Kann man Mennonit werden?
Und zwar hab ich ein paar Freunde, die Mennoniten sind und wurde dadurch schon zu ein paar Taufen und Hochzeiten eingeladen und ich fand die Predigten immer sehr interessant. Vor allem das Gemeindeleben finde ich so schön, jeder bringt sich ein und ist für einander da. Ich bin evangelisch aufgewachsen habe mich aber, ehrlich gesagt, nie dafür begeistern können. Erst seit ich in dieser mennonitischen Gemeinde war, habe ich das erste mal angefangen, wirklich über Gott und die Bibel nachzudenken. Ich weiß nicht, ob ich dafür wirklich bereit bin, aber wäre es denn theoretisch möglich, sozusagen zu "konvertieren"?
4 Antworten
Theoretisch ja, praktisch eher nicht. Die Kultur/Religion ist viel zu krass um sich daran zu gewöhnen. Du müsstest auf vieles verzichten. Je nachdem wie konservativ sie sind Alkohol, Tanz, Musik, Handy, Auto usw.
Aber selbstverständlich ist das möglich. Ich habe eine ähnliche "Laufbahn" hinter mir. Nur war ich zunächst atheistischer Katholik (= als solcher geboren, aber ohne Konsequenzen), dann in einem charismatischen Jugendkreis zum Glauben an Jesus Christus gekommen, danach Baptist (= ganz ähnlich wie Mennoniten), dann aber gewechselt zu einer eher charismatischen Gemeinde, die ich selber mit gegründet habe, mit meinem Freund und Pastor dieser Gemeinde.
Wie würdest du das nennen:
Atheist, aber gebürtig katholisch? Was ist daran Schmarrn? Bitte erklären, danke.
Ich würde, falls es so ist, an deiner Stelle für meine Person folgendermaßen benennen:
In katholischem Elternhaus geboren, dann mal kurzzeitig in der Einbildung gelebt, "Atheist zu sein, aber nie verstanden, was das eigentlich sein soll!
"Atheistischer Katholik" ist wie "grün blühende Eiswüste" :-)
Ich erfreue mich einmal mehr an deinen liebevollen, respektvollen Kommentaren.
...und wie gut du mich einschätzt... einfach unglaublich.
Ja klar, das sind ja einfach Menschen die als Vorbild Menno Siemens haben. Insgesamt richtet sich der glaube nach den Täufern.
Die Mennoniten sind eine streng gläubige Gemeinschaft, die sehr konservativ ist. Es ist wirklich schön zu sehen wie sehr sie sich gegenseitig in dieser Welt stützen. Doch die Sache hat auch eine Kehrseite. Sie sind wirklich sehr konservativ und große Pazifisten. Auf Wikipedia steht ein interessanter Artikel über sie: https://de.wikipedia.org/wiki/Mennoniten
Bevor du dich zur Konvertierung entschließt solltest du erst eine Weile bei ihnen leben um ganz sicher zu sein. Denn sie sind nicht gerade als große Emanzipatoren bekannt und ich könnte mir vorstellen, dass sie zum Thema Verhütung Einiges zu sagen haben.
Also, ich würde mich weder als "sehr konservativ" noch als "strenggläubig" bezeichnen. Es gibt verschiedene mennonitische Richtungen und Gemeinden. Und waurm sollen wir nicht als "große Emanzipatoren" bekannt sein? Und was geht meine Gemeinde meine Verhütung an??? Was gibt es denn hier für merkwürdige Vorstellungen? Vielen ist ja gerade Freiheit sehr wichtig, besonders die Glaubensfreiheit. Will ja gar nicht bestreiten, dass es auch strenge Gemeinden gibt, wo z. B. Frauen oder Homosexuelle nicht predigen dürfen, aber es gibt auch viele andere, wo das überhaupt kein Thema ist.
Das wäre dann die erste mir bekannte fortschrittliche Mennoniten-Gemeinde. Wer soll dir das denn glauben?
"Atheistischer Katholik"
:-)
Was ein Schmarrn!