Ist so eine Konversion zum Islam überhaupt gültig?
Guten Tag,
Es geht mir um folgendes Thema: Ein Freund von mir, der leider psychisch erkrankt, unter einer Drogenpsychose, manischen Depressionen und einer autistischen Persönlichkeitsstörung leidet hat vor kurzem unüberlegt das islamische Glaubensbekenntnis für sich alleine ausgesprochen und dies auch in der Moschee zusammen mit dem Imam. Durch seine starke Medikation und eingeschränkte Wahrnehmung ist im nicht bewusst gewesen, welche Konsequenzen, Regeln und Umstellungen dieser Übertritt für ihn bedeuten. Er ist nun am Verzweifeln da er sich nicht der Ernsthaftigkeit der Shahada im klar bzw über deren Folgen. Es ging ihm die letzten paar Tage sehr schlecht und er konnte fast nichts essen oder trinken und hat an nichts mehr Freude, da er sich jetzt Angst hat dem Islam zugehörig zu sein und sein Leben aufgeben zu müssen. Hier spielt auch wieder seine schwache Psyche und Zwangsgedanken eine Rolle, die ihn von rationalen Entscheidungen abhalten. Abgesehen dazu hat er noch nicht wirklich die geistige Reife eines Erwachsenen erreicht. Dazu kommt leider, dass er sich durch strenge Prediger im Internet hat beeinflussen lassen. Für ihn bricht im Moment eine Welt zusammen. Der Imam hat ihm wohl erklärt, dass eine Shahada an gewisse Bedingungen geknüpft sind und diese mit klarem Verstand und von Herzen gesprochen werden muss, ob vor Zeugen oder Alleine, um überhaupt wirklich gültig zu sein. Desweiteren muss man sich der Bedeutung und der Konsequenzen deutlich bewusst sein. All das war in seinem Fall nicht gegeben. Er hatte bereits schon mal eine solche Phase in der er fast zur Moschee und 'konvertiert' wäre, es aber dann doch im letzten Moment gelassen hat, da ihm klar geworden ist dass er nicht weit genug denkt und seine Entscheidungen unüberlegt und unehrlich sind. Es sind in seinem Fall aber eher die kulturellen Aspekte die ihn angezogen haben und weniger das theologische.
Kann hier vielleicht jemand bestätigen, dass er unter all diesen Umständen eben doch kein Muslim geworden ist? Ich würde ihn gerne beruhigen, damit er wieder sein Leben aufnehmen kann. Denn im Moment schadet er sich nur selber.
7 Antworten
So wie von Dir beschrieben ist diese Konversion von vornherein ungültig. Definitiv.
Allerdings - selbst wenn sie gültig gewesen wäre - stellt sich die Frage, wo da jetzt das große Problem wäre, den Islam einfach wieder zu verlassen. Ja, das ist islamisch gesehen verboten, aber das muss ihn doch nicht nicht weiter kümmern.
Du kannst ihn also beruhigen; er darf sein Leben leben. Allerdings wäre wünschenswert, er käme ohne Drogen aus. Ist er in therapeutischen Händen?
Wenn es denn diesen Allah gäbe, dann wäre dieser natürlich "not amused", aber da Dein Kumpel nicht ganz klar im Kopf ist, liegt keine Konversion und somit auch keine Apostasie vor.
Darüber hinaus spricht sehr viel dafür, dass der Islam eine Erfindung Muhammads ist - und nichts Göttliches.
Dieses Thema wollen wir hier jetzt lieber nicht aufrollen, vielen Dank trotzdem für ihre Antworten
Es wäre besser, sich vorerst einer Therapie zu unterziehen, als sich über religiöse Fragen verrückt zu machen. Egal in welche Religion er auch konvertiert ist, die Gesundheit geht immer vor.
Gemäß dem Islam geht Allah mit psychisch leidenden Menschen vollkommen gnädig um, weil sie ihrer Taten nicht bewusst sind und daher auch die Verantwortung nicht tragen können.
Das heißt, er braucht durch seine Konvertierung keinerlei bedenken haben.
Ich werde dennoch gleich Morgen mit einem islamischen Gelehrten Kontakt aufnehmen und fragen, ob eine Konvertierung eines Menschen mit diesem Leiden überhaupt eine Gültigkeit hat oder nicht.
