasser.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung