Kann ich konservativ sein und den Islam gut finden?

5 Antworten

Ok, ich hab ein ziemlich aufregendes Leben geführt und stimme dir in großen Teilen zu.

Aber Umweltschutz ist dringendst notwendig und seine Feinde lieben? Na ja, man kann ja den Menschen in dem Feind sehen und ihn mit Respekt, Würde und Freundlichkeit behandeln. Und wenn alles nichts hilft, kann man denjenigen, die sich wie ein Feind aufführen, aus dem Weg gehen.

Hassen sollte man meiner Meinung nach gar nicht, auch wenn es manchmal schwer fällt. Das vergiftet einen nur selbst.

 ich finde seine Feinde sollte man hassen.

Du hast eine sehr gute Ausbildung. Dann erkundige Dich mal, was Hass bei einem Menschen bewirkt. Es schadet nur Dir selber. Bemerkt es die Person, die man hasst, dann kann das zu einer Gewaltspirale führen. Du hast in diesem Bereich auch wenig Lebenserfahrung, sonst würdest nicht diese Meinung vertreten.

feministisch und umweltschützerisch und schimpfen gegen die Leistungsträger unserer Gesellschaft und gegen das angebliche Patriarchat.

Es ist eine Bedingung, zuerst gearbeitet zu haben, um gewisse Dinge zu erkennen? Du scheinst mit den Frauenrechten und dem Umweltschutz ein Problem zu haben. Doch da wundere ich mich sehr, dass Studenten, die ja wissenschaftliche Studien lesen können, zum Beispiel bei der Klimaerwärmung, diese negieren - bzw. sagen, der Mensch könne wenig dafür.

Klar kannst Du konservativ denken und den Islam gut finden. Denn das patriarchat-kulturell-religiöse Denken des Islam entspricht Dir anscheinend in vielen Punkten, aber eben nur, weil Du ein Mann und keine Frau bist. Sonst würdest Du die vielen Ungerechtigkeiten sehen, die wenig mit Femmitismus sondern mehr mit Gerechtigkeit zu tun hat.

Für mich liest sich dein Text, als wärest du auf der Suche nach dir selbst und auch nach Zugehörigkeit, was mich nicht verwundert, weil wir das ja alle sind.

Beim Suchen unterteilst und bewertest du in gut und schlecht.
Das tun wir leider auch alle, obwohl es nicht wirklich was bringt oder gar ändert. In Wirklichkeit gab und gibt es samt aller Wertung immer alles auf Erden und nichts konnte durch Bewertung in gut oder böse je verändert oder gelöscht werden. Das einfach mal so als Denkanstoß mit dazu.

Über die vergangenen Jahre habe ich aber eine starke Abneigung gegen unsere Freizeit- und Partygesellschaft entwickelt, die meisten in meinem Alter saufen sich ständig nieder oder kiffen sich ständig ein. Generell finde ich auch dass die meisten Studenten wie so verwöhnte Kinder sind

Vielleicht ist dir aufgefallen, dass der Mensch ganz schön ausarten und ekelhaft werden kann, wenn es ihm zu gut geht. Das passt ihm dann auch nicht wirklich, weil er dabei seine Kräfte nicht auf gesunde Art einsetzen kann, so dass er sich auch Unsinniges dafür suchen muss.
Er ist schnell aus dem Gleichgewicht mit allem, wenn Herausforderungen fehlen und das Leben zu gut und geordnet ist.
Als ob er seine heile Welt selbst zerstören würde, damit endlich auch mal was zu packen / meistern ist. Aber etwas, das seinem Lebensweg und seiner Natur entspricht, und nicht etwa die Regelschule mit seinem monotonem Lernen, sondern eher die Lebensschule.

Was Rechte angeht (unter Studenten selten) da bin ich tententiell eher mit ihnen einer Meinung,

Irgendwie bemerkst du überall Teile von dir und deiner Meinung. Sie sind vertreut unter Menschen und Traditionen / Religionen. Überall gibt es einen Teil, den du gut findest und jene, die du ablehnst.

Ehrlich gesagt ist meiner Meinung nach die beste Meinung die, die zwischen zwei Meinungen liegt, weil diese nichts ausschließt, alles mal sein lässt, eben mal nicht bewertet und alles gelten lässt. Das kommt der Wirklichkeit am nächsten, wie ich finde. Und es ist gut, sich an der Wirklicheit zu orientieren.

Eine Meinung ist sehr schnell ein Vorurteil. So generell mal.

Tatsachen aber existieren völlig unabgängig von Meinungen.

Für Gewalt braucht es vorab eine Meinung. Das sehen wir eindrücklich in all den Kriegen, die uns umgeben.
Ist alles ein Gratwanderung:

Wer eine fremde Meinung respektiert, der ist kritisch, wer eine fremde Meinung akzeptiert, der ist weltoffen, wer eine fremde Meinung zur Wahrheit erklärt, der ist ein Idiot.

