Kann man gleichzeitig Links und Monarchist sein?

6 Antworten

Polittheoretisch-ideologisch gesehen natürlich nicht, den etablierten Begriffen der Neuzeit nach. Allerdings ist gerade ein nach Ständen geordnetes monarchisch-aristokratisches System mit meritokratischen und demokratischen Elementen die beste Staatsform, die möglich ist, da sie erstens Psychopathen und Machiavellisten den Aufstieg zu Machtstellungen unmöglich macht und zweitens eben dadurch auch gerade für die vermeintlich "linken" Idealen der Gerechtigkeit und dem Lebensrecht für alle Menschen einen Weg der Verwirklichbarkeit zeigt. Nur die Begriffe "Gleichheit" und "Freiheit" (im Sinne gesellschaftlich vertikaler Aufstiegsmöglichkeit) sind mit einer geordneten Stände-Monarchie nicht vereinbar.

Kann man gleichzeitig Links und Monarchist sein?

Gewiss, das geht.

Nach dem Sturz der Monarchen 1918 waren führende Köpfe der deutschen Sozialdemokratie durchaus geneigt und bereit, Deutschland in die Form einer parlamentarischen Monarchie zu überführen. Mangels eines geeigneten Thronkandidaten war das aber hinfällig.

Die britische Monarchie, auch alle anderen parlamentarischen Monarchien in Europa hatten bereits mehrfach sozialdemokratische, linke Regierungen, ohne dass es unüberbrückbare Probleme gegeben hätte. Der britische Premier Tony Blair (Labour), der sich einst als Monarchiegegner bezeichnet hatte, wandelte sich im Laufe seiner Amtszeit zu einem geradezu begeisterten Monarchisten.

MfG

Arnold

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Nein, "links sein" schliesst aus, dass es eine priviligierte Kaste gibt.

Das kommt auf die Gesellschaft an, in der man lebt.

Lebt man in einer absoluten Monarchie und tritt dafür ein sie in eine Konstitutionelle umzuwandeln, befindet man sich möglicherweise im politischen Spektrum der eigenen Gesellschaft auf der linken Seite.

Sonst wohl eher nicht.

man kann, so denke ich.
Welche Aufgaben hat denn heute ein Monarch?
Da ist es doch völlig egal wer die Neujahrsansprache hält.
Wichtig ist doch erst einmal nur, ob der Monarch sich an Regeln der Demokratie hält, für gleiche Lebensverhältnisse seiner "Untertanen" eintritt und notfalls auch mal ein Machtwort spricht.