Kann man eine Sprache lernen, in dem man nur 5000 Phrasen auswendig lernt?

Das Ergebnis basiert auf 20 Abstimmungen

Nein 80%
Ja 20%

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ja

Kommt sehr auf die Sprache an. Viele Menschen haben einen sehr eingeschränkten - aktiven - Wortschatz, der oft nur aus 1500 Worten besteht, und können damit perfekt leben.

Es gibt sogar diverse Sprachen, die nur ca 800 Grund-Worte und kaum Grammatik haben.

Viele Deutsche Muttersprachler haben nur einen aktiven Wortschatz von 2000 Worten. Der Durchschnitt liegt bei etwa 4000. Man muss bedenken dass Deutsch sehr viel mit zusammengesetzten Worten funktioniert, was in vielen anderen Sprachen kaum oder gar nicht existiert. Deshalb hat ein Spanischsprechender einen Wortschatz von ca 10 000 Worten. (Im Spanischen gibt es keine zusammengesetzten Worte) Der passive Wortschatz ist im Durchschnitt etwa das Doppelte des Aktiven, oder je nach Sprache - und Bildungsstand - etwas mehr.

Zusätzlich gibt es in diversen Kulturen andere Unterschiede. z.B. ganz extrem in Japan oder auf den Philippinen.

An sich, klar!

https://de.wikipedia.org/wiki/Timerio

Das ist eine Sprache, die nur aus Zahlen besteht. Versteht halt keiner, aber sind "nur" 7000 Wörter, die du dir zu merken brauchst und die Grammatik ist simpel wie sonst was.

Woher ich das weiß:Recherche

Es kommt darauf an, was man unter "eine Sprache lernen" versteht.

5000 Phrasen ermöglicht kleine Gespräche in Alltagssituationen.
Das war's dann aber auch.
Natürlich bekommt man dadurch schon etwas mit von den Grundzügen des Satzbaus usw. - Aber von "Sprachbeherrschung" ist das noch Jahre entfernt.

Nein

Wie soll das gehen? Man kann dann 5000 Phrasen auswendig, von denen keine auf die jeweilige Situation passt, in der man sich gerade befindet. Man versteht viele Fragen, die einem gestellt werden, Wortbeiträge, Texte usw. nicht. Man kann eigenständig keine Fragen und Sätze bilden, ad hoc und aus der Lamäng kein Gespräch führen.

Eine Sprache ist nunmal nicht nur eine Aneinanderreihung von Vokabeln. Mit Hilfe der Grammatik werden die Vokabeln sinnvoll zu Sätzen verbunden. Deshalb ist es, wenn man eine Sprache lernt, neben dem Vokabellernen genauso wichtig, Grammatik zu lernen und regelmäßig 10 bis 15 Minuten pro Tag zu üben.

:-) AstridDerPu

Nein

Nur weil man etwas in einer Sprache sagen kann, heißt das noch nicht, dass man sie spricht.

Wenn man nur stupide Phrasen lernt, dann reicht es den Satzbau nur etwas zu verändern, und schon weiß derjenige nicht mehr um was es geht. Zwischen "Es geht mich nichts an" und "Es geht Dich nichts an" liegt ein Buchstabe, aber eine Menge an Information. Eine leichte Veränderung im Satzbau oder in der Betonung kann die Bedeutung komplett verändern und wenn man nicht weiß welcher Aspekt nun fehlt oder dazu kommt ist an sich keine Kommunikation möglich.

Dazu kommt, dass Du wenig Chancen hast mit der gegebenen Antwort etwas anzufangen, sofern sie nicht zufällig einer der gelernten Phrasen entspricht. Auf einfache Fragen wie zB "Was möchtest Du essen?" gibt es eine sehr große Menge möglicher Antworten. Wie willst Du zB. jemanden nach dem Weg fragen, wenn die Antwort zu Deiner Position und dem Gesuchten relativ ist?

Ich würde "eine Sprache sprechen können" als Möglichkeit sehen einen Dialog mit jemanden zu haben und sich verständigen zu können. Das ist nur mit einzelnen Phrasen nur sehr eingeschränkt möglich.