Kann man noch als Quereinsteiger verbeamteter Lehrer werden?
Ich studiere derzeit Elektrotechnik (BA) und wollte danach den noch den Master machen.
Ich hatte als Kind immer den Wunsch Lehrer zu werden und jetzt würde sich theoretisch wieder eine Chance auftun. Im Master könnte ich auf Lehramt studieren um in einer Berufsschule zu arbeiten.
Ich zögere aber, weil die Entscheidung Lehrer zu werden dann so entgültig ist und ich glaube auch viel Spaß als Ingenieur haben zu können.
Deswegen meine Frage:
Kann ich als Quereinsteiger mit einem Master noch als Lehrer an der Berufsschule arbeiten und dann auch verbeamtet werden?
6 Antworten
Hallo,
ich weiss nicht in welchem Bundesland Du den Seiteneinstieg machen möchtest. In NRW kannst du jedenfalls die OBAS absolvieren, falls aus deinem Studium zwei Unterrichtsfacher abgeleitet werden. Das ist ein berusbegleitendes Referendariat, nach erfolgreicher Beendigung hast Du das 2.Staatsexamen und wirst verbeamtet. Infos gibt es hiwww.schulministerium.nrw.de/BiPo/LOIS/angebotebote
Die anderen Bundeslaender haben ebenfalls Informationen auf den jeweiligen Seiten ihrer Bildungsministerium.
Aansonsten kann ich dir lehrerforen.de empfehlen. Dort antworten dir direkt Lehrer und Es gibt einen Bereich Seiteneinstieg. Es gibt an Berufskolleg viele Seiteneinsteiger, die dir aus eigener Erfahrung weiterhelfen können.
In NRW kannst du jedenfalls die OBAS absolvieren, falls aus deinem Studium zwei Unterrichtsfacher abgeleitet werden.
Das geht aber nur, wenn das ein Universitätsstudium ist. Sonst nicht.
Kann man noch als Quereinsteiger verbeamteter Lehrer werden ?
Das geht durchaus.
Im Master könnte ich auf Lehramt studieren um in einer Berufsschule zu arbeiten.
Das glaube ich eher nicht. Du hast ja keinen Lehramtbachelor.
Das geht durchaus.
Anscheinend studiert er aber nicht an einer Universität, von daher würde das in NRW zumindest nicht gehen.
Doch, das ist bei OBAS relativ eindeutig geregelt.
Eher wird da sehr großzügig bei der Anrechenbarkeit des zweiten Faches gehandelt.
Es gibt zu meinem Bachelor of Science einen Master of Education. Extra um Berufsschullehrer auszubilden. (Elektrotechnik)
Das gibt es auf jeden Fall. Nur würde ich mich dann schon festlegen und ich würde gerne vorher als Ingenieur arbeiten
Wwenn du den Master of Education machst, kannst du ins Referendariat. Falls Du einen nichtlehramtsbezogenen Uniabschluss hast, dann musst du als Quereinsteiger auf eine Stelle hoffen, es gibt durchaus Bedarf, gerade an Berufskolleg, an und aber auch bedenken, dass der Seiteneinstieg nicht einfach ist, da du sofort voll unterrichtet und nebenher das Seminar besuchst, jedenfalls in NRW.
Der Bachelor ist quasi das 1. Staatsexamen wenn man so will.
Nein! Definitiv nicht. Das 1. Staatsexamen in Lehramtsstudiengängen wird nach dem Absolvieren des Master of Education "verliehen" bzw. ist gleichwertig. Das 2. Staatsexamen bekommt man mit der erfolgreichen Beendigung des Referendariats.
Für dich wäre folgendes relevant:
(hier steht auch 8 Semester Regelstudienzeit mindestens)
Hier wird in §2 auf das LABG verwiesen, welches besagt:
Die Studienabschlüsse sind an Universitäten zu erwerben oder in den
Unterrichtsfächern Kunst, Musik und Sport einschließlich der Bildungswissenschaften
an Kunst- und Musikhochschulen oder an der Deutschen
Sporthochschule Köln
D.h. hier ist explizit (!) die Rede von Universitäten, d.h. Abschlüsse an Fachhochschulen sind komplett raus, auch Abschlüsse von Berufsakademien u.ä. . Nur mit einem Bachelor wärst du so oder so raus.
Also mit einem dualen Bachelor an einer BA hat man GAR KEINE Chance.
Ergänzung: Wenn du nach deinem Bachelor einen Lehramts-Master an einer Universität aufnimmst, dann kannst du regulär ins Referendariat. Die Master sind aber konsekutiv, d.h. es ist fraglich, ob du dort aufgenommen wirst.
