Kaiser Wilhelm 2. Held oder Tyrann?

5 Antworten

Wilhelm II. hatte einen verkrüppelten Arm. Eine solche Behinderung galt noch damals im Hochadel als etwas ganz Schlimmes, Entehrendes, und dies ließ der Hochadel Wilhelm manches Mal spüren. Deshalb hatte Wilhelm intuitiv eine Abneigung gegen seine eigene Klasse und hat sich immer wieder stark für die Arbeiterschaft eingesetzt, für soziale Gesetze und für mehr Demokratie (Eindämmung des Zensuswahlrechts). Dies findet sich sogar noch teilweise bei Wikipedia, obwohl bekanntlich Wikipedia stark von den USA und GB beeinflusst ist, also zwei Nationen die Wilhelm II. in ein schlechtes Licht stellen wollen, um ihre Kriegspartnerschaft mit Serbien irgendwie zu rechtfertigen.

Zu den sozialen Reformen z.B. siehe hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_II._(Deutsches_Reich)

>Laut Otto von Bismarck, sagte Wilhelm II. als er sich weigerte, Soldaten zur Niederschlagung eines Streiks im Ruhrgebiet zu schicken [3]
„Die Unternehmer und Aktionäre müßten nachgeben, die Arbeiter seien seine Untertanen, für die er zu sorgen habe; wollten die industriellen Millionäre ihm nicht zu Willen sein, so würde er seine Truppen zurückziehen; wenn dann die Villen der reichen Besitzer und Direktoren in Brand gesteckt, ihre Gärten zertreten würden, so würden sie schon klein werden“ 

Später, als Bismarck mal wieder die Sozialistengesetze verschärfen wollte (Verbot der SPD und Gewerkschaften, die beide damals noch RICHTIG links waren) , hat Wilhelm II. ihn einfach entlassen und einen neuen Kanzler ernannt, mit dem er seine Demokratisierung fortführen konnte.

https://de.wikipedia.org/wiki/Leo_von_Caprivi

>Der Grund für die Ernennung war, dass Wilhelm II. in Caprivi zunächst einen Mann sah, der in seinen Streitpunkten mit Bismarck (Sozialistengesetz, Kulturkampf, Minderheitenfragen) seinen zunächst auf Versöhnung bedachten Kurs vertrat, 

Wilhelm II. war auch ein früher Antirassist. Als Wilhelm II. von dem Völkermord der Deutschen an den Herero und Nama erfuhr, beorderte er den Verantwortlichen, von Trotha, sofort zurück, entließ ihn unehrenhaft, und versuchte mit einem neuen Verantwortlichen noch zu retten, was zu retten war.

https://de.wikipedia.org/wiki/Lothar_von_Trotha

>Bei seiner Ankunft in Berlin wurde Trotha jedoch von Kaiser Wilhelm II. demonstrativ nicht empfangen und später auch von offiziellen Kreisen gemieden. Er wurde am 21. Mai 1906 zur Disposition gestellt und erhielt am 27. Januar 1910 den Charakter als General der Infanterie verliehen. 

Natürlich setzte sich Wilhelm II. auch sehr für Naturwissenschaft und Technik ein. Deshalb eroberten deutsche Produkte die Weltmärkte, und deshalb sah sich GB gezwungen einen Krieg gegen Deutschland zu führen. Spätestens seit der Fälschung der "Hunnenrede" hätte Wilhelm II. wissen können, dass GB einen Krieg gegen Deutschland plante. Da war Wilhelm II. einfach zu gutgläubig.

P.S. Weißt du, woran man erkennen kann, dass diese Rede von GB und F gefälscht worden ist, um zur Kriegsvorbereitung die Deutschen zu "entmenschlichen"?

Danach soll ich mit 4 Stichpunkten beweisen ob er eher ein Held oder ein Tyrann war.

Ich muss allen Antwortern, die diese Form der Beurteilung Wilhelms II. als unsinnig bezeichnet haben, vollumfänglich zustimmen. Wilhelm war weder das eine noch das andere. Mit deinem Vortrag wirst du Schiffbruch erleiden, wenn du dich von diesen Beurteilungskriterien nicht löst.

Ich habe mich für Held entschieden und 3 Argumente genannt die Ausschlagkräftig sind.

Ich habe deine 3 Argumente, die du in einem Kommentar angeführt hast, gelesen. Mir ist rätselhaft, was deiner Ansicht nach einen "Helden" ausmacht. Zu deinen Argumenten sei bemerkt:

1) Nur weil jemand kein "Tyrann" ist, sein will oder sein kann, ist er noch lange kein Held!

2) Wilhelms Orientbegeisterung hielt sich durchaus in Grenzen. Viel mehr begeisterte er sich für die klassischen antiken Kulturen und die klassische Archäologie. Außerdem hatte großes Interesse an moderner Technik, z. B. Automobilen, und modernen Medien wie dem Film. Aber auch wenn er geistige Interessen hatte und modernen Entwicklungen gegenüber aufgeschlossen, so macht ihn das nicht zu einem "Helden".

3) Die Kolonialpolitik interessierte Wilhelm nur am Rande. Ob er überhaupt über solche Details wie Schulgründungen in Ostafrika informiert war oder sie zur näheren Kenntnis nahm, bezweifle ich.

