Kann man bei einem Auto irgendwie testen, wie gut die Kupplung noch ist, und wie merke ich, wenn sie bald gewechselt werden muss?

8 Antworten

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Bei einem Fronttriebler kann man das einfach testen, indem man versucht, bei angezogener Handbremse loszufahren. Wenn die Kupplung schon relativ schwach ist, kommt sie nicht mehr gegen die Handbremse an und rutscht durch. Bei einer guten Kupplung würgt man den Motor ab.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Habe Motorentechnik im Hauptfach studiert
Dunkel  02.07.2016, 11:09

Bitte nicht falsch verstehen. Ist wirklich nur eine Nachfrage um eine (eventuelle) Wissenslücke zu schliessen.

Warum soll dies nur bei einem Fronttriebler funktionieren? Wo liegt der technische Unterschied zum Hinterradantrieb, dass der Test dort nicht funktionieren soll?

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Hamburger02  02.07.2016, 13:20
@Dunkel

Beim Fronttriebler war ich mir sicher, beim Hecktriebler hätte ich nochmal überlegen müssen. Habe den daher weggelassen.

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Im Allgemeinen merkt man es wenn der Schleifpunkt von der Kupplung (also der Punkt wo die ersten Kräfte in der Kupplung aufeinander treffen) sich nach hinten verschiebt.

Sprich, bei einer alten durchgenudelten Kupplung kuppelst du später ein als bei einer Neuen. Ein Grund für einen Wechsel ist dies jedoch nicht.

Einfach mal in der Werkstatt nachfragen ob sie sich die Kupplung einmal anschauen. Aber beim Mechaniker deines Vertrauens!

Es ist im Grunde genommen, wie nextreme gesagt hat. Bei einer guten neuen Kupplung mußt Du das Pedal bis zum Bodenblech durchtreten, um voll auskuppeln zu können. Beim Einkuppeln muß man den Fuß dann auch nur ganz wenig heben, bis die Kupplung packt.

Ist sie verschlissen, reicht es ggf schon, das Pedal nur 2 cm zu treten, bis die Kupplung getrennt ist. Das ist übrigens voll Banane, ob es eine mit Seilzug oder eine hydraulisch betätigte Kupplung ist! Ob ich 5 cm Seil ziehe oder ein Nehmerzylinder 5 cm aus / einfährt... macht keinen Unterschied!

Übrigens gibt / gab es auch bei den Seilzügen deutliche Unterschiede. Z.B hatten alte VW und Audi einen oberen Anschlag am Kupplungspedal und man mußte das Spiel einstellen (Pedal Leerweg bis die Kupplung langsam betätigt wurde) Das Brems- und Kupplungspedas war in Ruhe immer auf einer Höhe.

Bei alten Opel (Kadett D, Astra A...) ist das Kupplungspedal dem Verschleiß entsprechend immer höher gekommen. Das war ebenfalls Anzeige für fortschreitenden Verschleiß...

Wenn du beim Kuppeln einen Widerstand spürst, sie ein Geräusch macht, wird es Zeit für die Werkstatt. Das merkst du von alleine, dann ist sie kaputt und gibt bald ihren Geist auf.

Das andere, dass sie schleichend immer weicher wird bis sie ewig Spielraum hat, lässt sich meistens durch Nachstellen beheben.

Ob die Kupplung durch ist kriegt man schon beim normalen Fahren mit.

Man entwickelt ja nach einiger Zeit ein gewisses Gefühl für das Auto. Wenn nach einem Hochschaltvorgang die Drehzahl gefühlt übermäßig steigt, die Beschleunigung aber gefühlsmäßig zu schwach ausfällt ist das schon das erste Zeichen. 

Dasselbe kann auch bei (annähender) Höchstgeschwindigkeit passieren. Fährt man auf der Autobahn mit Vollgas, und dreht der Motor auf einmal hoch, obwohl das Auto nicht merklich stärker beschleunigt ist das ebenso ein Zeichen.

Um zu testen ob sie ganz durch ist, tritt man (wohlgemerkt im Stand) die Bremse, legt den 2. Gang ein und schaut ob der Motor abwürgt. Würgt er nicht ab, ist sie durch.