Ich lese im Dokument als Voraussetzung nur Hochschule. Würde mich auch stark wundern wenn es da Unterschiede gäbe. Genau das sollte ja gleichgestellt werden. Ich kann ja auch meinen Doktor machen nach dem Master auf der FH.
Den Master mache ich in jedem Fall. Die Frage ist nur ob ich einen 'normalen' Master of Sciene mache und erstmal den Weg des Ingenieurs gehe oder ob ich mich direkt festlege und meinen Master of Education mache. Da gibt es in Aachen und Dortmund spezielle Masterangebote für meinen Studiengang die mir ermöglichen ohne Umstände mit meinem jetzigen Ba. Sc. in den Ma. Ed. zu wechseln.
https://www.schulministerium.nrw.de/docs/Recht/LAusbildung/LABG/LABGNeu.pdf §10 Und ja, hier werden Unterschiede gemacht.
Wenn du jetzt schon weißt, dass du definitiv Lehrer werden willst, ist es wesentlich einfacher und besser, wenn du den M. Ed. machst. Dann hast du den ganzen Aufwand nicht. Dann bewirbst du dich danach fürs Referendariat und fertig.
Ja, ein Lehramtsstudium gibt es nur an Universitäten. Das ist klar. Aber als Quereinsteiger macht das meine ich keinen Unterschied. Die Kurse die man dann, als Quereinsteiger, besuchen muss werden wahrscheinlich auch auf einer Uni sein.
Ich weiß es ja eben nicht, sonst würde mir die Entscheidung leicht fallen. Der Beruf macht mir großen Spaß und ich weiß das ich gut darin wäre. Aber zum einen stört mich das Gehalt, was als Beamter allerdings ok wäre, daher die Nachfrage. Und zum anderen legt man seinen Berufsstandort nicht selbst fest und ist dann gebunden. Als Ingenieur bin ich da freier und komme in der ganzen Welt rum. Aber da weiß ich nicht, wie sehr mir der Beruf liegt
Das musst du selbst entscheiden, du brauchst für den Seiteneinstieg in NRW aber zwei Unterrichtsfacher, falls du dich fuer den Nichtlehramtsmaster entscheidest, solltest du Leistungen (bestimmte Anzahl der CP ) vorweisen können, die einem zweiten Unterrichtsfacher zugeordnet werden können. Darüber erhaelst du Auskunft in einer der Bezirksregierung. Kontaktdaten stehen in dem von mir verlinkten Dokument.
Auch wichtig: du musst eine zweijährige Berufstätigkeit nach dem Abschluss vorweisen. Du kannst dich also, zumindestens in NRW, erst nach einer zwei jähriger Tätigkeit bewerben.
Aber als Quereinsteiger macht das meine ich keinen Unterschied.
Sag mal, liest du eigentlich nicht, was ich dir da geschrieben habe oder willst du es nicht hören?
In dem Gesetzestext für OBAS wird eindeutig auf das LABG verwiesen, wo konkret steht, dass ein Universitätsstudium notwendig ist.
Weshalb kommst du jetzt wieder "Als Quereinsteiger macht es keinen Unterschied"? ich habe dir explizit nachgewiesen, dass es sehr wohl einen Unterschied macht.
Meine Güte.
Ich habe viele Lehrer gehabt in meiner Ausbildung die auch keinen Universitätsabschluss hatten. Das zum einen. Zum anderen: Bachelor und Masterabschlüsse sollten eigentlich gleichgestellt sein, das war Sinn der Bolognareform. Mit einem Master von der Hochschule darf ich, wie gesagt, auch meinen Doktor machen mittlerweile.
Ich denke du beziehst dich auf folgende Zeilen:
(1) Der Zugang zum Vorbereitungsdienst setzt für alle Lehrämter den Abschluss eines Bachelorstudiums mit sechs Semestern Regelstudienzeit voraus sowie einen Abschluss zum „Master of Education“ mit vier Semestern Regelstudienzeit. § 53 Abs. 2 Satz 4 Kunsthochschulgesetz bleibt unberührt.
(2) Die Studienabschlüsse sind an Universitäten zu erwerben oder in den Unterrichtsfächern Kunst, Musik und Sport einschließlich der Bildungswissenschaften an Kunst- und Musikhochschulen oder an der Deutschen Sporthochschule Köln.
Ich lese was da steht, weiß aber, dass es nicht stimmt. Mit meinem Bachelor von der Hochschule kann ich meinen Master an einer Universität machen und dann als Lehrer arbeiten. Dann wären aber nicht alle Studienabschlüsse an einer Universität abgeschlossen. Dazu: Sonst ist in den Texten fast durchgehend von Hochschulen die Rede.
