Kann ich fürs Barfen auch Fleischabfälle benutzen vom Metzger?

13 Antworten

Wichtig ist beim barfen das der Hund keine Mangelerscheinung bekommt, daher solltest Du dich ausführlich informieren. Rohes Obst und Gemüse kannst Du Dir sparen, Hunde können kein rohes Zeugs verdauen. Das muss fermentiert (angegoren sprich halbverwest sein wie im Darm eines Pflanzenfressers) und auch das nur in kleinen Mengen... Am Besten wäre es wohl dem Hund einen ganzen Kadaver (z.B. ein ganzen Kaninchen) vorzulegen, doch ich denke das macht niemand, obwohl es sicherlich die bessere Variante wäre... Auch Wölfe haben Haut, Horn, Fell, Darminhalt etc. gefressen. Und beim barfen wird das i.d. Regel alles nicht mitgefüttert...

Neufiliebe  04.08.2010, 13:22

najaaa, wenn du es pürierst brichst du die zellwände auf und die hunde können es verdauen.

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Katrin270182  04.08.2010, 17:43
@Neufiliebe

Neufi das ist nicht richtig, Cellulose wird NUR durch erhitzen oder Fermentation gespalten und durch andere chemische Vorgänge. Du musst Dich dazu mit Chemie beschäftigen...Es sind Vielfachzucker, die kann man nicht pürieren: Cellulose ist in Wasser und in den meisten organischen Lösungsmitteln unlöslich. Lösungsmittel wie Dimethylacetamid/Lithiumchlorid oder Dimethylsulfoxid/Tetrabutylammoniumfluorid sowie Ammoniak/Cu2+ (Schweizers Reagens) vermögen jedoch Cellulose zu lösen. Sie kann durch starke Säuren gespalten werden. Mit konzentrierten Säuren bei erhöhter Temperatur kann die Cellulose zu Glucose abgebaut werden, indem die glycosidischen Bindungen gespalten werden. Der Mensch besitzt keine Verdauungsenzyme für den Abbau von Cellulose. Mit Hilfe anaerober Bakterien der Dickdarmschleimhaut wird ein Teil der Cellulose in der Nahrung zu kurzkettigen Fettsäuren abgebaut. Über die Colonschleimhaut werden sie resorbiert und vom Stoffwechsel verwertet. Cellulose ist, neben Hemicellulosen, Pektin und Lignin, ein wichtiger pflanzlicher Ballaststoff der menschlichen Nahrung. Auch andere Lebewesen mit ähnlich aufgebautem Verdauungssystem (Monogastrier), wie beispielsweise Schweine, können Cellulose nicht effektiv verdauen. Meist besitzen sie nur die Enzyme, die α-1,4- oder α-1,6-glycosidische Bindungen, wie z. B. in Stärke, aufschließen können.

Wiederkäuer dagegen sind in der Lage, einen großen Teil der Cellulose und anderer Polysaccharide im Pansen zu verdauen. Auch hier sind Mikroorganismen beteiligt, die über die notwendigen Cellulasen verfügen und in einem anaeroben Prozess (Fermentation) die Cellulose zu Fettsäuren umsetzen. Ähnliches gilt für Pferde und Wassergeflügel, bei denen die Fermentation jedoch im Dickdarm stattfindet. Auch verschiedene andere Tiere, wie z. B. das Silberfischchen (Lepisma), sind in der Lage, Cellulose zu verdauen. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Cellulose

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Katrin270182  04.08.2010, 17:52
@Katrin270182

Verdauen bedeutet ja das die Cellulose umgebaut wird zu kurzkettigen Fettsäuren etc. Dafür braucht man entweder anerobe Bakterien (bilden das Enzym Cellulase, die spaltet die Verbindung auf und setzt sie zu Fettsäuren wieder zusammen uns damit dann den Stoffwechsel erweitern. Da muss also eine bestimmte Struktur (Fettsäure) vorliegen damit der Körper sie weiter verarbeiten (verdauen) kann. Der Fleischfresser hat aber diese Cellulase nicht und kann es damit nicht umbauen zur Fettsäure.

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Neufiliebe  06.08.2010, 12:17
@Katrin270182

nun meine hunde bekommen sowohl pansen, als auch gemüse...leben noch :-) besser als die erdnusschalen im fertigfutter.

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Katrin270182  06.08.2010, 13:42
@Neufiliebe

Ich sag ja nicht das Gemüse schlecht ist... Es ist überflüssig...Ist richtig das Cellulose in Glucose gespalten wird, aber das ist nur ein Zwischenprodukt das für den Aufbau von Aminosäuren und Fetten genutzt wird.

