Kann man ohne Arbeit glücklich sein?
Kann man ohne Arbeit, und mit sehr wenig Geld auf Dauer glücklich sein, weil man einfach nicht arbeiten kann? Was macht man dann am besten den ganzen Tag? Weil viele Hobbies kosten ja Geld.
Und bereitet ein Leben ohne Ziele überhaupt Freude?
Was wenn man schon im jungen Alter Arbeitsunfähig ist? Wie kommen solche Menschen damit auf Dauer klar, mit wenig Geld, wenig Perspektiven, Einsamkeit, und Langeweile?
7 Antworten
Ich habe jemanden kennengelernt, der bereits mit 25 in Rente kam. Anfangs war es für ihn sehr sehr schwer, weil er arbeiten wollte und nicht mehr konnte.
Heute ist er mit seiner Situation zufrieden, auch wenn es manchmal schwierig ist. Das Geld reicht nur knapp jeden Monat. An sowas wie Auto ist nicht zu denken. Oder Urlaub. Er versucht sich selbst in seinen 4 Wänden zu verwirklichen, also trägt er jedes bißchen Geld, das er hat in den Baumarkt. So kann er handwerklich irgendwas tun. Er hat ein kleines Stück Garten angelegt, wo er seine Pflanzen pflegt. Und er kocht gerne.
Wenn jemand arbeitsunfähig wird, ist das für die betroffene Person erst mal schlimm. Und das einzige, was einen davon abhält in tiefste Depression zu fallen, ist Ablenkung, Hobby. Ja viele Hobbies kosten Geld. Aber es gibt auch Dinge, die man mit kleinem Geldbeutel umsetzen kann. Man muss es nur entdecken. Vielleicht etwas Ehrenamtliches? Vielleicht macht es der betreffenden Person Freude mit einem Hund aus dem Tierheim spazieren zu gehen? Vielleicht hat der Betreffende Freunde, wo man ab und zu aushelfen kann im handwerklichen Bereich? Vielleicht ist die betreffende Person ein Organisationstalent, dem es möglich ist Feiern, oder einen Stammtisch für die Freunde zu organisieren? Das alles muss kein Geld kosten, kann aber helfen, dass man sich nicht langweilt und sich nutzlos fühlt.
Wenn man arbeitsunfähig wird, dann ist man arbeitsunfähig. Und das passiert nicht aus einer Laune heraus, sondern weil etwas vorangegangen ist, was sich nicht mehr ändern lässt. Wer es nicht akzeptiert, stürzt in Depressionen und bringt sich irgendwann im schlimmsten Fall um. Akzeptanz ist die Voraussetzung, dass man überlebt.
Ich habe aber mal eine andere Frage: angenommen du bist nicht arbeitsunfähig und gehst arbeiten. Hast einen ganz normalen Job. So wie die meisten. Kommst mit deinen 2000 Euro nach Hause. Davon zahlst du deine Miete, deine NK, dein Auto, dein Internet. Davon musst du jeden Tag zum Bäcker gehen und dir morgens deine 2 belegten Brötchen und mittags deine zwei Leberkäswecken kaufen. Abends um 18 Uhr bist du zu Hause. Hast jetzt noch vier Stunden Zeit, dann solltest du schlafen, dass du um 5 wieder aufstehen kannst. Hast du dann Zeit für deine Hobbies? Du hast das Geld vielleicht. Aber hast du die Zeit?
Wir meinen sehr oft uns nur über unsere Arbeit zu profilieren. Ich habe das zum Beispiel jahrelang gemacht. Aber wenn man mal innehält und sich umschaut, dann stellt man vielleicht fest, dass in der Zeit, in der wir geschuftet haben und das Geld geflossen ist, wir nicht für die Dinge Zeit hatten, die eigentlich wichtig sind und wir unser Geld genau genommen für Scheiße ausgegeben haben.
Was ist für einen Mensch wichtig? Konsum? Oder ist es etwas anderes?
Diese Frage muss aber jeder Mensch für sich selber beantworten.
Willst du mich dazu verleiten aufzugeben?
Niemals aufgeben. Sondern Ziele setzen, die realistisch sind. Und die eigene Einstellung zum Leben überdenken. Was wünscht man sich im Leben, was kann man tatsächlich erreichen, wie kann man es erreichen.
Es gibt zahllos viele Dinge die man tun kann. Wenn man damit auch noch Geld verdienen kann, ist das ein schöner Nebeneffekt.
Wenig Geld ist ja relativ. Auch mit Arbeit kommen manche nicht ohne Zuschüsse über den Monat.
Ich glaube, es ist wichtig das zu finden was einem wirklich liegt. Dann kan man auch mit wenig Geld ein glückliches und zufriedenes Leben führen.
Das ist das Problem, das was mich interessiert, erfordert Gesundhet und Geld
Gesundheit ist manchmal nicht zu bekommen. Dann bleibt nur Plan B.
Man kann das Beste daraus machen. Glück ist eine Einstellung.
