Ist man als Homosexueller allein ohne Beziehung?
Je älter ich werde, desto mehr habe ich das Gefühl - man ist als Schwuler vollkommen außen vor, wenn man keinen festen Freund hat (in welcher Form immer).
Man ist einfach ein Fremder - und die anderen (Heterosexuellen) sind einem fremd und die Beziehungen zu ihnen sind wie Dosen mit nichts drin, außer ein bisschen Nettigkeit hin und wieder. Fremd eben - man hat sich nichts zu sagen (ggf. Berufliches mal ausgenommen).
Und die Umzüge auf den Straßen...dieses Glitzern und Wehen und sich Verkleiden, hauptsächlich als schrill karikierte Frauenklisches...oder sie kommen als grell geschminkte Nonnen daher...und man glaubt, das wäre der größte Segen für einen Schwulen, der Inbegriff der Freiheit, das miterleben zu dürfen. Ich finde das eigentlich Sch.....e.
Damit ist doch keine einziger Hetero dafür zu gewinnen, Schwule besser anzunehmen - und auch nicht jeder Schw. fühlt sich dabei wie ein Fisch im Wasser (aber die Heteros meinen das und lächeln tolerant dazu).
Schwulsein ist schon ein politische Sache, dass man uns nicht mehr einsperrt (ist noch nicht so lange her...) - aber dann ist es eben eine persönliche Lebensaufgabe, damit irgendwie für sich selbst auf einen grünen Zweig zu kommen - Benachteiligungen, Ausgrenzungen, Respektlosigkeiten, etc. gibt es im tagtäglichen, selbst familiären Leben nach wie vor, bin ich der Meinung.
Wie wie sehen das andere?
5 Antworten
Ich kann eigentlich nicht finden, dass sich keine Freundschaften zwischen Schwulen und Heteros ergeben können, mein bester Freund ist schwul und der hat wesentlich mehr Freundschaften mit Heteros als mit Schwulen. Klar, das hilft nicht bei der Partnersuche, aber sonst ist alles tutti.
Stell dir einen Mann vor, der keine Frau findet - und stattdessen viele Freundschaften mit Schwulen hat, mit denen er sich super versteht, schöne Gespräche führt, vielleicht mal eine Radtour unternimmt oder ins Kaffe geht.
Was wäre denn daran verkehrt? Glaubst Du Schwule sind so intolerant, dass das nicht möglich wäre?
Ich glaube auch gar nicht, dass Schwule und Heten so unterschiedlich sind, dass sie keine Freundschaften schließen können, warum auch. Und ich kenne etliche Schwulenpärchen mit einem großen heterosexuellen Freundeskreis, ist der dann für die auch nur Ersatz?
Und was ist mit Hetenmännern, die mit anderen Hetenmännern abhängen und Hetenfrauen mit Hetenfreundinnen - auch nur Ersatz?
<<Was wäre denn daran verkehrt?<<...es IST verkehrt! Und ich glaube, das gibt es auch kaum...es denn, etc., etc.
Glaubst du das? Ich habe mir das heute tatsächlich zum erstenmal so überlegt - und erkenne, wie verrückt das klingt...! Aber wirklich total abwegig.
Übrigens ist mein bester Freund halt mein bester Freund, ich nicht notwendigerweise seine beste Freundin... obwohl, wir sind schon soulmates und er hält große Stücke auf mich. Obwohl wir uns mittlerweile nur noch ca. 1 x jährlich sehen, weil ich ja nach D zurückgezogen bin. Da müssen halt stundenlange Telefongespräche die Distanz überbrücken.
Das kann ich dir nicht mit sofort beantworten. Ich denke einfach - es gibt in der Realität keine Entsprechung bei Heterosexuelle mit Partnerproblemen, die sich ersatzweise mit Homosexuellen anfreunden...es sei sei denn, sie hätten selbst solche Interessen...das würde ihnen ihr Heteroumfeld auch sofort unterstellen.
Aber dass ein Schwuler mit seiner "besten Freundin" soz. "Paar spielt" - das ist vollkommen selbstverständlich und wird akzeptiert - obwohl es sexuell und emotional genauso unerfüllt ist, wie eine Frau, die eine lesbische beste Freundin hat und mit der viel unternimmt, derweil sie ledig ist.
