Kaninchen mit EC wieder vergesellschaften?
Hallo,
vor ca. zwei Wochen hatte unser Kaninchen eine Verstopfung die wir auch erfolgreich von einem Tierarzt behandeln ließen. Durch die Schwächung des Immunsystems, ist allerdings EC ausgebrochen. Nach anfänglich starken Anfällen (teilweise rollte er über eine halbe Stunde nur auf dem Boden rum), haben wir auch das mit einer Therapie wieder gut in den Griff bekommen. Zurück geblieben sind lediglich eine Einschränkung der Sehkraft und ein hin und wieder ganz leicht schiefer Kopf (würde den meisten wohl nicht einmal auffallen).
Nun zu meiner Frage:
Während der Zeit, der itensiven Behandlung hatten wir ihn von unseren anderen beiden Kaninchen (ein kastrierter Bock und eine Zippe) getrennt und in ein anderes Gehege gesetzt. Diese Situation besteht jetzt seit ca. 2- 3 Wochen. Auf die Frage ob man die drei nun wieder zusammen setzen könne, meinte die Tierärztin lediglich, das es keine gute Idee sei, da die anderen Kaninchen in "mobben" und ausgrenzen, wenn nicht sogar angreifen würden, da ein krankes Kaninchen ja instinktiv von seiner Gruppe ausgeschlossen und sich seine Lebenserwartung so oder so in Grenzen halten würde (Er ist ein Jahr alt).
Ich kann das ganze allerdings nicht ganz nach voll ziehen, da er sich, in einem seinen Bedürfnissen gerecht eingerichteten Gehege, super bewegen kann und sich auch sonst normal verhält, also auch eigentlich nicht auffallen würde.
Ich bin mir aber trotzdem nicht sicher ob er dann nicht trotzdem ausgeschlossen wird und ich ihn dann entweder allein lassen oder noch eine viertes (ebenfalls betroffenes) Kaninchen aus dem Tierheim dazu holen muss. Jetzt habe ich also zwei Fragen:
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Wie sieht es aus, mit einer Vergesellschaftung? (Meine Kaninchen sind ausgeglichene, ruhige und liebe Tiere in einer artgerechten Haltung.)
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Was würdet ihr (erfahrungsgemäß) zur Lebenserwartung sagen? (Er ist ein Jahr alt und hat außer der mittelmäßig eingeschränkten Sicht keine gesundheitlichen Probleme.)
LG Lina8765
4 Antworten
Hey,
1.) Wenn sie ausgeglichen und ruhige Tiere sind, wird es wahrscheinlich gehen. Aus meiner Erfahrung heraus, überträgt sich das auch auf das E.C. Tier, was auch sehr positiv sein kann.
Hatte auch eine ganz schlimme E.C. - Dame bei mir... ihr Partner hat sich rührend um sie gekümmert, obwohl sie mitunter kaum krauchen konnte. Hat ihr sogar Futter herangetragen.
Man muss immer individuell unterscheiden und gucken, ob es klappt.
Wenn es nicht klappt, muss man eben gucken, dass man eine "Behindertengruppe" hat.
2.) E.C. kann tödlich sein, muss es aber nicht. Je nach dem, wie schlimm die Anfälle sind und je nach dem, ob die Schäden dauerhaft sind oder eben nicht.
Meine Dame ist mit nur fast 4 Jahren an den Folgen von E.C. gestorben. Andere werden uralt damit, da sie sich immer wieder ganz davon erholen oder weil es eben "nur" Sehstörungen sind. Mein Rammler war blind geworden durch E.C. ;-))
Man muss sich nur klar machen, dass E.C. nicht heilbar ist... allerdings kann man die Anfälle meistens sehr gut behandeln.
Also Kopf hoch. Es muss nicht schlimm kommen.
E.C. ist eine schlimme Krankheit, allerdings kann es wieder gesagt dabei bleiben und nie wieder etwas auftreten.
Liebe Grüße, Flupp
Hi du,
eines unserer ersten Kaninchen hatte E.C. mit 3 Jahren. Sie ist 8,5 Jahre alt geworden und schließlich an was ganz anderem gestorben (Herz). Es muss nicht sein, dass die anderen den Rammler mobben, wenn er wieder fit ist, auch kann ich die kurze Lebenserwartung nicht zwangsläufig bestätigen.
Ich würde eine Wiedervergesellschaftung auf jeden Fall probieren, achte dabei auf die Regeln. Während dieser Zeit, solltest du deinen Schatz unter Panacur setzen, damit es nicht gleich zum nächsten Ausbruch kommt und zusätzlich das Immunsystem mit Ecchinacea stärken.
Auch in Zukunft den Rammler immer gut im Auge behalten, besonders in stressigen Situationen, dann wird der Kopf von Natur aus etwas schiefer. Seht es euch an und schätzt ab, was im Rahmen des "normalen" Verhaltens nach der Erkrankung liegt. Sollte euch auffallen, dass der Kopf in einer normalen Situation über diese Stress-Drehung hinaus geht, ab zum Tierarzt.
Außerdem solltet ihr das Harnabsatzverhalten, die Augen und die Bewegung kontrollieren. Das sind die drei Punkte, die neben den klassischen Symptomen am leichtesten gehen. Manchmal kann es auch Verdauungsstörungen geben durch E.C. dann ist es gut Päppelfutter im Haus zu haben.
Nach meiner persönlichen Erfahrung kann ich die Aussage der Tierärztin bestätigen. Bei mir und Bekannten wurden noch nie Kaninchen mit E.C akzeptiert. Was dann auch der Grund war, weshalb ich dann neben meiner gesunden Gruppe, eine Gruppe für Kaninchen mit E.C und behinderlichen Einschränkungen gründete. Ich würde an deiner Stelle es ebenso machen, ein E.C-Kaninchen suchen, was du ja schon in Betracht ziehst und diese zu zweit halten und die anderen beiden zu zweit lassen. Du kannst aber auch gerne eine Vergesellschaftung versuchen. Vielleicht hast du ja mehr Glück als wir.
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Das wird sich dann ergeben, kann im voraus keiner sagen. Fremde Kaninchen sind für eine Gruppe fremde Kaninchen. So ausgeglichen sie auch sein wollen, bei einer Vergesellschaftung sind die Tiere gestresst und dabei den Rang zu klären. Da geht es bekanntlich nun mal ruppiger zu. Drum auch meine Bedenken bei einem Kaninchen mit Behinderungen, da kommen dann leider doch relativ häufig stärkere Verletzungen Zustande. Muss man halt sehen.
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Mein ältester E.C-Rammler ist 6 Jahre alt. Wie alt er wird ist eine schicksalhafte Überraschung. Kann ebenso keiner voraussagen. ;)
Jedenfalls alles Gute! :)
Ein E.c. Kaninchen alleine halten? Hierzu sei gesagt, dass solange ein Kaninchen einen akuten und schlimmen Schub hat, bei dem es immer wieder rollt, man es aus der Gruppe oder vom Partnertier nehmen sollte. Es bedeutet viel Stress für das kranke Tier selbst sowie für die Partnertiere. Weitere Info, siehe Link. http://kaninchenraum.jimdo.com/kaninchen/kaninchenkrankheiten/e-c-enzephalitozoon-cuniculi-bei-kaninchen/
Es kommt drauf an wie die Partnertiere reagieren. Manche können auch sehr hilfreich sein. ;-))