Kastrierter Kater beißt und kratzt! Was tun?

8 Antworten

Ich habe auch so eine kleine Problemkatze aus dem Tierheim übernommen, die ab und zu aggressive Schübe bekommt. 

Ich denke, viel hat auch damit zu tun, dass der Kater noch so jung ist und somit in der Flegelphase, aber das ist kein Grund ihm das durchgehen zu lassen. Das ist wie bei der Kindererziehung ;-)

Ich würde auf jeden Fall probieren, ob regelmäßiges Spielen hilft, seine Aggression abzubauen bzw. ihn auszupowern (ihn ordentlich durch die Gegend jagen, mit einer Spielmaus, Feder o.ä. an einem Band befestigt bzw. entsprechendes Spielzeug aus dem Zoohandel).

Meine Katze war schon älter, als wir Sie zu uns genommen haben - und ich keine Ahnung habe, was ihre Vorbesitzer mit ihr angestellt haben - aber sie hat sich  eine sehr eigenartige Art angewöhnt, ihre Aggressionen loszuwerden. Das ähnelt manchmal mehr einem Kampfhundtraining. Dazu benutze ich einen alten Kochhandschuh und dann darf sie mich angreifen, kratzen, zubeißen und kämpfen. Sie akzeptiert inzwischen aber auch, dass dieses "Spiel" zu Ende ist, wenn ich den Handschuh ausziehe und mich wegdrehe. Danach geht es ihr in der Regel besser und nach einer kleinen Pause kann ich sie auch gefahrlos streicheln (vorher konnte man sie überhaupt nicht berühren...davon mal abgesehen).

Man kann bei einer Katze auch Wasser einsetzen, aber ich persönlich bin kein Freund davon und es passt auch nicht überall, weil die Tapeten, Böden etc. dann eventuell leiden. Bei uns hat sich Ignorieren als die beste Therapie herausgestellt. Ist am Anfang sehr nervenaufreibend, aber weggehen, nicht reagieren, nicht antworten, sich im Extremfall mit etwas anderem beschäftigen, um sich von der Situation abzulenken, aber auch zu signalisieren, dass man nicht bereit ist zuzuhören. 

Auch die "Nein" Methode hat sich bewährt, denn Katzen können einen durchaus verstehen. Also, wenn man ein Verhalten abstellen will, deutlich und wiederholt "Nein" sagen, allerdings ohne den Namen der Katze zu erwähnen, denn dann verbindet sie ihre Namen eventuell mit der negativen Erfahrung.

Für welche Methode man sich auch immer entscheidet, das wichtigste für einen selber: durchhalten, nicht nachgeben! Nur wenn man entschlossen auftritt (das gilt für alle Bewohner eines Haushalts), tritt eine Besserung ein. Und bei aller Strenge nicht die Schmuse-Einheiten vergessen, die sind mindestens genauso wichtig....für Tier und Mensch :-)

 Er hört dann auch nicht auf bis er das bekommt was er möchte 

Das bedeutet, dass er immer bekommt was er möchte, also hat er mit seinem Verhalten Erfolg und wird es nicht ändern, so lange es funktioniert. Tiere tun das, was zum erfolg führt.
Ihr habt euren Kater einfach verzogen, indem ihr ihm am Ende doch gegeben habt, was er will. So habt ihr ihm beigebracht, dass er sich nur daneben benehmen muss, um zu bekommen, was er will. Das ist auch schon der Punkt, gebt ihm nichts, so lange er sich daneben benimmt. Ignoriert ihn, wenn er aggressiv wird einfach weg schubsen. Das ist nicht leicht, aber man muss einfach den längeren Atem haben. Wenn er merkt, dass aggressives Verhalten keinen Erfolg bringt, wird er es wahrscheinlich aufgeben, das kann aber dauern.

Kleckerfrau  01.07.2016, 10:45

Da kann ich auch ein Lied von singen. Mein  einer(blinder) Kater hat auch so seine Methoden um Futter zu bekommen. Von "sterbender Schwan spielen" bis Kratzen an den Oberschenkeln wenn ich sitze. Oder klägliches jaulen. Die Nachbarn haben schon gefragt was mit ihm los ist:-) Ich halte aber seine Zeiten ein und da er auch etwas moppelig ist, gibt es halt momentan etwas weniger.

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Giustolisi  01.07.2016, 10:49
@Kleckerfrau

Ja, die Tierchen finden schon eine Art zu betteln, die zieht. Die sind ja lernfähig und entwickeln unterschiedliche Bettelmethoden bei verschiedenen Leuten. Wenn Aggression zum Erfolg führt, lernen sie auch aggressiv zu sein.

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Ihm mehr Futter geben :-)

Das ist die Masche wie er euch dazu bringen will dass er mehr zu futtern bekommt. Damit "erzieht" er sich seine Dosenöffner. Manche Katzen sind dann halt aggressiver in ihren Mitteln um an ihr Ziel zu kommen. Entweder gebt ihr ihm jetzt mehr Futter oder müsst zu drastischen Maßnahmen greifen.

Eine Sprühflasche mit Wasser z.B.

sugarplum 
Fragesteller
 01.07.2016, 10:38

Er ist zwar sehr aktiv, aber schön langsam bekommt er einen fetten Bauch und das letzte was wir wollen ist eine übergewichtige Katze. Werden dann wohl das mit der Sprühflasche ausprobieren, dankeschön! :)

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Kleckerfrau  01.07.2016, 10:42
@sugarplum

Feste Futterzeiten einrichten und dann etwas mehr geben. Außerdem viel mit ihm spielen und ihn auch mal nach dem Futter jagen lassen. Mache ich so mit meinen zwei Dickerchen auch. Nur Bassfutter werfe ich natürlich nicht durch die Gegend:;-)

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Wenn man mich kastriert hätte, wäre ich auch aggressiv und übellaunig. 

sugarplum 
Fragesteller
 01.07.2016, 10:45

Er war es allerdings schon davor :D

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Ihr solltet euch eine Sprühflasche besorgen und immer in eurer Nähe haben.

Wenn eure Bindung zu ihm ansonsten in Ordnung ist und das "Beißen und Kratzen" keine anderen Ursachen hat, solltet ihr ihn jedes Mal, wenn er euch beißt oder kratzt, mit Wasser anspritzen!

Katzen hasse es, angespritzt zu werden.

Vermutlich könnt ihr ihn konditionieren, dass er das "Beißen und Kratzen" danach mit dem unangenehmen Gefühl des Anspritzens verknüpft und es allmählich unterlässt!