Auch ist zu beachten, dass eine solche L.Freundin kaum emotional inaktiv bliebe und sich mehr vorstellen würde... - bei Schwul/"beste Freundin" ist die Stagnation aber eine bleibende...mehr als Kaffee und Kuchen und telefonieren ist da nicht.
Bis zu dem Tag, wo die Frau einen Mann kennenlernt - dann ist sie weg und lässt den Schwulen stehen. Das ist hart aber vollkommen natürlich.
Mein schwuler Freund ist mit vielen Hetenpaaren befreundet, übrigens auch mit meinem Mann. Und wir haben uns kennengelernt, als ich Single war und er in einer Partnerschaft, anfangs waren wir noch zu dritt unterwegs, die beiden Jungs und ich. Als deren Partnerschaft auseinanderging, blieb unsere Freundschaft weiterhin bestehen, warum auch nicht. Und sie blieb auch bestehen, als ich meinen Mann kennenlernte. Und mein schwuler Freund hatte auch zwischenzeitlich natürlich Beziehungen und ich auch. Das beeinträchtigt doch eine Freundschaft nicht.
Ich betrachte eine Freundschaft übrigens nicht als Stagnation.
Ich spüre einen sachten Unterton, dass du weißt was ich meine.
Allein mit Paaren befreundet zu sein, ist unbefriedigend - man ist der Dritte im Bunde (aber nicht im Bett) - man ist nur ein Gast. Das ist mir zuwenig und da bleib ich lieber allein und suche mir jemanden, wo ich der Erste bin und er für mich.
Aber der kommt nicht zu einem an die Wohnungstür und klingelt - da muss man ins Leben raus - in die schwule Szene.
Aber dieses "allein mit Paaren befreundet sein" trifft doch nicht nur Homosexuelle, sondern Heterosexuelle genauso! Und dass man seinen Partner mit dessen Freunden teilt, ist auch bei Heterosexuellen normal. Klar möchten die allermeisten Menschen auch eine Zweierbeziehung, aber andererseits ist die Menge an Menschen, die in Zweierbeziehungen "alleine" sind, auch nicht gering. Sei es, weil man aus praktischen Gründen zeitweise getrennt lebt oder weil man - was natürlich traurig ist - sich emotional voneinander entfernt hat, aber z.B. der Kinder zuliebe noch beisammen bleibt (was bei heterosexuellen Paaren recht häufig vorkommt).
Im Grunde ist jede Beziehung anders und jede Freundschaft auch. Ich würde mir aber deswegen Freundschaften nicht madig machen lassen. Die halten nämlich oft länger als so manche Beziehung....
Wow! Danke für den Stern! Wünsche Dir alles Gute (tu ich aber auch ohne Stern! ;-))
Sehe ich tatsächlich gar nicht so.
Ich habe das Gefühl viele Heterosexuelle verlieren eher ihre Freunde, weil sie sich sehr auf die Kinder und die Familie konzentrieren (müssen). Zumindest beklagen einige heterosexuelle Frauen in meinem Umfeld Freundschaften nicht ordentlich gepflegt zu haben und das nun wo die Kinder groß und aus dem Haus sind, zu vermissen.
Ich als schwuler Mann habe eine feste Partnerschaft (über 20 Jahre). Das war mir auch immer wichtig. Mein Freundeskreis besteht hauptsächlich (aber nicht nur) aus anderen schwulen Männern. Die Freundschaften sind eng, in einer Notlage sind alle für einen da. Ich fühle mich nicht allein und jung bin ich auch nicht mehr.
<<Ich als schwuler Mann habe eine feste Partnerschaft (über 20 Jahre). Das war mir auch immer wichtig<<...tja, glaubst du - mir nicht? Du hast eben Glück gehabt.
Aber ich denke, bei den wenigsten hält dass 20 Jahre...und da hat sich in der Zwischenzeit, wo so einige(s) dazwischen kam(en), sicher auch manches verändert.
Eine Wohngemeinschaft, wo das "Früher" zwar noch irgendwie existent ist, aber längst jeder sein Dinge macht...das möchte ich nicht, mache mir aber keine Illusionen, dass das die Natur von schwulen (oder von allen?) Beziehungen ist.
Was mir auch nicht so gefällt ist, wenn ein altes Paar jeder getrennt seinen Spaß sucht und "Neue", die auch mal Gefühle entwickeln könnten, keine Chance haben, weil das bewährte, warme Nest nicht zur Disposition steht.
Drum habe ich schon lange gelernt - no Sex mit Liierten, auch wenn es heißt "Aber da läuft nichts mehr..."!
