Kann ein männlicher Moslem eine TG-Frau heiraten?

6 Antworten

Natürlich Darf sie geheiratet werden. Mit ihr ist eine Familien Planung nicht möglich da sie keine Kinder bekommen kann.

Im Iran geht das wohl. Die praktizieren ja viele Dinge, die nichts mit dem Koran zu tun haben. Islamisch gesehen ist das aber haram.

Gott hat einen Mann als Mann erschaffen. So ist dieser Mann schöpfungstechnisch und genetisch ein Mann. Und ein Muslim darf nur eine Frau heiraten. Ein Mann kann noch so viel an sich rumschrauben lassen, er wird niemals zu 100% eine Frau werden. Das geht nicht. Dazu müsste er sein komplettes Skelett auswchseln lassen. Mann und Frau haben nämlich unterschiedliche Skelette. Augenscheinlich sind sie gleich, aber nicht in den Details.

Transsexualität gab es schon eher, als manche glauben.

Gott ist allwissend, allweise. Wäre es für einen Mann besser, eine Frau zu sein, hätte er ihn als Frau erschaffen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid

Transsexualität wird im Islam unterschiedliche beurteilt.

In der Islamischen Republik Iran sieht die Situation wie folgt aus:

Trotz fehlender offizieller Daten gilt der Iran als einer der weltweit führenden Staaten, was die Zahl der durchgeführten geschlechtsangleichenden Operationen angeht, und die Regierung übernimmt etwa die Hälfte der Kosten. In der Tat hat der Iran, ein schiitischer Gottesstaat, ein sehr fortschrittliches Gesetz verabschiedet, wenn es um die Rechte von Transsexuellen geht. Das Gesetz geht auf die 1970er Jahre zurück, als Maryam Mulkara, eine transsexuelle Frau, die sich einer Operation unterziehen wollte, begann, sich über die Haltung des Islam zur Transsexualität zu informieren. Nach der Revolution im Jahr 1979 begann die neue Regierung mit grausamen moralischen Läuterungskampagnen, und Mulkara fühlte, dass sie sich für die Rechte von Transsexuellen einsetzen musste. Sie traf sich mit Haschemi Rafsandschani, dem Parlamentspräsidenten, der versprach, das Thema bei Ayatollah Khomeini vorzubringen. Die Antwort, die sie erhielt, war jedoch nicht zufriedenstellend, und sie beschloss, den obersten Führer selbst zu konfrontieren. Sie ging zu seinem Haus, und nach einer kurzen Diskussion erließ der Imam eine Fatwa, die besagte, dass geschlechtsverändernde Operationen zulässig seien. Da Khomeini die oberste Autorität in der neuen Republik innehatte, hatte Mulkara, wie Tausende andere Transgender, nun das Recht, ihr Geschlecht zu ändern. Gegenwärtig beginnt der Prozess der Geschlechtsumwandlung mit einer vier- bis sechsmonatigen Psychotherapie, begleitet von Hormon- und Chromosomentests. Anschließend prüft eine spezielle Kommission den Fall und der Antragsteller wird zu einem Gespräch eingeladen. Die Bescheinigung, in der festgestellt wird, dass die Person an einer Geschlechtsidentitätsstörung leidet, ist der erste Schritt auf dem Weg zur Operation; sie ermöglicht dem Antragsteller den Beginn einer Hormonbehandlung, gibt ihm Anspruch auf staatliche Versicherung und Befreiung vom Wehrdienst sowie das Recht auf neue Ausweispapiere.

Das ist nachfolgend erklärt:

Ruhullah Al-Khumaini schreibt: „Das Offensichtliche (Zahir) besteht darin, dass es nicht verboten ist, dass Geschlecht eines Mannes durch eine Operation zu einer Frau umzuwandeln und ebenso andersherum und gleicherweise ist die Operation für einen Hermaphroditen nicht verboten, damit er einem der beiden Geschlechter angepasst wird. Stellt jenes allerdings eine Pflicht dar, wenn eine Frau bei sich Tendenzen entdeckt, welche eigentlich Tendenzen eines Mannes sind, oder einige männliche Merkmale? Oder wenn ein Mann bei sich Tendenzen des anderen Geschlechts oder einige seiner Merkmale entdeckt? Das Offensichtliche besteht darin, dass es keine Pflicht darstellt, wenn eine Person tatsächlich einem Geschlecht zugehörtig ist, aber man kann sein Geschlecht zu dem anderen umwandeln.“ [Tahrir-ul-Wasilah, Band 2, Seite 626]

Es gibt im Islam aber auch die Sichtweise, dass sich Männer nicht wie Frauen und Frauen nicht wie Männer verhalten sollen:

Es ist von Abū ʿAbdillāh (aṣ-Ṣādiq) und Abū Ibrāhīm (al-Kāẓim) erzählt worden, dass sie sagten: Gottes Gesandter (ṣ.) sagte: „Gott verfluche diejenigen von den Frauen, die die Männer nachahmen und Gott verfluche diejenigen von den Männern, die die Frauen nachahmen.“ [Al-Kafi von Al-Kulaini, Band 5, Seite 552]

Inwieweit man Transgender als Nachahmung einstufen kann, ist sicherlich strittig.

In anderen islamischen Staaten, insbesondere mit einer sunnitischen Bevölkerung, sieht die Situation anders aus. In der sunnitischen Glaubenslehre ist eine Geschlechtsumwandlung nicht zulässig.


KarlKlammer  23.07.2022, 16:08
Transsexualität (heute Transgender genannt) [...]

Nope.

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KarlKlammer  23.07.2022, 17:05
@verreisterNutzer

Und jetzt erzählt dir eine andere trans Person etwas anderes. Und nun?

Fragen wir mal das Queer-Lexikon:

Transgender: Transgender ist ein Überbegriff für alle Menschen, die sich nicht mit dem Geschlecht identifizieren, dem sie bei der Geburt zugewiesen wurden. Transgender Menschen können sich als männlich oder weiblich, aber auch außerhalb des binären Geschlechtersystems identifizieren, also z.B. als nichtbinär, agender oder genderfluid.

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Transsexualität, transsexuell: Transsexuell ist ein Begriff für Menschen, die sich nicht mit dem Geschlecht identifizieren, dem sie bei der Geburt zugewiesen wurden. Die Geschlechtsidentität ist hier meistens nur auf ‚männlich‘ oder ‚weiblich‘ beschränkt. Der Begriff kommt aus einem medizinischen Kontext und wird deshalb inzwischen von vielen trans Personen abgelehnt.

Grade die medizinische, pathologisierende Komponennte von Transsexuell ist so ein Ding. Das sind halt bald 150 Jahre Geschichte darum, die äußerst schwirig sind. Aber ich will jetzt auch keinen Geschichtsunterricht mit dir machen.

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Nur bei Schiah ist Transsexualität erlaubt bzw möglich. Und auch eine Heirat möglich:

Chomeini gab ihr jedoch einen Brief, der ihre geschlechtsangleichende Operation autorisierte.
Sie unterzog sich dieser Operation 1997.[3]
Durch diese Fatwa, die 1987 ausgesprochen wurde, war es transsexuellen Frauen im Iran möglich, als Frauen zu leben, bis sie sich die Operation leisten konnten.
Sie können auch ihre Geburtsurkunde ändern lassen und ihre offiziellen Dokumente mit dem neuen Geschlecht ausgestellt bekommen.
Es ist ihnen ebenfalls erlaubt, Männer zu heiraten.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Transsexualit%C3%A4t_im_Iran

Sunni halten das für gewöhnlich für pfui bäh ...


verreisterNutzer  23.07.2022, 15:48
Nur bei Schiah ist Transsexualität erlaubt bzw möglich.

Jein, das betrifft nur die, die Chomeini nachahmen.

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verreisterNutzer  23.07.2022, 16:56
@Mayahuel

Im schiitischen Islam gibt es zwei Konzepte (Usuli/Akhbari):

Usulis (Arabic: اصولیون, Persian: اصولیان) are the majority Twelver Shi'a Muslim group. They differ from their now much smaller rival Akhbari group in favoring the use of ijtihad (i.e., reasoning) in the creation of new rules of fiqh; in assessing hadith to exclude traditions they believe unreliable; and in considering it obligatory to obey a mujtahid when seeking to determine Islamically correct behavior. [Wikipedia]

Weiter

Taqlīd (arabisch تقليد ‚Imitation, Nachahmung‘) ist ein terminus technicus des islamischen Rechts, wonach jeder Muslim verpflichtet ist, sein Tun nach derjenigen Rechtsschule zu richten, der er von Geburt an oder durch Beitritt angehört. [...] Die Person, die Taqlīd praktiziert, wird als Muqallid bezeichnet [Wikipedia]

Das steht zwar jetzt nicht bei Wikipedia, aber der Muqallid kann sich aussuchen, wen er nachahmt.

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Hallo,

kann er hierzulande, ja. Einfach einen Termin beim Stadesamt machen, den ganzen Papierkram da abgeben, die Gebühren zahlen, nett "Ja" sagen und dann unterschreiben.

Es hat den Standesbeamt*innen doch gleich zu sein wer welcher Religion angehört.