Vielen Dank. Die Antwort des Gelehrten wäre dann natürlich nochmal besonders interessant.
Ich habe den guten Mann nicht antreffen können, aber sobald ich die Info habe, melde ich mich unverzüglich
Nachdem mein Freund sich nun einigermaßen gefangen hat, habe ich erfahren dass sich seine Einstellung zum Islam nicht verschlechtert hat. Eher im Gegenteil, er findet das islamische Gottesbild einzig schlüssig und sagt dass er sich nach wie vor damit beschäftigen will. Der Imam habe ihm im gleichen Atemzug wohl auch erklärt dass es Muslime gäbe deren einzig gute Tat (aus muslimischer Sicht) das Sprechen der Shahada war, oder wieder andere, die nach 50 Jahren erst anfangen zu praktizieren. Der Glaube in seinem Herz sei der ausschlaggebende Startpunkt. Mein Freund hatte wohl auch erneut einen psychotischen Schub, durch seine Angst vor den islamischen Strafen für Apostaten, wobei ihm erklärt wurde dass ein Apostat jemand ist der vom Glauben an Gott abfällt, und nicht jemand der sich mit einer Konversion übernommen/überschätzt hat. In seinem Kopf hat er sich wohl für den schlimmsten Frevler von allen gehalten, obwohl er, wie gesagt, am Islam nur noch mehr interessiert zu sein scheint. Ich hoffe nur für ihn dass er bei seiner nächsten Konversion in einer besseren psychischen und körperlichen Verfassung befindet, um seine Entscheidung auch in ganzer Sicherheit zu treffen und akzeptieren.
Dann hat der Imam bereits alles wichtige gesagt.
Ich hatte ja bereits vorher in meinem Beitrag gesagt, dass er durch seine Konvertierung zum Islam nichts zu befürchten hat, aber es tut deinem Freund sicherlich gut, wenn er es direkt aus dem Munde eines Gelehrten hört.
Das was wir sagen, kann ihn vielleicht besänftigen aber nicht so beruhigen, wie die Worte eines Imams.
Ich bete zum Schöpfer, dass dein Freund diese schwere Zeit durchsteht und Allah ihm bei Seite steht
Vielen Dank. Ja das sehe ich auch so. Der Imam vor Ort hat es wohl schon recht gut hinbekommen ihm die Angst zu nehmen. Sind es zwei, ist es natürlich um so besser ;)
Er hat wohl erwartet, dass ihm nun gesagt wird, wenn er sich nicht ab sofort an alle Regeln und Pflichten hält, erwartet ihn später nichts schönes. So wie ich ihn kenne hätte ihm das den Rest gegeben. Zum Glück war genau das Gegenteil der Fall.
Der Islam verlangt von keinem Konvertiten, gleich nach der Konvertierung sich mit allen Regeln des Islam auszukennen und zu praktizieren. Es wäre auch absolut aber wirklich absolut nicht möglich innerhalb einer kurzen Zeit alles zu lernen und diese auch umzusetzen.
Die Muslime hören mit dem lernen nicht auf und das geht bis zum Tode weiter.
Viel mehr geht es um die Bemühungen um es zu lernen und das gelernte umzusetzen.
Also immer Step by Step
Er ist halt jemand der durch seine ganzen Probleme bedingt extrem auf seine Komfortzone angewiesen ist und die hat er sich direkt zerstört, indem er sich wohl versucht hat möglichst gut an alle ihm geläufigem Verbote zu halten und auch alles christliche und alle Bilder aus seiner Wohnung verbannt hat. Wie gesagt, er hatte sich da auch einfach zu viel von sehr konservativen Predigern angesehen. Auch ein Anfängergebet (wenn es so etwas gibt^^) hat er sich wohl beigebracht gehabt, dass ihm aber nicht wirklich authentisch vorkam und am Ende nur dazu geführt hat dass er 5 Kilo abgenommen und seine Psyche wahrscheinlich nochmal geschädigt geschädigt hat. Naja nichts desto trotz scheint seine Angst sich Gott sei Dank langsam zu legen. Und wie bereits erwähnt findet er den Islam nun nur noch interessanter.
