Kann man nach einer Lehrerkarriere auch als Bürgermeister durchstarten?

9 Antworten

Gerade Bürgermeisterwahlen sind absolute Sympathiewahlen - da überzeugt eventuell auch der fachlich beste Diplom-Verwaltungswirt mit der hochkarätigsten Ausbildung, langjähriger Erfahrung, vielen Erfolgen, Support einer starken Partei und exzellenten Reputationen die Wähler nicht, wenn er menschlich ein Unsympath ist und bei den Leuten als Typ nicht ankommt. Alles schon erlebt.

Dahingehend hat ein Lehrer, der für den Posten eines Bürgermeisters kandidiert, weder bessere noch schlechtere Chancen als irgendein anderer Kandidat. Es kommt drauf an, wie sich die Bewerber verkaufen. Wenn der Lehrer, der gern das Klassenzimmer gegen den Sitzungssaal eintauschen würde, als Typ nichts Genaues darstellt und/oder verrufen ist, war's das halt.

Wie gesagt, auf das Menschliche kommt es an: In meiner Heimatstadt war es vor Jahren offensichtlich, dass eine der Tageszeitungen einen bestimmten Kandidaten protegiert hat, der fachlich geeignet gewesen wäre und gut ausgebildet war, von der CDU unterstützt wurde und dort, wie man hinterher erfuhr, den Posten "auf die Hand zugesichert bekam" - er ist es aber nicht geworden, weil viele ihn als arrogant wahrnahmen und als unfreundlich - ich konnte nix gegen ihn sagen, zu mir war er immer ganz okay, aber es stimmte schon; wer ihn nicht als Typ kannte, auf den wirkte er möglicherweise arrogant. Nachdem er auch die Kandidatenvorstellung verpatzt hat - das war Kokolores auf dem "Niveau" einer Faschingsprunksitzung - gewann der Kandidat, der aus der freien Wirtschaft kam und den viele eher als Außenseiter angesehen hatten, weil er sich glänzend verkauft hat und tatsächlich "ein netter Typ" ist (ich lernte den damals kennen und empfand ihn als integer, freundlich und aufgeschlossen; so nahmen ihn fast alle war).

Ein Lehrer, der Bürgermeister wurde, gedenkt mir auch noch. Er ließ sich damals zur Wahl aus dem Schuldienst entlassen. Dumm nur, dass er so viel Mist gebaut hat, dass er nach acht Jahren und einer Periode nicht mehr gewählt wurde. Er war da so um die 50 und stand dann wirklich blöd da, weil er nicht mehr in den Schuldienst konnte; das Land hatte ihn ja acht Jahre eher entlassen - inzwischen arbeitet er, soweit ich weiß, stundenweise als Honorarkraft an einer Privatschule und ist ansonsten unglücklicher Pensionär.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Dem Wähler ist es vermutlich erstmal egal ob die Beamter oder Angestellter bist.

Von Experte rotesand bestätigt
  1. Den Begriff „Beamtung“ gibt es immer noch nicht.
  2. Der Beruf oder Status ist beim Amt des Bürgermeisters egal.
  3. Man kann auch Lehrer und Bürgermeister gleichzeitig sein.
Literallynoidea 
Fragesteller
 26.05.2023, 23:05

Ich wähle Option 3

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WECoyote  27.05.2023, 06:00
@Literallynoidea

Bis dahin werden noch sehr viel Jahre vergehen.
Außerdem zweifle ich stark an deiner Eignung zur Lehrkraft. Dein einziger Beweggrund schein der Beamtenstatus zu sein. Damit wirst du vielleicht das Stusium schaffen, doch nicht das Referendariat.

Im Übrigen sind die von mir in meiner Antwort genannten Punkte keine Optionen.

3
Hat man bei Beamtung bessere Chancen 

Nein

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Bankier 🏦
Literallynoidea 
Fragesteller
 26.05.2023, 22:24

Schade, hätte es mir, wenn ich endlich beamtet werde, zu Nutzen machen können

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Ja, hat aber nichts mit einer besseren Chance zu tun