Such dein Glück und stelle Ansprüche an dieses! Sind die Kompromisse zu groß - dann bleib lieber allein!
Das finde ich das Schöne am Älterwerden - man muss die alten Fehler nicht mehr wiederholen...man hat schon gar keine Lust mehr dazu.
Ich wollte eigentlich noch anfügen, dass das nicht gegen dich gerichtet ist - wie könnte ich? Ich kenn dich und eure Beziehung ja nicht.
Aber mit 59 habe ich natürlich schon das eine oder andere gesehen und erlebt. Eine Beziehung stelle ich mir toll vor...wenn sie gut ist (sonst ist man besser allein, sagte schon Beate Uhse...und die war nicht dumm die Frau).
Man kann es nicht an sich heranziehen...es läuft einem über den Weg...oder nicht. Einmal...hatte ich es verpasst, im richtigen Moment zu reagieren (bis zur nächsten Busstation)...aber ich weiß ja nicht, wie es weitergegangen wäre.
Und "Rastersuche" im Internet...ich finde, die Leute sind dadurch kontaktloser als je zuvor...denn, nach meinen Erfahrungen funktioniert das Ding nicht (Anziehungskräfte zwischen Menschen lassen sich nicht berechnen und voraussagen - bleiben theoretische Modelle) und derweil viele die Hoffnung nicht aufgeben wollen, bleiben sie im digitalen Nirvana hängen...was könnte man mit dieser Menge Zeit nicht Besseres anfangen???!!!
Aber das betrifft dich ja nicht, du Glücklicher.
Ich kann das geheule langsam nicht mehr hören! Ich empfehle mal diese tolle Queere Reiseliste zu nehmen und in das Land zu reisen, vor dem am meisten gewarnt wird und sich dort umzuschauen was Verfolgung wirklich bedeutet...
Keine Sau interessiert hier wen du vögelst! Zumindest nicht die, die hier geboren wurden! Die Probleme für alle importieren wir gerade in Massen, aber das will ausgerechnet euer buntes, linkes Regenbogenspektrum ja nicht laut sagen, weil dann seid ihr ja wieder rechts nachher...
Jault also mal an den richtigen Stellen... Danke!
Ach mein Lieber, mach dir doch Mühe Frage anzugucken - den Text. Dann gerät auch die Antwort treffender.
Die Frage ist treffend... Ihr jault in einer Tour, das euer Leben so schwer ist! Jetzt glaubst auch noch ihr überzeugt wen? Nein! Tut ihr nicht! Ihr seid allein, weil man mit euch nix zu tun haben will, Grade wegen dem Geschrei andauernd. Keiner will es hören
"Ihr", "Euer", "Euch", "Keiner"...du Pauschlisierer. Das ist nur noch Schritt zur Homophobie.
Du hast meine Frage gar nicht verstanden - "Ihr" meint immer, "eure" Toleranz sei für "uns" der größte Segen....stimmt nicht. Das ist leer und langweilig für einen Schwulen - gut ist nur, dass die Paragraphen nicht mehr sind (findest du auch - oder?).
Was der Sch. braucht ist ein Freund...aber für ihn - nicht Freundschaften mit Heterosexuellen, die ihrerseits natürlich ihre Liebschaften haben, die für sie sicher jederzeit vor dem schwulen Freund kommen.
die ihrerseits natürlich ihre Liebschaften haben, die für sie sicher jederzeit vor dem schwulen Freund kommen
Und genau in dieser Annahme liegt Dein Problem. So sicher ist das gar nicht. Bei mir hätte kein Mann auch nur den Hauch einer Chance gehabt, der sich zwischen mich und meinen besten Freund gestellt hätte! Echte Freunde sind loyal, egal, mit wem sie das Bett teilen.
Mit deinen Einlassungen gegen Noobynopps liegst Du natürlich absolut richtig.
Homophob kann man nur werden, wenn einen stört wen andere vögeln! Mich nervt nur euer weibisches Gekreische... Gerade in diesem Land habt ihr im Vergleich überhaupt keine Probleme, außer ihr macht euch bewusst unbeliebt bei bestimmten Gruppen! Genau das ist eben was passiert! Den Rest jucken eure Problemchen nicht! Gibt wichtigeres
Du kreischst - heb dir die Energie auf für....dann haben andere auch was davon.
