Kann man sich die rechtschule aussuchen (Islam)?

7 Antworten

Von Experte 7veren bestätigt

Ja, man kann sich eine Rechtsschule aussuchen. Eine Rechtsschule ist im Grunde ein "Weg", welchen man befolgt, um dem Koran und der Sunnah bestmöglich zu folgen.

Es ist jedoch naheliegend die Rechtsschule zu befolgen, die in seinem Umfeld vertreten ist und die, nach der man die Regeln gelernt hat.

Jemand der als Hanafite aufgewachsen ist und die Regeln nach der Hanafitischen Rechtsschule kennt, kann nicht von heute auf morgen sagen, dass er plötzlich Schafiite ist. Dazu müsste er erstmal die Regeln dieser Rechtsschule erlernen, damit er diese überhaupt befolgen kann.

Wähle die Hanbali-Madhab.

Die Aqeedah der Ahlul Sunna wal Jam'ah, auch bekannt als Sunniten, ist bei allen Gläubigen im Wesentlichen identisch. Dennoch manifestieren sich Unterschiede vor allem im Bereich des Fiqh, dem islamischen Rechtsverständnis. In dieser Hinsicht ragt insbesondere Imam Ahmad Ibn Hanbal, möge Allah mit ihm barmherzig sein, heraus. Seine tiefgehenden Kenntnisse und seine strikte Lehre wurden von zahlreichen Gelehrten und Gläubigen gleichermaßen hochgeschätzt und gelobt. Sein Beitrag zur Entwicklung des Fiqh innerhalb der Ahlul Sunna wal Jam'ah war von enormer Bedeutung und prägt bis heute ein klares Verständnis in rechtlichen Angelegenheiten. Man nannte ich auch Imam der Sunnah.

Und was bei der Entstehung dieser Rechtsschule besonders auffällt, ist, dass Imam Ahmad erst nach seinem vierzigsten Lebensjahr anfing, sich mit rechtlichen Angelegenheiten zu befassen und Fragen zu beantworten. Er hatte zuvor umfassende Kenntnisse und Verständnis in allen Bereichen des Wissens erworben. Imam Ahmad neigte dazu, sich zunächst dem Studium der Hadiths und dem Erwerb von Wissen zu widmen, bevor er sich der Rechtsprechung und dem Unterricht zuwandte. Es steht außer Frage, dass diese Herangehensweise seine wissenschaftliche Autorität gestärkt hat.

Er ist ein herausragender Imam, ein Gelehrter des Islam und der Führer der Muslime, der in seiner Würde, seiner Führung, seiner Frömmigkeit, seiner Askese, seinem Wissen und seiner Autorität vereint ist, Abu Abdullah Ahmad ibn Muhammad ibn Hanbal ibn Hilal ibn Asad al-Shaybani.

Er ist der Imam der hanbalitischen Schule und einer der vier Imame, ein Führer der Hadith-Gelehrten, ein Verteidiger der Sunna und standhaft in schwierigen Zeiten. Er wurde im Jahr 164 nach der Hidschra (780 n. Chr.) in Bagdad geboren, wuchs dort auf und studierte bei seinen Lehrern, memorisierte den Quran, erlernte die arabische Sprache und begann dann seine Bildungsreisen, die ihn nach Kufa, Basra, Mekka, Medina, Jemen, Syrien und Mesopotamien führten. Er verfasste Schriften über Gelehrte seiner Zeit.

Imam Ahmad war ein fleißiger Gelehrter und überragte seine Zeitgenossen im Wissen und der Sammlung von Hadithen. Er wurde zum Führer der Hadith-Gelehrten seiner Zeit. Er war entschlossen, standhaft und überzeugt von seinen Überzeugungen. Er war mutig im Umgang mit den Kalifen, was ihm während seiner berühmten Prüfung zum Verhängnis wurde. Der abbasidische Kalif al-Ma'mun akzeptierte die Lehre der Mu'tazila über die Erschaffung des Quran und Ahmad starb, bevor er vor al-Ma'mun treten konnte. Nachfolgend wurde Ahmad unter al-Mu'tasim, der al-Ma'mun nachfolgte, aufgrund seiner Weigerung, die Lehre der Erschaffung des Quran zu akzeptieren, inhaftiert und erst nach achtundzwanzig Monaten freigelassen.