Es würde mich mittlerweile aber auch selbst mal interessieren, wie der Islam zu Menschen mit richtiger geistiger Behinderung (die also wirklich komplett 'eingeschränkt' in ihrer Wahrnehmung sind) und Menschen mit psychischen Störungen und Ängsten oder Phobien und anderen Leiden steht, die ja je nach Schwere und Mensch auch mehr oder weniger intensiv das Leben beeinträchtigen
Im Internet habe ich nämlich nicht wirklich etwas eindeutig schlüssiges gefunden - vielleicht könnte man das bei der Befragung des Imams noch ergänzen :-) Und vielen Dank überhaupt, für die Mühe!
Ich sage es dir mit nur wenigen Worten.
Im Islam werden Babys bzw. Kinder bis zu einem bestimmten Alter als Engeln eingestuft. Deswegen werden diese auch keiner Verantwortung unterzogen. Sie kommen alle in das Himmelreich, falls sie vorher sterben sollten, noch bevor sie ein Alter erreichen, wo sie ihrer Verantwortung bewusst sind.
Um für sein handeln eine Verantwortung tragen zu können, müssen Kinder eine physische und psychische Reife erlangen.
Wie ist es aber mit Menschen die von Geburt an geistige oder eine körperliche Behinderung haben oder im Laufe ihres Lebens durch irgendwelche Krankheiten oder Unfälle darunter leiden mussten?
Gott geht mit diesen Menschen genauso um, wie mit den Babys oder den Kindern um.
Gott hat sie sogar von den sämtlichen Pflichten entbunden, die andere gläubige im Islam einhalten sollen.
Sie werden auch nicht vor dem Gericht Gottes stehen, weil sie einfach anders waren als normale Menschen.
Sie werden diesmal ohne jegliche Behinderung in das Himmelreich Gottes eintreten.
Wow, danke für die ausführliche Antwort 👍🏻 Ich würde diesen Beitrag zwar gerne meinem Freund zeigen, aber ich erwarte dann sowas wie dass er womöglich noch denkt sich selbst die Krankheiten nur einzubilden und dass er dafür am Ende noch mehr Strafe kriegt.. So in etwa funktionieren seine Gedankengänge leider
Ich sage es mal so. Gott erwartet von den gläubigen Menschen nichts, was für sie unmöglich wäre. Es gibt auch alternative Möglichkeiten, die Gott den Menschen anbietet. Deswegen können wir uns auch nur im Rahmen unserer Möglichkeiten bewegen.
Er hat wie gesagt ein recht gutes Allgemeinwissen zum Islam und als ihm die ganzen Verbote und Gebote bewusst geworden sind, bzw was es heisst das mal auf sein Leben anzuwenden, war wohl zu viel. Dazu kommt wie gesagt die Angst dass er bei Gott jetzt die schlimmste aller Stellungen hat, wegen seiner "Konversion"
Nein braucht er nicht haben. Es kommt auf den Glauben in seinem Herzen an, da hat der Imam vollkommen recht. Er muss es Step by Step angehen, so wie er halt gesundheitlich in der Lage ist. Nur dann, wenn er alles über den Islam weiß und sich trotzdem nicht daran hält obwohl seine Gesundheit auch nicht im Wege steht, dann erst begeht er Sünde. Wenn er dann Reue zeigt und Gott um Vergebung bittet, so schlägt Gott seine bitte nicht aus
Das verstehe ich auch unter einer barmherzigen Religion. Im Christentum wird es wohl auch so sein, aber ich glaube da nicht, dass es da spezifische Regeln gibt (wie auch bei so vielem anderen). Du bist selbst konvertiert oder muslimisch aufgewachsen?
Ich war zuvor katholisch und nun ein konvertierter Muslim.
Kurzer Nachtrag: Ja, genau das scheint mit das größte Problem zu sein. Das er relativ viel faktisches Wissen zum Islam besitzt aufgrund seines Interesses und es nicht einhalten/umsetzen kann. Ich habe ihm auch mehrfach schon Erklärungen islamischer Gelehrter zu geistigen Krankheiten und Verantwortung im Islam geschickt, die ihm je nach manischer Phase mal mehr mal weniger helfen - Solltest du dennoch mit dem islamischen Gelehrten in Austausch kommen, wäre es immer noch sehr interessant für uns
Ja, ich habe mit dem Imam reden können.
