Ist man ein schlechter Mensch, wenn man einen schlechten Menschen gut findet?


23.03.2023, 07:32

Mit "gut finden" meine ich nicht, dass man die Dinge gut findet, sondern, dass man den Menschen mag.

Dass die Emotionen quasi nicht mit dem rationalen Denken übereinstimmen. Dass man sich sagt "der ist böse, den darfst du nicht mögen", ihn aber doch mag.


23.03.2023, 07:35

Ignoriert meine früheren Kommentare in dieser Frage. Das war nicht ernst gemeint (ja, getrollt 😅, sorry) und um diese Person geht es hier auch nicht.

11 Antworten

Wenn man böse Menschen gut findet, findet man auch seine Taten gut. Wie soll man diese von seiner Person trennen, sie sind Teil von ihr.

Wenn man einen "schlechten Menschen" gut findet, dann kennt man Diesen wohl näher und auch mal anders.

Ansonsten kann man ohne Bezug einen "schlechten Menschen" wenn Der einem völlig unbekannt ist nicht wirklich trotzdem mögen!

Man muss nicht unbedingt ein schlechter Mensch sein, aber warum sollte man jemand gutheissen, der schlechte Dinge macht?

Dann würde ich mich ja auf diesselbe Stufe stellen, wie dieser Mensch.

Wenn jemand andere Umbringt und man das noch toll findet, was stimmt dann mit demjenigen nicht.

Dann kann psychisch bei dem Menschen was nicht stimmen, der schlechte Taten noch gutheisst.

DoctorInge 
Fragesteller
 08.12.2022, 18:05

Ich glaube, du hast die Frage etwas falsch interpretiert.

Damit meine ich nicht, dass man die Taten des Menschen gut findet, sondern, dass man zum Beispiel jemanden mag, der schlechte Dinge tat und man die Dinge aber blöd findet.

Und ich finde nicht, dass man sich auf eine Stufe mit dem Menschen begiebt, den man mag, auch wenn er Scheiße tut, nur weil man ihn mag. Man findet deshalb ja nicht die Dinge gut, die er tat.

So ist meine Ansicht.

Du hast dich also darauf fokussiert, dass man die schlechten Dinge gut findet, gemeint war die Frage aber nicht so, sondern so, dass man die Person mag, die die Dinge tat, aber nicht zwangsläufig die Dinge.

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ananas4536  30.12.2022, 16:32

Ich glaube nicht, dass man ein schlechter Mensch ist, nur weil man jemanden mag, der schlechte Dinge getan hat. Denn man hat immer Dinge die man an anderen nicht gutheißt und trotzdem mag man die Person. Selbst wenn dein Vater zum Beispiel jemanden umgebracht hat, was man auf jeden fall nicht gut findet, liebst du ihn weiter. Deshalb bist du ja auch kein schlechter Mensch.

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Nicht unbedingt, aber ist unverständlich und nicht nachvollziehbar.

Vor allem dann, wenn man andere Menschen verschmäht, die keine grausamen Dinge taten.

Man sollte schon ein stabiles Wertesystem und Moralvorstellungen haben, sich daran halten und sich auch darauf berufen können.

DoctorInge 
Fragesteller
 12.10.2022, 23:22
Vor allem dann, wenn man andere Menschen verschmäht, die keine grausamen Dinge taten.

Neben wir an, das täte die Person nicht.

Beispiel:

Man verliebt sich in einen Mörder und man selbst verabscheut diese Tat grundsätzlich. Man hat auch selbst keinen umgebracht, hat Mitgefühl und behandelt andere Menschen gut. Man weiß, dass die Tat dieses Menschen nicht in Ordnung war aber findet ihn irgendwie trotzdem gut.

Ist man dann selbst schlecht?

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DonkeyShot  12.10.2022, 23:39
@DoctorInge
aber findet ihn irgendwie trotzdem gut

Ich sehe den ganzen Menschen und picke mir nicht einzelne Dinge raus. So ein Mord gibt halt mal locker 1 Mio. Minuspunkte. Da ist es mir schnurzpiepegal, wie nett er mich anlächelt oder wie humorvoll er ist.

Es ist mir ein Rätsel, wie man so etwas Schwerwiegendes ausblenden kann. Deswegen könnte ich auch keinen Trump wählen, nur weil er auch ein Mal etwas Vernünftiges gesagt hat. Weil dem gegenüber stehen unzählbare Lügen und eine ganz lange Liste, die ich hier nicht nochmal aufzählen will. Trotzdem hat er eine Frau. Auch das muss ich nicht verstehen (oder nur als Geschäftsbeziehung)

Also "psychologisch interessant" ja, aber "gut" nein.

Ich bin seit 100 Jahren Single, obwohl ich mittlerweile weiß, dass ich mich charakterlich gut sehen lassen kann. Gleichzeitig haben ziemliche Idioten, Kriminelle etc ihre Freundinnen oder Fans. Ist das fair? Natürlich nicht. Deswegen kann ich es wie gesagt nicht verstehen oder nachvollziehen.

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Ich denke das kommt immer auf den Kontext an, in welchem die grausame Tat sich ereignet.

Man unterscheidet zwischen Gesinnungsethik und Verantwortungsethik.

Ein Beispiel:

Ein Terrorist mit Bombengürtel hat einen voll besetzten Bus entführt, ein Scharfschütze hat sich versteckt bei freiem Schussfeld positioniert und den Terroristen im Visier.

Der Terrorist hat den Zünder in der Hand und droht den ganzen Bus in die Luft zu jagen.

Die einzige Möglichkeit das zu verhindern ist, den Terroristen mit einem sog. finalen Schuss in den Kopf zu töten, eine zweifellos grausame Tat.

Der Gesinnungsethiker würde nicht abdrücken, da er weiß, dass es falsch ist, einen Menschen zu töten.

Der Verantwortungsethiker würde abdrücken,

obwohl er weiß, dass es falsch ist,

einen Menschen zu töten,

aber er nur so das Leben dutzender Unschuldiger Menschen retten kann.

Er trifft eine Abwägung, in deren Gesamtkontext eine falsche Tat zur richtigen wird.

Ich persönlich tendiere zu letzterer Entscheidung und denke nicht, dass mich das

zu einem schlechten Menschen macht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung