Kann man am höchsten Punkt der Erde höher und länger springen als am tiefsten?

8 Antworten

Nicht direkt. Man ist zwar weiter von dem Erdmittelpunkt entfernt, aber die Gravitation ist trotzdem nicht geringer. Grade über Gebirgsketten (und daher auch den höchsten Punkten der Erde), ist die Gravitation höher als über nicht Gebirgsketten. Dies liegt an der dort dickeren Erdkruste. Weiter/höher springt man daher eher an den Orten, an denen die Erdkruste am wenigsten dick ist, also über dem Meer. Ganz allgemein müsste man ebenfalls die nicht Kugelgestalt der Erde betrachten (https://deacademic.com/dic.nsf/dewiki/660834) und einige andere Faktoren. Man kann an folgender Karte erkennen, dass man über dem Meer (aufgrund der dünneren Erdkruste) tatsächlich eine geringere Fallbeschleunigung hat. Am niedrigsten ist sie jedoch im Süden von Indien, dort springst du also am weitesten

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Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Bachelor in Physik
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rumar  19.09.2020, 19:54

Hallo Raph101, danke für die Recherche !

Ob sich diese winzigen Unterschiede der Gravitation allerdings maßgeblich auf die Resultate in athletischen Disziplinen auswirken werden, bleibt aber - wie dir bestimmt ebenfalls bewusst ist - äääuußserst FRAGlich .....

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Raph101  19.09.2020, 20:10
@rumar

Ja der Unterschied ist natürlich minimal und nicht relevant. Trotzdem würde es mich nicht wundern, wenn man am Punkt der höchsten Schwerebeschleunigung einen halben cm weniger weit springt, als an dem Ort der niedrigsten. Das ist jetzt jedoch nur eine (vielleicht komplett falsche) Schätzung aufgrund meiner Intuition.

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Das werden wir erfahren, wenn im Jahr 2036 China die Olympischen Sommerspiele aus klimatischen Gründen auf dem tibetischen Hochplateau durchführen wird und extra auf dem Chomolungma (Mt. Everest) die athletischen Disziplinen in einem speziell knapp unter dem Gipfel gebauten Stadion abhalten wird.

Du musst aber auch genauer lesen. Ich habe geschrieben das der höchste Punkt auf der Erde auf 8848 m sind und der tiefste am Marianengraben. Er hat ja gefragt wie lange man theoretisch bei beiden Optionen fallen würde. wenn man vom Mount Everest springen täte würde man weniger fallen Punkt würden wir aber am Rand des Marianengrabens fallen würde das natürlich ein wenig länger dauern.

Hallo @ehloskas!

Vorweg: Aufgrund der geringen Unterschiede würdest du in der Praxis bei einem Sprung keinen Unterschied bemerken. Physikalisch/mathematisch betrachtet, gäbe es aber sehr wohl einen Unterschied.

Der höchste Punkt der Erde, vom Erdmittelpunkt aus gemessen, ist der Gipfel des 6263 m hohen Vulkans Chimborazo in den Anden in Südamerika (Ecuador).
Er befindet sich direkt am Äquator und ist gleichzeitig der sonnennächste Punkt der Erde.

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Die Stärke der Gravitation nimmt proportional zum Quadrat des Abstandes vom Massezentrum ab. Da sich der Gipfel des Chimborazo am weitesten vom Erdmittelpunkt entfernt befindet, herrscht hier also die geringste Anziehungskraft. Die Fallbeschleunigung beträgt hier nur etwa 9,767 m/s².

Zum Vergleich: Auf Nullniveau (Meeresspiegel) beträgt sie im Durchschnitt etwa 9,81 m/s² und an den (abgeflachten) Polen sogar 9,832 m/s². Dementsprechend würdest du auf dem Chimborazo also tatsächlich höher und länger springen können, als an den tiefst gelegenen Orten, wie dem Marianengraben.

Außerdem kommt hinzu, dass am Chimborazo gleichzeitig die Zentrifugalkraft der Erdrotation am größten ist, da sich der Berg wie gesagt am Äquator befindet. Dies begünstigt nochmals die Tatsache, dass die Effekte der Gravitation am Chimborazo am geringsten sind.

Ich hoffe ich konnte dir damit weiterhelfen!

Viele Grüße
ScienceBuster

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Es kommt zwar nicht gerade Mond-Feeling auf, aber ja, das ist soweit korrekt gedacht.