Er sagte folgendes.
In erster Linie ist es für den Freund wichtig, seine Gesundheit in den Griff zu bekommen (So wie ich es in meiner 1. Nachricht auch geschrieben hatte)
Dann sagte er, Gott weiß, wie es um ihn und um seine Gesundheit steht und daher hat er eine besondere Stellung bei Gott. Er kann nur so viel machen, wie es seine Gesundheit zulässt, denn seine Entschuldigung ist sein Zustand mit der Gesundheit.
Für Gott reicht es vollkommen, solange er sogar den Islam nur im Herzen trägt.
Wenn er wieder gesund ist, dann kann er sich langsam darin steigern.
Dann erzählte er mir eine sehr schöne Geschichte und das sollte dein Freund auch hören.
Eines Tages muss ein Islam Gelehrter eine Reise antreten und nach einigen Tagen kommt er an einen Hirten vorbei. Der Hirte merkt das sich ein Gelehrter nähert und geht auf ihm zu, begrüßt und fragt ihn, ob er etwas Zeit für ihn hat.
Der Gelehrte sagt, ja habe ich was hast du auf dem Herzen?
Daraufhin der Hirte, mein Herr ich möchte so gerne beten, aber ich kenne keinen einzigen Vers für einen Gebet, könntest du mir alle Verse die für ein Gebet notwendig sind beibringen und wie man auch beten muss.
Der Gelehrte schlägt dem Hirten diese besondere bitte nicht ab und lehrt ihn.
Danach zieht er weiter und nach einer langen Zeit kommt er wieder an dem Ort vorbei, wo er den Hirten angetroffen hatte, aber der Hirte war diesmal viel zu weit weg und er zog weiter.
Auch diesmal bemerkt der Hirte den Gelehrten an seiner Kleidung und versucht ihn einzuholen, aber bis er ihn einholt ist der Gelehrte bereits am Ufer ankommen und hatte sich ein Ruderboot gemietet, um auf die andere Seite des Sees zu gelangen. Nach dem der Hirte selbst am Ufer ist, ist der Gelehrte bereits bis zur Hälfte des Sees gerudert und der Hirte rennt weiter bis zu dem Gelehrten, der in diesem Ruderboot sitzt. Nachdem er ihn eingeholt hat und völlig außer Atem neben dem Ruderboot steht, sagt er schwer atmend, mein Herr ich habe inzwischen einige Verse vergessen, die sie mir beigebracht hatten und bete nur mit den wenigen, die ich noch behalten habe. Nun habe ich Angst, dass Gott meine Gebete nicht erhören wird, deswegen möchte ich den Rest noch mal lernen.
Der Gelehrte daraufhin "mein Sohn mach einfach mit den Versen weiter, die du behalten konntest, ich glaube du brauchst auch keine mehr zu lernen"
Der Hirte daraufhin: Ja, aber dann ist doch mein Gebet nicht vollständig und somit nicht viel Wert vor Gott
Der Gelehrte sagt, ich glaube du bist Gott näher dran als ich, denn was kann ich dir noch beibringen, dass deine Nähe zu Gott verbessern könnte.
Schau doch selbst du gehst bereits übers Wasser, während ich noch rudern muss.
Das ist wirklich eine schöne Geschichte. Mit etwas Glück versteht er sie so, wie ich selbst sie auch verstanden habe. Vielen Dank auch an den Imam, dass er sich die Zeit genommen hat.
Mein Freund hat sich in einer Sache, trotz der schweren Phase die er durch macht, bereits erstaunlich verändert: er gesteht sich viel mehr von seinen Leiden und Fehlern ein (vor allem auch den Drogenkonsum) und es scheint dass er sich das erste Mal wirklich Gedanken macht, sich gesundheitlich zu bessern. Das hätte ich bei ihm noch lange nicht erwartet, da kein Antrieb wie ein guter Job, schönes Haus, Familie etc.. ihn bisher dazu bringen konnte. Ich habe ihm auch vorgeschlagen, dass er sich mal nach islamischen Psychologen o.ä. umschauen soll, die ihm vielleicht auch längerfristig Beistand leisten können. Durch die soziale Phobie fällt es ihm ohnehin schwer mit Menschen umzugehen und hat wohl jetzt besonders Angst, dass andere Muslime seine Situation nicht nachvollziehen könnten. Aber trotzdem ändert es nichts an seinen Gefühlen für den Islam sagt er. Wir sind auch beide keine Psychologen. Ich bin nur interessiert, weil er mir wirklich Leid tut.
