Kafka für Anfänger

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Fang doch erstmal mit einer Kurzgeschichte an. Wieso die volle Dröhnung nehmen, wenn es die Lightversion für den Anfang auch tut. Wichtig bei Kafka ist auf jeden Fall der persönliche Hintergrund von ihm. In vielen Werken bringt er das stark zum Ausdruck und erst, wenn man weiß, mit welchen Konflikten er zur Zeit seines Schaffens zu kämpfen hatte, versteht man wirklich seine Werke. Ganz grundlegend ist da zB seine familiäre Situation zu Hause, der klassische Vater-Sohn-Konflikt, Kafkas Interessen, etc. Wenn man sich näher beschäftigen will damit und nicht nur stupide runterlesen will, ist "In der Strafkolonie" (Kurzgeschichte) sehr gut zum Einarbeiten. Viel Spaß mit dem Franzerl!

Das hier klingt interessant: http://de.wikipedia.org/wiki/DasUrteil%28Kafka%29

Laut Kafkas Tagebucheintrag vom 23. September 1912 schrieb er die Erzählung in der Nacht vom 22. zum 23. September desselben Jahres. Diese Nacht wird oft als Geburt des Literaten von Weltruf angesehen.

Fang mit den Erzählungen an. Sowas wie "Die Verwandlung", "In der Strafkolonie", "Ein Landarzt" usw. Wenn dich das kickt, würde ich als nächstes den "Process" lesen, dann vielleicht "Amerika" oder das "Schloss". Zwischendurch vielleicht die Tagebücher oder die Briefe an Felice. Die Briefe an Milena sind vielleicht am wenigsten spannend.

In neueren Ausgaben sind Tagebücher und Erzählungen ja kaum noch getrennt, sondern Kafkas Texte werden so wiedergegeben, wie er sie niedergeschrieben hat: in einem permanenten Fluss der Literaturproduktion. Aber für den Anfang ist eine Ausgabe der Erzählungen sicher am besten.

ich würde dir amerika empfehlen (der verschollene) das ist zwar unvollendet, aber kafka hat leider kein vollendetes buch geschrieben, nur kurzgeschichten.

"Betrachtung".ODER: "Das Urteil" - Aber auch diese Werke sind keine leichte Lektüre!