Kabel getroffen?
Hi, beim Bohren in eine Wand sind wir auf Folgendes getroffen (siehe Foto). Könnte das ein Kabel sein? Es sieht eher nach etwas Textilem aus. Vielleicht Putzgewebe? Hat definitiv eine runde Form.
Altbau? Früher waren Kabel mal textil isoliert.
Ja genau, ist Altbau. Wirklich getroffen scheinen wir das aber nicht zu haben,oder? falls man das auf den Foto irgendwie erkennen kann... :D das Loch geht eher links dran vorbei
Wenn noch alles weiter funktioniert und FI bzw. Sicherung nicht reagiert hat. Vielleicht ist das Kabel ja auch schon totgelegt?
Funktioniert alles weiterhin, scheint also hoffentlich erst mal nichts getroffen zu sein. Ganz lieben Dank für die Antwort!
1 Antwort
Das kann man auf den Fotos leider nicht richtig sehen. Kann irgendwelche Isolierstoffe sein. In Altbauten wurde da alles mögliche verwendet. Da hat man oft irgend so ein "Fusselzeug" beim Bohren.
Ob da eine Leitung ist, kann man mit einem Leitungsfinder feststellen. Viele moderne Multimeter haben eine NCV-Funktion, das steht für "Non-Contact Voltage". Die zeigen dann an wenn 230V Wechselstrom in der Nähe ist.
Leitungsfinder kannst Du teuer im Baumarkt kaufen oder billig online bestellen.
Falls Du Netzwerkleitungen hast die Du selber verlegst oder mal welche verlegen willst bzw. mit Telefonkabeln "hantierst", dann kannst Du Dir so etwas anschaffen:
https://www.amazon.de/Proster-Handmischer-Telefon-Ethernet-Netzwerkkabel-Size/dp/B00SL2DK24
Das Ding kann einfache Tests an Netzwerkkabeln durchführen (alles korrekt durchverbunden) und kann zusätzlich Leitungen aufspüren.
Dazu kann das einen Ton auf eine Leitung senden den man dann mit dem Empfänger hören kann. So kann man Kabel (Telefon und Netzwerk) in der Wand verfolgen und wo mehrere Kabel zusammenlaufen bequem die Kabel zuordnen.
Das funktioniert aber nicht nur bei Netzwerk und Telefonleitungen sondern auch bei 230V Leitungen, denn auch die 50Hz Netzwechselspannung kann man damit hören, man kann damit bis zu 10cm weit eine unter Strom stehende Leitung hören.
Es kostet in etwa das gleiche wie ein 230V Leitungsfinder, kann aber viel mehr, also lohnt sich die Anschaffung. Denn man kann damit bei Netzwerkproblemen schnell mal ein Kabel "durchklingeln" ob es in Ordnung ist oder nicht und man kann damit Telefonleitungen und Klingeldrähte in der Wand verfolgen. Und natürlich eben 230V Leitungen (eingeschaltet natürlich) aufspüren.
Gerne. Eine nur 230V version wäre so etwas hier:
https://www.amazon.de/PeakTech-1030-AC-Spannungspr%C3%BCfer-90-1000/dp/B0064MH362
Natürlich einfacher zu handhaben, kann aber nur 230V erkennen. Ich mag das "selber hören" viel lieber, da kann man nämlich die genaue Position einer Leitung viel besser mit erkennen, einfach hören wo es am lautesten wird.
Mit beidem sollte man natürlich vor Gebrauch an einer Steckdose oder Lichtschalter "üben", also wo man weiß, wo Strom in der Wand ist.
Funktioniert alles weiterhin, scheint also hoffentlich erst mal nichts getroffen zu sein.
Man kann ein Kabel anbohren, ohne dass was passiert. Dann kann der Schutzleiter komplett durchtrennt werden, insbesondere bei den flachen Stegleitungen. Auch bei einem angekratzten Neutralleiter oder Schutzleiter scheint erst mal alles normal zu funktionieren.
Gerade bei Altbau kann ein Steckdosentester nicht schaden:
https://www.amazon.de/DEWENWILS-Steckdosentester-DHTOT01B/dp/B09W9BCGH8
Das "Phase Neutral vertauscht" kann man in Deutschland ignorieren. Man kann ja den Stecker herum drehen, also muss ein Gerät mit vertauschter Phase/neutral klar kommen.
Gerade wenn die Verkabelung sehr alt ist kann der Schutzleiter versagt haben und das merkt man bei Normalbetrieb von Geräten nicht. Mit dem Tester kannst Du sehr schlechte Verbindungen erkennen. Ist nicht so gut wie ein richtiger E-Check durch einen Elektriker, aber auf jeden Fall besser als gar nichts und warten bis etwas schlimmes passiert.
P.S.: sagt der Tester, dass Phase und Neutral vertauscht sind, einfach Tester herum drehen.
Alles klar, werde mir sowas besorgen und dann mal nachprüfen. Vielen Dank für die Antwort!