Jugendsünden bei Prominenten aufbauschen, muss das sein?
Hallo zusammen,
sollte man Jugendsünden von Politikern/Musiker etc. medial derartig aufbauschen, das stellenweise sogar der Ruf der Person geschädigt wird?
Beispiele:
1. Hubert Aiwanger und sein antisemitisches Flugblatt aus Jugendzeiten.
2. Philipp Burger (Frei.Wild) und seine kurzzeitige Mitgliedschaft bei den "Kaiserjägern" -> Jugendsünde für ganze 5 Monate mit einer handvoll "Konzerten" vor max. 30 Personen.
In beiden Beispielen geben es die beiden zu bereuen es.
Sollte man das so aufbauschen das der Ruf nachhaltig geschädigt wird?
Warum gräbt man überhaupt sowas nach Jahren aus?
Frei.Wild wurde bei Echo (mehrfach) ausgeladen, weil die BILD Zeitung das Gerücht streut, die Band sei rechts, was sie nicht sind. Und deswegen andere Künstler nicht gekommen sind. Nur aufgrund der Jugendsünde des Frontmannes.
Beim Aiwanger sieht es ähnlich aus. Alles regt sich auf, der Zentralrat der Juden, die anderen Parteien (außer CSU) fordern Rücktritt.
Warum das ganze? Weil man mal jung und dumm war ?
Kevin Russell von den Böhsen Onkelz hat im Suff bzw. unter Drogen 2 Leute totgefahren, das ist ok. Da wird nur berichtet und gut ist. Über ein paar Rechte Lieder der Band spricht keiner und die wurden veröffentlicht.
7 Antworten
Bin ich auch dagegen.
Wenn jemand im Erwachsenenalter einen Unsinn macht, dann sollte dafür auch einstehen.
Aber Jugendsünden ???
Wäre es eine echte Straftat, dann wäre diese meist schon lange verjährt.
Ob die das wirklich bereuen, das weiß ich nicht (weiß keiner).
Aber jeder kann das aktuelle Verhalten dieser Politiker selbst beurteilen.
eben. Grade wenn Wahlen vor der Tür stehen (Aiwanger). Aktuell ist ja nix antisemitischses z.B. festzustellen.
Was sollen sie denn auch machen außer es öffentlich zu „bereuen“? Wenn du deinen Ruf behalten willst, musst du deinen Namen rein waschen. Ansonsten ist alles hin.
Ein Aiwanger hat Scheiße gebaut und das ist auch unverzeihlich. Der Fall Aiwanger bewegte sich in den Extremen. Kein einfacher naiver Jugendlicher rutscht zufällig in den Extremismus. Das ist keine einfache „Jugendsünde“ wie mit dem blauen Auge von der Demonstration nach Hause zu kommen oder Stress mit der Polizei zu haben. Aiwanger hat zusätzlich die Kritik als „Kampagne“ bezeichnet, die ihn diskreditiere. Klingt mir wenig einsichtig, sondern nach gezielter Opferrolle-Rhetorik. Ebenso sind auch andere aktuellere Aussagen von Aiwanger nicht gerade friedlich oder professionell. Der Mann hetzt trotzdem. Das wirft kein gutes Licht auf jemanden, der sich gerade für rechtsextreme Propaganda rechtfertigen musste und sich dann aus dem Nichts als Demokraten und Menschenfreund verkauft. Politik ist ein falsches Spiel.
Ich halte auch Frei.Wild für kontrovers. Da ist es ja nicht nur die Vergangenheit. Die Texte sprechen teilweise auch für sich. So ein Ruf entsteht nicht einfach so und auch nicht weil die Gesellschaft ja so böswillig ist. Man darf diese Leute nicht schwarz malen, aber ihre Taten als „vergessen“ und „vergeben“ erklären ist meiner Meinung nach nicht angebracht. Frei.Wild war auch nach diesen „Jugendsünden“ eine Band, die mit rechten und rechtsradikalen Themen gespielt hat und nicht gerade wenig Kontroversen ausgelöst hat.
Ja. Es geht nicht um die Jugendsünde sondern um die heutige Reaktion des Betroffenen darauf. Menschen sind nicht dumm. Die verstehen, dass man jung viele Fehler machen kann. Wie man damit später umgeht - das charakterisiert die Person sehr gut. Personen des öffentlichen Interesses sind halt interessant, und das ist ok so.
Kevin Russell hat niemanden totgefahren. Die beiden Opfer überlebten mit bleibenden Schäden. KR ist dafür verurteilt worden und hat seine Strafe abgesessen. Womit wir beim Thema wären: Aiwanger ist ebenfalls von seiner Schule sanktioniert worden. Deshalb finde ich, es muß dann auch mal gut sein - bei beiden.
Dann war die Info mit Totgefahren offenbar falsch, sorry. Es war auch mehr ein Vergleich gegenüber Philipp Burger , dem das ewig nachhängt und sogar ausverkaufte Konzerte abgesagt wurden
Und ja, ich stimmt dir zu, es muss auch mal gut sein
Philipp Burger kenn ich nicht und kann da auch nichts zu sagen.
Frontmann von Frei.Wild
War mit 16 Jahren mal 5 Monate bei der Rechten Band "Kaiserjäger", hat eine Handvoll "Konzerte" mit max 30 Zuhörern gespielt. Gesagt ist nicht sein Ding und hat dann seine eigene Band gegründet. Er hat es auch öffentlich zugegeben und gesagt das es ihm leid tut und es ein Fehler war.
Google mal :)
Die Onkelz haben sich vor über 30 Jahren schon von Rechts distanziert. Gibt Leute, die haben das bis heute nicht geschnallt. Da hört man halt einfach nicht mehr drauf.
Besonders nicht , wenn eine große deutsche Zeitung das noch aufbauscht. FreiWild macht ja nicht mal Rechte Lieder.
Weil man gerne den politischen Kontrahenten eins auswischen will ist für nicht wenige jedes Mittel recht; vielleicht demnächst auch noch mutmaßliche Verfehlungen im Kindergarten. In dem Fall Aiwanger ist besonders perfide, das der Urheber offenbar ein ehemaliger Lehrer des Beschuldigten war. Tiefer kann man eigentlich charakterlich nicht fallen. Heimtückisch und niederträchtig ist das.
Die erste gescheite Antwort!
Offenbar denken seine politischen Gegner das er nach wie vor antisemitisch ist. Was ja nicht stimmt. Ob er es je war, weis kein Mensch.
Und die Kaiserjäger bei Philipp Burger hängen ihm wahrscheinlich auch ewig nach. Da weis auch keiner warum
Sehr richtig! Besonders wenn man es bereut , jeder macht mal Mist. Bei so manch anderen Politikern liegen ganz andere Leichen (Geldwäsche, Steuerhinterziehung ....) und redet keiner drüber!