Justus Vogt

Besser als den sehr eingeschränkten Islam finde ich deine Ausbildung, die dich eher weit und offen denken lässt.
Damit denke ich, bist du ein Glückspilz, weil du die Chance dazu bekommst, eigene Erfahrungen machen zu dürfen und so an viel Weisheit kommen kannst, um dir ein schönes Leben machen zu können und eine weiterführende Reife, um dir gut im Leben helfen zu können.

Zu viel Meinung stört und bricht Einigkeit.

Ich denke, du könntest auch einfach alles laufen lassen, beobachten, genießen, etwas lernen, ablehnen .... so eine bunte Mischung, ohne dir dabei zwingend eine feste Meinung zulegen zu müssen.

Was ist schon eine eigene, eingeschränkte Meinung gegenüber dem großen Ganzen? Die Welt, das Leben ist bunt und vielseitig, was ich persönlich sehr genieße und nie anders haben wollte. Wozu einseitig denken und ausgrenzen? Aufgrund von Angst? Oder um selbst im Recht und andere ins Unrecht setzen zu können? Für was? In Wirklichkeit, an der ich mich lieber orientiere, gibt es ja doch alles. Und warum nicht? Sicherlich nur, weil uns Gewissen Angst macht. Aber dann stelle ich mich lieber meinen Ängsten und bereichere mich, als dass ich klein und ängstlich ausgrenze.

Also du siehst schon, es ist alles Einstellungssache.

Und Zugehörigkeit kann ich mir auch selbst geben. In erster Linie kann ich sagen, dass ich zu mir gehöre, zu meinem Weg und zu meinen Lebensaufgaben, die ich meistern will. Andersartigkeit oder gewisse Meinungen und Vorgehensweisen muss ich nicht zwingend dabei ausschließen.
Zudem kommt, dass man seine Meinung ja nie für immer behält. Am Ende entwickeln wir uns ständig weiter und haben in ein paar Jahren schon wieder eine andere. Dann brauche ich ja gleich keine Ausgrenzung zu machen.

Es lebt sich halt viel schöner und genußvoller, wenn man offen ist und versucht, mit allem umzugehen, als etwas auszugrenzen. Und in Wirklichkeit weiß man nie, wann man selbst jetzt noch abgelehnte Eigenschaften doch selbst braucht, um ein Hindernis zu überwinden, eine Aufgabe zu meistern.

Dass du nicht wie die meisten anderen saufen und rauchen willst, kannst du dir vertrauensvoll zugestehen und standhaft zu dir selbst stehen, es dir erlauben. Vielleicht aber willst du im Alter mal Gras rauchen, weil es dir so gut gegen Schmerzen hilft. Wer weiß es schon ;-)

Was das Christentum angeht bin ich geteilter Meinung, was ich daran ablehne ist dieses Gebot der Feindesliebe, ich finde seine Feinde sollte man hassen.

Ja, durchaus verständlich.

Das mit der Feindesliebe ist so gemeint, dass Feinde ehrlich zu einem sind und einem durchaus viel von sich selbst sagen können. Feine können einem auf vieles hinweisen und ein großer Nutzen sein, den man nicht ungenutzt verstreichen lassen soll.
Ein Kampf kann einen stärken. Das geht nur mit Feinden.
Schon mal kann einem ein kluger Feind viel mehr im Leben helfen, als ein dummer Freund.
Es geht einzig darum, den Vorteil von allem zu erkennen und ihn geschickt für sich zu nutzen.
Ein Feind lässt uns einen Teil von uns selbst erkennen, das sollten wir ebenso für eine gute Entwicklung nutzen, als es einfach nur blind abzulehnen. Es soll dabei ja keinesfalls um Schuld gehen.
Wir sollen lt. Bibel unseren Nächsten und unsere Feinde lieben. Wir sollen so oft als möglich offen sein, ja sagen und lieben. NIcht Gutheißen und still hinnehmen / gefallen lassen. Das ist damit nicht gemeint. Sondern vielmehr ein Umgang damit. Wenn ich für etwas Verständnis habe, kann ich damit umgehen, es mir auch zunutze machen, es für mich einsetzen, anwenden. Wenn ich aber ablehne, kann ich nicht damit umgehen und werde dabei immer kleiner und unfähiger. Wir sollen erst mal annehmen und dann sehen, was zu tun ist. Nicht für immer und ewig ja sagen. Nur erst mal akzeptieren, dass jemand oder etwas so ist, wie es ist. Dann sehen, was zu tun ist. Weniger nach der eigenen, einseitigen Meinung, eher nach dem eigenen Bauchgefühl, nach der eigenen Intuition.
Mit dieser Offenheit und Stärke kommt man locker und leichter durchs Leben, man befindet sich so in einem ständigen Lernprozess, der einen ständig stärkt und weiser / reifer werden lässt.
Das Leben will geistig-seelische Weiterentwicklung.
Was dagegen ist schon ein Leben in griesgrämiger Ablehnung? Verschwendung? ;-) Unnötiges Leid? ;-))

Klar zeigen uns unsere Feinde schon mal unsere Schwächen. Mit der nötigen Offenheit von uns aber auch unsere Stärken und Fähigkeiten!