Nein, ein Held war Wilhelm nicht. Aber ein Tyrann auch nicht. Dazu hatte er keine Neigungen, es wäre ihm als Kaiser und König, der verfassungsmäßigen Beschränkungen unterlag, auch überhaupt nicht möglich gewesen.

Ich rate dir, dich einmal näher mit der Person Wilhelms und seinem politischen Wirken zu beschäftigen. Es gibt umfangreich, aber auch kürzere Biographien des Kaisers. Ich empfehle diese:

MfG

Arnold

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Darf ich spaßeshalber mal fragen, was für Argumente das sein sollen?

Letztlich ist die AUfgabenstellung Quatsch, weil keine der beiden Charakterisierungen annährend zutrifft. Weder hat der Mann heldenhaftes geleistet noch hatte er tyrannische Herrschaftsvollmachten inne.

Interessieren würde mich das spaßeshalber Trotzdem.

Kannst diesen Schrieb von mir auch gerne ausdrucken und dich deinem Leher gegenüber darauf berufen. Wenn er aber diese Aufgabe wirklich gestellt haben sollte, hat er seinen Berurf verfehlt.


dartZeroLP 
Fragesteller
 23.03.2019, 11:53

Nein, wir sollten uns selber eine Person für Held oder Tyrann raussuchen, ich hab mir Wilhelm 2. rausgesucht. Das Thema is gegessen ich hab eine 1- bekommen.

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Ich würde eher mit 4 Stichworten beweisen, warum die Aufgabenstellung totaler Quatsch ist, da er weder das Eine noch das Andere war.

Er war ein Kaiser mit begrenzten Machtbefugnissen (insofern kann er schonmal kein Tyrann sein) und hat dumme Entscheidungen getroffen, die Deutschland an den Abgrund brachten (also auch nicht heldenhaft).

Wilhelm der Zweite zog sich am Tag fuenfmal andere Unifornen an und stolzierte damit herum.

Wenn du das als Leistung ansehen moechtest, dann ist das deine Entscheidung.

Es war ein duemmlicher Kaiser, darueber sind sich Insider einig, das Wort Held ist weit hergeholt und passt in keiner Zeit wo Wilhelm regierte.

https://www.welt.de/kultur/article3083780/War-Wilhelm-II-Kriegstreiber-oder-Getriebener.html

Blamiere dich nur nicht ueber diesen "Helden", denn er hatte wirklich nichts auf den Kasten.

Woher ich das weiß:Recherche

dartZeroLP 
Fragesteller
 03.03.2019, 19:44

Aber er hat gute Dinge getan. Ich habe 3 Argumente die das unterstützen.

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zetra  03.03.2019, 19:57
@dartZeroLP

Ohne Link glaubt dir das keiner.

Er wollte am Ende des Krieges noch 200 Matrosen in Kiel erschiessen lassen, weil sie nicht ehrenvoll gegen die uebermaechtigen Englaender unter gehen wollten.

Haette er das noch ausfuehren koennen, waere sein Exil in Holland nicht mehr noetig, denn die Soldatenraete haetten ihn dann erschossen.

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dartZeroLP 
Fragesteller
 03.03.2019, 20:10
@zetra
  1. Argument: Er ist kein Tyrann, weil man als Tyrann entweder Machthaber die Gewalt- , Willkür- und Schreckensherrschaft ausübten oder herrschsüchtige und rücksichtslose Menschen sind, was auf ihn beides nicht zutrifft. Schreckensherrscher sind z.b.: Hitler und Stalin.
  2. Er erhebte keine Territorialen Ansprüche im Orient und näherte sich politisch an den Orient. Er ließ die Bagdad Bahn bauen, die 200 km lange Strecke durch Gebirge und Wüsten. Verbindete Istanbul mit Bagdad im heutigen Irak. Deutschland beherrschte keine Islamischen Länder und sah in ihnen Verbündete.
  3. In den Kolonien Ostafrikas wurden Schulen gebaut. Viele sprechen dort heute noch deutsch. Die Askari (Söldner) aus Afrika wurden gut bezahlt und konnten höher aufsteigen als die Menschen in Franz. und Engl. Kolonien. Sie konnten bis zum Feldwebel, in einzelfällen auch bis zum Offizier aufsteigen.

Jetzt fehlt mir ein 4. Argument.

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zetra  03.03.2019, 20:51
@dartZeroLP

https://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%B6lkermord_an_den_Herero_und_Nama

Der Voelkermord der verbuendeten Tuerkei an den Armeniern, war dem Kaiser im Ersten Weltkrieg bestens bekannt.

Die Bagdadbahn war ein strategisches Ziel, um weiter Richtung Osten zu gelangen.

Am Bosporus wurden Krupp-Kanonen aufgestellt, um die Durchfahrten kontrollieren zu koennen.

Deine geschichtlichen Kenntnisse musst du noch ein bisschen erweitern, dieser Kaiser war kein Gutmensch.

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dartZeroLP 
Fragesteller
 23.03.2019, 11:54
@zetra

Aber auch kein Tyrann. Das habe ich erläutert und in meinem Vortrag eine 1- bekommen. Ich kenne mich bestens mit Geschichte aus, danke der Nachfrage.

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zetra  24.03.2019, 07:31
@dartZeroLP

Diese Zustaende in DE sind es, die einen immer wieder staunen lassen.

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dartZeroLP 
Fragesteller
 24.01.2020, 17:07
@zetra

Meine Fresse, willst nix einsehen oder?

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