Kann die Technik alte Filme auf 8k Qualität hochskalieren?

10 Antworten

Mal davon abgesehen, das man qualitativ wertiges Analogmaterial sehr hochauflösend Scannen kann, ist es unmöglich eine (auf Grund niedriger Auflösung) verlorengegangene Bildinformation wiederzuherstellen.

Moderne Upscalealgoritmen sind in der Lage Kanten zu erkennen und diese selektiv zu Schärfen. Sie erkennen was Haut sein könnte , berechnen aus den Informationen mehrerer Folgebilder Falten-/Porengröße//-dichte und ergänzen fehlende Informationen. Auch wenn diese Mogelei nicht unbedingt 100% der Realität entspricht, unseren Gehirn genügt es in 8k kein geglättetes Gesicht zu sehen.

Genauso verhält es sich mit Blättern, Haaren und anderen Strukturen.

Manch einer wird überlegt haben, weshalb man Fernsehfilme, welche mit PALauflösung aufgenommen wurden nach dem Upscale mit einer zusätzlichen Körnung (Grainfilter) versieht. Das ist die einfachste Variante nicht mehr vorhandene Informationen zu simulieren.

Dabei nutzt man den Umstand, dass das menschliche Gehirn selbst im Chaos (Rauschen) versucht logische Strukturen zu erkennen und das es weiß, das Haut Poren und Falten hat, erkennt es im Rauschen auch Falten oder Bartstoppeln etc.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Visuelle_Wahrnehmung

Upscaling von niedriger aufgelöstem Material ist immer mit Fälschung und Irreführung verbunden.

Natürlich geht das inzwischen.

Es wurde bereits durch eine KI ein Video von 1896 auf 4K skaliert und qualitativ aufgewertet. Hier der Link:

https://mixed.de/ki-upscaling-so-sieht-ein-video-von-1896-in-4k-60-fps-und-farbe-aus/

Ansonsten kannst du jedes Video auf eine belibige Auflösung skalieren, die Qualität leidet jedoch stark darunter.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Hallo

nun ja die Technik skaliert mehr oder weniger gut alte Videostandards hoch, evtl auch auf 8K weil es gibt ja fast kein 8K Material also muss immer 4K oder 2K hochskaliert werden bzw HD, SD, DVD wenn es TV Material ist.

Die letzten Jahre wurden einige Kinofilme als 8K Versionen digitalsiert, zuerst Stanley Kubriks Space Odessey der dann zu Weihnachten 2018 in einigen Kinos mit 2x4K Projektoren gezeigt wurde bzw es gab auch eine Splitscreenvorführung eine hälfte Analog 70mm Panavision Uraltmaterial dass schon 100erte Stunden runtergenudelt war, andere Seite digital. Es gab dabei auch schon Probeschnippsel in 16K, 24K, 32K. Aber das wurde in simplen Telecine ohne grosse Bildverbesserung quasi direkt aus dem Film rausgescannt, das 8K Material wurde aufwändig nachgerechnet um die Alterung des Filmstocks zu kompensieren.

Das ist alles technisch machbar aber halt extrem teuer und extrem Sinnlos solange es noch keine Wiedergabetechnik gibt. Auf jeden Fall hat sich gezeigt das 8K Broadcast (gibt es in Japan seit 2018 und sollte zur Olympiade gross gepusht werden) für TV unter 1,5 Meter Diagonale "sinnlos" ist weil der Auflösungsvorteil zu 4K nur denn wenigen "Augenmenschen" auffällt und es hat sich gezeigt das Panavision 70 mindestens 32K Digitalsierung braucht um an das Analogmaterial für Kinoleinwandprojektion ranzukommen, aber dass wussten ja schon alle vorher. Aus dem Grund dreht Hollywood auch immer noch bevorzugt mit Analogfilm.

Der erste 8K Videodreh war übrigens Oblivion (2012) damit wollte Sony die 8K Cinevideowelle starten, die Produzenten haben aber nur wenige Minuten als 8K Demos gemastert der Rest des Films liegt immer noch als "Rohdatenleiche" auf Lager und wird erst dann in 8K produziert wenn es sich für Sony/BMG "rechnet" also vermutlich wenn die ersten 8K Beamer in denn Kinos ankommen.

Ansonsten haben "Kinofilm" Feinkorn Emulsionen nach 1970 in etwa 1000 Pixel/mm Auflösung beim Mastermaterial, ein Super 35mm Film mit 25mm Gate hat damit um 24K Potential, ein Super 16mm Film hat damit um 12K und Super 8 um 6K. Und Panavison bzw Todd-AO oder DEFA 70 haben um 52K.

Bisher kann man maximal 12500 DPI scannen (nasser Trommelscan) also 500 Pixel/mm. Kodak Telecineabtaster für Postprozessing sind seit etwa 1992 für DCI4K ausgelegt

Bedingt ja. Auf YouTube findest du Videos von vor ca. 150 Jahren. In 4K und 60fps.

Was verstehst du unter "alte Filme"? Digitale alte Aufnahmen oder Analog.

Analog kann man in allen möglichen Auflösungen einscannen. Aber ab einer bestimmten Auflösung scannt man nur noch besser aufgelöste Filmkörner ein und keine wirkliche Auflösung. Daher werden die meisten Filme sogar fürs Kino nur in 2K digitalisiert. Der Unterschied von einem Bewegtbild ist bei 2K und 4K schon marginal.
Generell kann man sagen, die meisten Filme haben nur eine Auflösung von 12-18 Megapixeln, sodass sich ein Scan mit 8K (33 Megapixel) garnicht rentiert.

Digitale Aufnahmen kann man heute per A.I. hochskalieren. Topaz Video Enhance A.I. kann dir aus HD Material oder sogar noch schlechter aufgelösten Videos noch ganz akzeptables 8K errechnen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Fotografiere in Hobby und Beruf seit 2003