Wenn Du mit Feuer spielst, darfst Du Dich nicht wundern, wenn Du Dich verbrennst!
...diese Regel gilt (leider?) auch für Verrückte, die diese Regel nicht begreifen!
An sich hast du da natürlich recht. In abgeänderter Form habe ich ihm das so ähnlich gesagt. Im Augenblick scheint er aber wie ausgewechselt zu sein und er will sich um einen Drogenentzug und eine Verhaltenstherapie kümmern.
Soweit ich das jetzt in der kurzen Zeit gelernt habe, ist insbesondere der Islam eine Religion, bei der ganz genau auf die individuelle Situation des einzelnen Menschen geschaut wird (entgegen aller Vorurteile).
Dann liegt es nicht am "Islam" - da wird auf die Einzelperson sowas von überhaupt nicht geschaut, das kannst Du die Schuhe auswechseln und keiner merkt est!!!
...dann liegt es an dem Hoca und/oder den Muslimen, die sich um Deinen Freund gekümmert haben!
Eine Konversion muss bei vollem Bewusstsein geschehen, das ist bekannt Siehe auch HIER:
Im Islam genügt im Allgemeinen das Sprechen der Schahada, des Glaubensbekenntnisses („Es gibt keine Gottheit außer Gott, und Mohammed ist sein Gesandter“), verbunden mit dem gemeinsamen Gebet, um als Muslim zu gelten. Beides muss auf Arabisch gesprochen werden und bei vollem Bewusstsein geschehen. Die Beschneidung bei Männern ist keine Bedingung für die Konversion. Viele Konvertiten zum Islam nehmen einen arabischen Vornamen an. Dieser kann auch beim Einwohnermeldeamt registriert werden.
Zudem muss man das ja nicht an die große Glocke hängen.
Anscheinend hat er es auf arabisch gesprochen, laut seiner Aussage hat er sich allerdings nur darauf konzentriert es fehlerfrei auszusprechen/abzulesen
Dann ist die Konversion ungültig. Siehe auch die Antwort von kaffeemahler.
Ob Moslem oder nicht, er kann sein Leben so weiterleben wie bisher. Er muß gar nichts ändern.
Du kannst ihm erklären, dass Christentum, Judentum und Islam denselben Ursprung haben. Du kannst ihm ferner erklären, dass der Gott, zu dem er betet, sowieso immer derselbe. Der Gott hat in den verschiedenen Religionen nur einen anderen Namen.
Es ist also völlig gleichgültig, welcher Religion er angehört. Gott/Allah wird seine Gebete erhören. Es ist ihm egal, auf welchem Weg ein Gläubiger zu ihm findet.
Und Du glaubst allen Ernstes, dass der Freund das versteht, angesichts der Beschreibung des FS??!!
Also es ist nicht so dass er geistig behindert ist oder so, er versteht Zusammenhänge an sich ziemlich gut und hat auch ein ziemlich gutes Allgemeinwissen, auch über den Islam. Er kann aber Situationen nicht auf sein eigenes Leben beziehen oder sich deren Bedeutungen bewusst machen. Durch seine psychischen Leiden (und leider auch den Drogenkonsum) ist es ihm aber nicht möglich stets Herr seiner Sinne und Gedanken zu sein.
Er hat wohl Angst vor der Ideologie und vor den drakonischen Strafen im Dies- und Jenseits, die er sich selbst durch zuviele Vorträge von salafistischen Predigern herangezüchtet hat. Mit der Gewissheit, dass er nicht wirklich zum Islam übergetreten ist, geht es ihm im Moment schlagartig besser. Er hat wohl einfach Angst Gott beleidigt zu haben sowie ich es verstanden habe. Und ja. Auch die Drogentherapie möchte er unter anderem wegen diesem Ereignis in Angriff nehmen.