Deine ausdrucksstarke Liebe zu deinen Feinden könnte auch eine Möglichkeit dazu sein, sie zu vertreiben. ;-)))

Ich finde es gut, dass du dich mit so Themen auseinandersetzt und deinen Horizont erweitern willst. Das kommt dir sicherlich alles zu gute.

und sehr langweiliges Leben geführt,

Ja, es zieht sich ewig und geht meiner Ansicht nach eher gegen die Natur des Menschen, der in der Zeit des Studiums vielleicht schon andere Herausforderungen meistern wollte.

Aber immer hast du kreative Möglichkeiten, dein Leben aufzupuschen, selbst, wenn du dich nur eigenen Ängsten stellen wolltest, wäre alles schon gleich lebendiger und spannender.

Liebe Grüße nach A und alles Gute!

Der Islam (jedenfalls das, was offenbar gerne ausgelebt wird) ist nicht antifeministisch, sondern frauenfeindlich. Das ist ein wichtiger Unterschied. Es ist natürlich völlig schwachsinnig, einer Person Intelligenz und Leistungsfähigkeit schlicht aufgrund ihres Geschlechts abzusprechen. Das muss ich wohl auch nicht weiter ausführen, das liegt auf der Hand.

Abgesehen davon: Theoretisch könntest du den Islam auch als Konservativer gut finden...

... aber du tust es nicht.

Denn dieser lächerlich kleine Teil hier, den du als witzige Nebensache betrachtest:

Ich glaube diese ganzen Märchen mit Mohammed und von der Nachtreise/Himmelfahrt, und wo ihm Gabriel den Koran diktiert hat etc. alles nicht.

Genau diese Dinge sind der essentielle Kern der Religion. Entweder du glaubst dran, oder eben nicht. Genau wie im Christentum: wenn das Leben Jesus wie es in der Bibel beschrieben wird, keinerlei Bedeutung für dich hat, dann bist du kein Christ.

Du musst unterscheiden, zwischen philosophischen und moralethischen Weltanschauungen in einer Religion und ihrem spirituellen Kern.

Die meisten Atheisten finden die christliche Moralvorstellung super. Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich, du sollst nicht töten, keine Leute verarschen, weder in der Liebe noch sonst wie, nicht stehlen usw...

Du musst kein Christ sein, um diesen Dingen zustimmen zu können.

Genau wie du auch kein Muslim sein musst, um einer irrationalen Frauenfeindlichkeit anzuhängen. Oder um Abstinent zu leben.

Berkay3321  19.10.2023, 21:00

Einige Aussagen von europäischen Reisenden aus damaliger Zeit über die Frauen im Osmanischen Reich

Philippe Canaye, ein Reisender aus dem 16. Jahrhundert sagte: "Die osmanischen Frauen sind sehr anspruchsvoll und einfallsreich."

Lady (Mary Wortley) Montagu sagte: "Unter den osmanischen Frauen gibt es keine, die nicht-elegant oder nicht-schön ist... obwohl es heisst, daß die gesamten eleganten Frauen in den Palästen des Vereinigten Königreichs Großbritannien sind, gibt es dort nicht solch elegante Frauen wie im Osmanischen Reich."

Abraham Constantin Mouradgea d'Ohsson sagte: "[..]schöne Gestalten, schwarze und leuchtende- dunkle Augen, gesunde Bewegungen, harmonischen Farben, nicht-übertriebener Schmuck und das wichtigste, was diese Frauen von den Europäerinnen trennt, ist ihre Eleganz.

Julia Pardoe, Olivier, Gautier, La Borenne Durand de Fontmagne, Edmondo de Amicis sagten ähnliche Dinge über die Frauen im Osmanischen Reich, wie viele andere Reisende auch.

Quelle: [Le Voyage de Philippe du Fresna-Canaye, ed. M. A. Hauser, Paris, 1897 & Briefe aus dem Orient, Frauenleben im 18. Jahrhundert & Proverbes Sur Les Femmes]

-

Die amerikanische Zeitung The Appeal veröffentlichte in der Zeit von Sultan Abdulhamid II. einen Artikel mit der Überschrift "Türkische Frauen sind die glücklichsten auf der Welt."

Quelle: [The Appeal-Zeitung vom 04.05.1907]

0

Ich finde es erstaunlich, wie ähnlich wir uns im dem Punkt sind. Ich verstehe dich komplett.

Ich habe bin auch eher Konservativ (als Liberal), kann mit der Partyszene nichts anfangen und mag den Islam. Meine ansichten sind auch eher die von meinen Saudischen Freunden, als die von meinen Deutschen Freunden.

Natürlich kannst du dies!