Ich gehe davon aus, dass die pädagogische Ausbildung, die man als Quereinsteiger ja noch erwerben muss, an einer Universität macht und dann seinen Abschluss an der Uni bekommt.
Aber ich werde mich da trotzdem nochmal schlau machen. Glauben ist halt nicht Wissen.
Danke dir auf jeden Fall für die Hilfe :)
Für die OBAS in NRW (den berufsbegleitenden Vorbeteitungsdienst im Seiteneinstieg, nicht den regulären Vorbereitungsdienst) wird man nur mit einem Abschluss an der Uni mit mindestens einer Regelstudienzahlt von 8 Semestern zugelassen, da hat grubenschmalz Recht. Das steht aber auch auf der Seite, die ich dir genannt habe in de Dokumenten. Hat man einen FH- Abschluss darf man nur über die pädagogische Einführung als Seiteneinsteiger einsteigen. Das ist jedoch dann nicht mit einer Lehrbefähigung verbunden, man wird nicht verbeamtet und für das Fach Elektrotechnik gibt es diese Variante auch nicht. Das steht alles auf Lois NRW unter “rechtliche Grundlagen“, siehe mein Link. Lies dir die Sachen genau durch... Die berufsbegleitende Qualifikation erwirbt man am Zentren für Lehrerbildung, gemeinsam mit den Referendaren, am Seminar und wird genau so geprüft. Dafür geht man nicht mehr zur Uni...
Wenn du dir hier www.schulministerium.nrw.de/BiPo/LOIS/angebote unter “Rechtliche Grundlagen“ mal den Erlass für Bewerber mit Fachhochschulabschluss anschaust, stellst Du fest, dass du den Master of Education plus Obas in deinem Fach machen kannst... Möchtest du sofort OBAS gilt der “Hochschulabschluss“-'das bedeutet Uni. Du kannst dich aber auch an die Kontaktstellen wenden und nachfragen...
Soviel ich weiß ja, wirst zusätzlich Seminare besuchen und am Ende eine Prüfung machen. Für die Verbeamtung gibt es ein Höchstalter, das nicht überschritten werden darf, außerdem untersucht dich der Amtsarzt, ob du verbeamtet werden kannst.
Elektrotechnik ist in der Berufsschule stark gesucht und du dürftest sehr gute Chancen haben. Du wärst im höheren Dienst bei A13, Funktionsstelle A14, Abteilungsleiter A15, Abteilungsleiter, Direktor A16 bei großen Schulen auch die B-Besoldung.
Ein Studium an einer Universität ist Pflicht. FH geht ab und zu, eher selten. BA ist ja in der Regel duales Studium, oder? Falls Dual: keine Chance.
Sonst ist das möglich, über den Seiteneinsteig OBAS in NRW
Also ich bin mir ziemlich sicher, dass nach der Bolognareform Bachelor und Master von Hochschulen und Universitäten gleichgestellt wurden. Als Quereinsteiger dürfte das doch dann keine Rolle spielen.
Der Bachelor ist quasi das 1. Staatsexamen wenn man so will. Das hat nichts mit einem Dualen Studium zu tun. Die meisten dualen Studiengänge bieten aber nur den Bachelor an.
Ach du meinst "Elektrotechnik" (Bachelor) und nicht "Elektrotechnik (Berufsakademie)?
Ich studiere den Ba. Sc. Elektrotechnik an der TH Köln (keine Universität)
Dann keine Chance. Außer wenn du den M. Ed. an einer Universität machst, aber das würde mich stark wundern, wenn das geht, weil eben konsekutiv.
Gehen tut das, wie gesagt, auf jeden Fall. Mag vllt auch an meinem Studienfach liegen, ich weiß nicht wie das bei anderen aussieht. Für mich würde da die TU Dortmund am ehesten in Frage kommen. Unter Umständen auch Münster (da ist das aber Berufsbegleitend) und Wuppertal (Da gibt es aber noch keine genauen Angaben). Aachen bietet das auch an, aber wie du sagst normal nur mit einem Bachelor mit Modulen in Pädagogik (Das wurde uns im 3. Semester auch angeboten, dann hätten wir aber für manche Kurse von Köln nach Aachen gemusst). Wenn man in Aachen weitermachen will muss man ein paar Module nachholen. Das kann also 1-2 Semester nochmal länger dauern.
Das ist aber für Berufsschullehrer sicher nicht so wichtig. Bedenke, wenn irgendwo ein Mangel besteht, geht auf einmal einiges. ;)