Die Verfolgung von Imam Ahmad endete erst unter al-Wathiq, der nach al-Mu'tasim die Herrschaft übernahm. Al-Wathiq widerrief die Bida'a der Erschaffung des Quran und unterstützte Ahmad ibn Hanbal. Ibn Hanbal blieb seiner Überzeugung treu und verstarb 241 nach der Hidschra (855 n. Chr.) in Bagdad im Alter von siebenundsiebzig Jahren.

Imam Ahmad verfasste viele Werke, darunter das Musnad, das etwa dreißigtausend Hadith enthält, einige sagen sogar neunundvierzigtausend. Er schrieb auch Bücher über Geschichten, Tafsir, die Vorzüge der Gefährten des Propheten, Rituale und Askese. Seine Schüler sammelten viele seiner Rechtsfragen und überlieferten sie in großen Sammlungen. Zu seinen Schülern gehörten unter anderem Muhammad ibn Ismail al-Bukhari, der Autor des Sahih, Muslim ibn al-Hajjaj al-Nishapuri, der Autor des Sahih, Abu Dawood, sowie seine Söhne Saleh und Abdullah und viele andere.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Islamisches Wissen gemäß der Ahlus Sunnah wal Jama'ah

Ja, man kann sich die Rechtsschule (RS) aussuchen

Meiner Meinung nach ist es am besten, dass man die RS der Eltern übernimmt, da es denke ich am einfachsten ist

Alle 4 RS lehren den selben geraden Weg, daher kann man von einer besten RS nicht reden

7veren⁷

Diese Imame entnahmen den Fiqh aus dem Koran und der Sunnah und waren darauf bezogen Mujtahidun (Rechtsgelehrte). Und wenn der Mujtahid richtig liegt, dann stehen ihm zwei Löhne zu; der Lohn seines Ijtihads (Anstrengung im Wissen über die islamischen Urteile) und der Lohn dafür, dass er richtig liegt. Und wenn er falsch liegt, dann wird er für seinen Ijtihad belohnt und für seinen Fehler entschuldigt.

Derjenige, der dazu fähig ist die Urteile aus dem Koran und der Sunnah abzuleiten, soll (das Wissen) aus ihnen entnehmen, so wie es die vor ihm taten. Es ist ihm aber nicht erlaubt (den Gelehrten/Rechtsschulen) blind zu befolgen, wenn er glaubt, dass das Gegenteil richtig sei. Vielmehr soll er das nehmen, wovon er glaubt, dass es richtig sei. Jedoch ist es ihm erlaubt in den Dingen blind zu befolgen, in denen er nicht imstande ist (die Regeln abzuleiten) und es (das blinde Befolgen) benötigt.

Wer aber nicht dazu fähig ist die Urteile abzuleiten, dem ist es erlaubt dem blind zu folgen, bei dem seine Seele Ruhe findet, wenn er ihm folgt. Wenn er in seiner Seele jedoch keine Ruhe findet, soll er solange fragen, bis er diese findet.

Die Rechtsschule von Imam Abu Hanifa, möge Allah ihm barmherzig sein, mag die Rechtsschule sein, die sich am meisten unter den Muslimen verbreitet ist. Die Gründe dafür können sein, dass sich die osmanischen Kalifen zu dieser Rechtsschule bekannten und weil sie über die islamischen Länder, mehr als sechs Jahrhunderte lang, herrschten. Das bedeutet nicht, dass die Rechtsschule von Abu Hanifa, möge Allah ihm barmherzig sein, die authentischste Rechtsschule ist, oder dass alles, was es darin an Ijtihadat gibt, richtig ist. Vielmehr ist sie wie jede andere Rechtsschule; in ihr gibt es sowohl Richtiges als auch Falsches.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – طالب العلم

Ja, kann man. Aber dann muss man auch genau diese befolgen .

Wenn ja welche ist die beste bei sunniten

Es gibt keine "beste" Rechtschule