kann sich eigentlich der Mittelstand (also ca 2000 im monat nettoeinkommen) Polo Ralph lauren, Hilfiger usw leisten?

Warum nicht?

Wenn jmd. meint, dafür sein Geld ausgeben zu müssen und - als Beispiel - 4 Wochen nur Tütensuppe zu essen, dann ist es dessen freie Entscheidung und geht auch mit weniger Einnahmen.

Ich persönlich könnte mir das zwar leisten, sehe aber denn Sinn nicht. Man muss sich einmal mit den Herstellkosten beschäftigen und warum "das kleine Namensschild" auf der Textilie 80% des Preises ausmacht (5% noch für Transport/Marketing und 15% für Material und Herstellung). Eindeutige Qualitätsmerkmale sind für teurere Kleidung relevant (z.B. Stoffgewicht, Verarbeitung oder Webqualität).

Ja, so teuer ist der Ramsch nun auch nicht.

Genau für solche Leute ist doch solche Kleidung gedacht.

Das kaufen Leute die zeigen wollen, dass sie viel Geld haben, auch wenn sie nicht viel Geld haben. Menschen, die wirklich viel Geld haben, kaufen ganz andere Klamotten.

Die kaufen dann wirklich qualitativ hochwertige Kleidung, auch wenn die kein Markenlabel haben. Die habens nämlich nicht nötig zwangsweise Kleidung mit Markenlabel zu tragen. Die wollen niemanden etwas beweisen.

Ich kenne einige Leute aus der "normalen" Einkommensklasse (Handwerk bzw. Industrie), die solche und ähnlich hochpreisige Klamottenmarken tragen und noch viel mehr "Luxusgüter" haben, z.B. zwei Autos, ständige Urlaubsreisen, studierende Kinder die man durchfüttert, teils etliche Kredite ------> von daher: Gehen tut das. Beispiele dafür habe ich in der Verwandtschaft ;-)

Meistens werden solche Produkte dann aber nicht im "richtigen" Ladengeschäft zu den regulären Preisen gekauft, sondern in Outletcentern wie Wertheim-Village (ich wohne da in der Nähe), Ingolstadt-Village, Metzingen oder auch im Internet im Salebereich - da kriegt man sie teilweise wirklich zu frappierend günstigen Preisen.

Zu Ralph Lauren noch eine Beobachtung von mir: Früher war das mal eine echt exklusive Marke, vielleicht auch elitär - aber auch sportlich, zeitlos und klassisch, eine Marke für Kenner, eventuell mit Affinität zu Tennis oder Golf. Die eigentliche Kernzielgruppe dürfte die selbe gewesen sein, die heute u.a. verstärkt bei Golfino einkauft. Inzwischen denke ich beim Namen "Ralph Lauren Polo" aber nicht mehr an typische Golfer, sondern eher an jemanden, dem Marken wichtig sind und der sich darüber ein Stück weit definiert, regelmäßig auf der Suche nach ultimativen Schnäppchen im Wertheim-Village oder Ingolstadt-Village verkehrt oder in ähnlichen Outlets - und der permanent und mit allem was er tut und kauft seinem Umfeld suggerieren möchte, solvent und gediegen, aber auch sportlich, konsumfreudig und ziemlich cool zu sein, vielleicht in der Freizeit was mit Tennis oder Golf oder Jägerei oder halt irgendwie Sport zu tun zu haben. Meist lässt auch die Wahl des Autos und die Ausstattung der Kiddies darauf schließen. Sorry wenn ich das so gradraus sage^^ aber es ist halt meine Ansicht dazu.. ein paar Blicke ins Volk reichen ;-). Die typischen Ralph-Lauren-Poloshirts aus dem Village trägt bei uns mittlerweile gefühlt jede zweite Best-Ager-Hausfrau um die 50-55 über ihrem weißen Langarmshirt und zu ihrer dunkelblauen Jeans ... und das konterkariert irgendwo, auch wenn es meistens ganz cool aussieht, das eigentliche Image der Marke.

Vermutlich kaufen diese Menschen nicht Mal eben im Vorbeigehen ein T-Shirt für 50 oder 80€ aber wenn man jeden Monat etwas spät, kann man sich alle 6 Monate neu einkleiden. Auch mit 2000€ netto.