Wenn man mit nichts zufrieden sein kann, warum etwas erreichen?
Wie gesagt, es ist die Einstellung zu den Dingen. Wenn man sich für die Unzufriedenheit entscheidet ohne was zu ändern, ist sie nutzlos.
Anfangs mag das vielleicht lustig oder spaßig klingen, aber auf Dauer, auf lange Sicht, ist das eine verdammt schlechte Sache. Irgendwann weiß man nicht wohin mit sich und man stellt sich wahrscheinlich unendliche W-Fragen. Man entwickelt sich ja nicht weiter, man ist finanziell auf Glatteis, was kurz davor ist einzubrechen und mit etwas Pech ist man dann im eiskalten Wasser und kommt nicht mehr raus. Ich denke, es ist sehr wichtig, sich wenigstens Arbeit zu suchen, die man einfach gerne machen würde, wenn man es kann und dazu fähig ist, weil irgendwann wird's garantiert auch langweilig. Man wird so auch nie wissen, ob es einem nicht doch gefällt und es einen erfüllt. Leute, die von Anfang an nicht arbeiten können, werden es ebenso schwer haben. Irgendwann bildet sich ein Kreis, aus dem man nicht entkommt, aber will.
Die leute die reden sie können mit nichts glücklich sein waren noch nie Obdachlos.
Das stimmt, ja, kommt wohl alles sehr auf den Menschen an. Ich wäre da wahrscheinlich nicht so stark, dass ich mit dem Minimum glücklich sein oder werden kann. Das stelle ich mir als schwierig vor. Ich bin nicht reich, aber man, genauer gesagt ich, gönne mir gerne was...würde mich innerlich irgendwie aufessen, dass ich 5 Stufen weiter oben auf der Treppe sitzen KÖNNTE, aber es nicht kann.
hey, ich war von Oktober bis Ende Februar arbeitslos (bin 21). Am Anfang dachte ich mir, dass ich mich mal ausschlafen und erholen kann, bzw einfach mal um mich selbst kümmern kann. Nach einem Monat ca wurde mir das dann alles zu langweilig und ich hab mich regelrecht nach einer Arbeit gesehnt. Ich hab mich dann schon echt überflüssig gefühlt. Also auf Dauer kann ich es mir persönlich nicht vorstellen. Liebe Grüße :)
Das kommt doch stark auf dem Menschen an.
Also ich persönlich sage, ich kann ohne Arbeit und mit wenig Geld glücklich sein, ABER ich habe einen Job den ich so sehr liebe, das ich ihn nicht als Arbeit bezeichne, es ist so als ob ich für das bezahlt werde, was ich eh am liebsten mache. Doch leider ist mein Beruf nicht grade gut bezahlt (Sozialwesen) trotzdem nehme ich das im Kauf, da mein Lebensstil mich glücklicher macht, als es Geld machen könnte.
Wenn man nicht arbeiten kann, dann ist das ja nochmal was anders, klar kann man auch dann Glücklich werden. Ich denke das du vielleicht Arbeit und Beschäftigung durcheinander bringst, wenn ich nicht Arbeiten kann, kann ich mich immer noch beschäftigen und auch darin mein Glück finden, Ehrenämter zum Beispiel, Moderation im Internet usw.
Viele Hobbys kosten Geld, gibt aber auch genug die man ohne Geld ausüben kann. Wandern, lesen (Es gibt Tauschregale), singen (nicht im Chor) Musikhören etc.
Meinst du das Ziele nur durch Arbeit definiert werden?
Arbeitsunfähigkeit muss ja nicht bedeuten das man den ganzen Tag alleine in einer Kammer hockt.
Aber es bedeutet kaum Geld haben. Dann könnte ich nie das machen was mich wirklich interessiert.
Ja, aber es gibt viele Leute die machen sich nichts aus Materiellen Dingen, wenig Geld haben, bedeutet nicht automatisch unglücklich sein
Nein, aber trotzdem sind viele mit wenig Glücklich. Also ich persönlich hatte meinen letzten Urlaub (mit Reise ins Ausland) 2010, war nur einmal in meinen Leben auf ein OpenAir Festival und habe nicht mal ein Auto. Trotzdem bin ich nicht unglücklich. Einfach weil in meinen Leben andere Sachen zählen.
Am Ende des Tages anderen Menschen geholfen zu haben, und mein Freundeskreis und meine Familie, man kann nicht arm sein, wenn man Leute um sich hat, die einen Lieben
Und was genau kann man sich nit liebe kaufen?
Siehst du du würdest eingehen ohne, ich nicht
Ok, das hoffe ich für dich...und irgendwie auch nicht, zu lieben ist das schönste Gefühl der Welt, ich habe kein Problem damit mich deswegen zu verzerren.
Keine Ahnung. Wer würde schon jemanden der nix zu bieten hat lieben.
Ich könnte sowas nicht akzeptieren. Dann kann man ja gsr nichts mehr im leben tun, schon gar nicht, dass was mich wirklich interessiert.