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bignose  05.08.2010, 07:30

Also ich habe meinen schon öfters mal einen kompletten 'Kadaver' gegeben, wenn ich nämlich von einem Jäger ein Kaninchen oder eine Ente bekommen habe oder z.B. auch mal meine Luxusviecher mit einem ganzen Huhn vom Bauern verwöhnt habe. Hab mich damit allerdings schwergetan, vor allem beim Kaninchen schluchz Und was das Gemüse angeht: das besteht ja nicht nur aus Zellulose - die könnten weder der Hund, noch wir verdauen, da wir keine Wiederkäuer sind. Sehr zelluloselastig sind z.B. Gräser, die den Hauptbestandteil der Ernährung von Wiederkäuern ausmachen (sollten). Aber durch das Pürrieren wird das Gemüse durchaus für den Hund verwertbar. Ich weiß nicht, wo du das her hast: 'Verdauen bedeutet ja das die Cellulose umgebaut wird zu kurzkettigen Fettsäuren...' also mein Biologie-Unterricht ist schon ein Weilchen her, aber damals wurde uns gelehrt, dass langkettige in kurzkettige Zucker gespalten werden, aber nicht in Fettsäuren. Gruß, Kerstin

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Katrin270182  06.08.2010, 13:39
@bignose

Glucose wird verwendet für den Aufbau von Aminosäuren und Lipiden (Fette).

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ordrana  05.08.2010, 11:25

doch,*g ich mache das ab und an. dann liegt schonmal ein komplettes ausschließlich geköpftes huhn im hof, inklusive allem, auch der federn.

der hof sieht hinterher aus, als sei ein kopfkissen darinm explodiert und fellnase ist ne ganze weile damit beschäftigt dieses tierchen zu rupfen, zerlegen und futtern.

mit kaninchen hab ichs auch schon versucht, leider ist die portion kaninchen dann doch etwas zu groß und reicht eher für 3-4 tage.

ein ganzes hun ist ne ratione von 1-2 tage, je nach gewicht.

sowas geht natrülich nur im herbst, winter und frühjahr, andernfalls hat man ne madenzucht und fliegenschwärme im hof.

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Unter Tierärzten ist diese Methode ( Barfen ) umstritten. Kritiker und Ernährungswissenschaftler sehen vermehrt Mangelerscheinungen, Magen-Darm-Probleme einschließlich Verstopfungen und Durchfälle, Zahnfrakturen und Fremdkörpererkrankungen durch Knochen sowie die Möglichkeit der Übertragung verschiedener Krankheiten (beispielsweise Pseudowut, Neosporose und Toxoplasmose). Zoonosen wie etwa Salmonellose, Escherichia coli-Infektion, Bakterienruhr oder Campylobacter-Enteritis stellen eher eine Gefährdung für die mit den Tieren umgehenden Personen dar, da Hunde nur selten an diesen Infektionen erkranken, aber Ausscheider sein können.Es ist es schwierig, eine bedarfsgerechte Ration zusammenzustellen. So nehmen Wölfe beispielsweise Rohfaser selten in Form von Pflanzen auf, sondern fressen vorverdaute pflanzliche Stoffe aus dem Verdauungstrakt ihrer Beutetiere sowie Beeren und Kräuter. Dennoch kann es auch bei Wölfen zu Mangelerscheinungen kommen. Besonders kritisch ist bei der Erstellung von Barf-Rationen die Versorgung mit Calcium, Kupfer, Zink, Iod, Vitamin A und D. Vor allem Junghunde sind empfindlich gegenüber Nährstoffmangel, aber auch -überversorgung. ( siehe wikipedia ) Wenn du daher fleisch erwischst was länger gelagert wurde, was in den meisten fällen auch bei abfall der fall ist kann es sein das dein tier krank wird. Mfg

ordrana  06.08.2010, 16:15

da ich auf genau diese aussage von dir (copy und paste) oben schon geantwortet hab, wiederhole ich das hier nu nicht nochmal, oder soll ich auch kopieren und einfügen, was oben steht?*g

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Was bezeichnest du als Fleischabfälle?

Also komplet denk ich nich, das du deinen Hund damit ernähren kannst..

..aber solange es von der Qualität akzeptabel ist spricht nix dagegen.. aber du musst natürl. die Verhältnisse einhalten.. das dein Hund die richtige Menge an Muskelfleisch, Innereien und Knorpel/Knochen bekommt.

Gib dem Hund wie bisher sein gutes Trockenfutter. Eine Fahrt, um einen 25kg Sack mit Futter zu kaufen, sollte Dir der Hund wert sein. Nach einem Monat ist der Zooladen bestimmt wieder offen. Futterumstellungen sind oft mit Problemen verbunden. Wer will den bei Euch die Schlachtereiabfälle zu Hundefutter verarbeiten. Das Kochen kann ganz schön stinken und arbeitsmäßig ist es auch ein hoher Aufwand.

Wir haben früher Schlachtabfälle vom Metzger (der hatte eigene Schlachtung) für den Hund umsonst bekommen. Im Supermarkt gab es dann irgendwann auch Fleischereiabfälle für den Hund: Wurstreste, angelaufener Schinken, eventuell mal ein Knochen, und das zu einem recht stattlichen Preis. Das war weder noch das was wir wollten.

Am besten du wendest dich direkt an einen Schlachthof, kaufst gleich grössere Mengen, damit sich die Anreise lohnt, und frierst es portionsweise ein. Die Chancen sind hier übrigens recht gut, dass da auch das eine oder andere Stück Fleisch dabei ist, das sich noch zum Verzehr eignet und das nur vielleicht etwas schlecht geschnitten ist. Lass dir aber keinen Beutel voll Fett und Sehnen andrehen und auch Knochensplitter haben auf dem Teller deines Lieblings nichts verloren.