"...eure Problemchen" - wie unsensibel und respektlos kann man sein, um die Probleme der anderen total runterzumachen, als unwichtig wegzuwischen. Mich interessieren deine (Problemchen) auch nicht.
Ich habe das anderes erlebt...und ich verstehe das auch, wenn eine Frau zu ihrem Geliebten geht und den schwulen Freund vertröstet, stehen lässt, wie man das auch nennen will. Was anderes würde mich auch überraschen.
Aber als Schwuler würde ich heute sagen - suche dein Glück nicht bei Heterosexuellen und gib dich nicht mit Freundschaften zufrieden - suche die Liebe - und die ist für dich bei Männern.
Mag vergröbernd und pauschal klingen, aber im Grunde sehe ich es so. Braucht halt mehr Mut - mehr Heraustrauen aus der Komfortzone. Aber ich glaube daran, dass es sich lohnen könnte.
Das ehrt dich alles sehr...aber den Mann möchte ich sehen, der einfach zugucken würde, wenn die Frau ihrem schwulen Freund auch nur eine Minute zuviel Zeit (in seinen Augen) widmen würde...und da ich weiß, wie stark eine sexuelle Bindung sein kann, habe ich kein Problem, diese natürliche Ordnung zu akzeptieren.
Ich sage aber nur zum Schwulen - verlasse diese Ordnung! Geh dahin, wo die Möglichkeit besteht, dass du Ähnliches für dich selbst findest.
Ist alles nicht so einfach. Die Zeiten sind noch nicht so lange her...und manche denken immer noch so, dass man uns Schwule einfach als "perverse Sä...e" betrachete.
Nur eins muss ich sagen...der Pauschalverdacht der Pädophilie (der niemals fehlte, als wir 70-ern homophob erzogen wurden) wurde tatsächlich fallengelassen - und recht konsequent.
Was rüber kommt wie ne genervte Homophobie...verbirgt so eine raubeinige Toleranz...die das Problem aber im Kern aber trifft:
<<Homophob kann man nur werden, wenn einen stört wen andere vögeln!<<....genau! Es hat die Mehrheit dermaßen gestört, dass Schwule jahrhundertelang verfolgt, geächtet und getötet wurden und auch in unserer modernen Gesellschaft noch lange nicht von allen akzeptiert werden.
Es ist auch nicht so ohne weiteres an Heteros vermittelbar (besonders an die Männer natürlich - die Frau kann sich das natürlich eher vorstellen), dass es manche Männer es lieben, von anderen Männern penetriert zu werden, dabei voll abgehen und sich diesen auch emotional-romantisch zuwenden.
Da ist jegliches erotische Interesse an einer Frau keine Chance, existiert nicht...außer bei Bisexuellen - ich glaube, die können Sex und Liebe vom Geschlecht völlig abtrennen, ihre erotische Fantasie ist nicht festgelegt...können sich aber auch nicht auf eine/n ParntnerIn festlegen...sind sie mit einer Frau zusammen, verlangt es sie nach einem Mann....und umgekehrt. Auch nicht so einfach. Besonders für die Parnter.
Och, mein Mann ist da tiefenentspannt. Wir lassen uns gegenseitig viel Freiheit, deshalb funktioniert die Beziehung auch so gut seit vielen Jahren.
Liebe suchen ist natürlich immer gut. Ich finde, am Besten ist es, das eine zu tun ohne das andere zu lassen. Freundschaften sind halt auch wichtig, wenn die Partnerschaft in die Brüche geht, dann hat man wen - völlig egal, welchen Geschlechts und welcher Orientierung - der einen auffängt, aufmuntert und auf andere Gedanken bringt.
Und die ideale Beziehung ist: Partnerliebe und solide Freundschaft in einer Person! Aber das ist ein Glücksfall, den man nicht immer hat. Zum Glück müssen wir uns ja nicht nur auf eine Person beschränken, mit der wir unser Leben verbringen.
Ich glaube ehrlich gesagt, das du Hilfe brauchst.
Für mich klingt es, als seist du in einer schwierigen Lage und wärst bereits depressiv, bitte such dir professionelle Hilfe um darüber zu reden.
Du scheinst auch die Ursache für deine Probleme zu externalisieren.
Deine Sexualität ist nicht der Grund für diene Probleme, auch die Sexualität deiner Freunde nicht und auch nicht das was auf Umzügen passiert.
Viele schwule haben einen überwiegend heterosexuellen Freundeskreis (ich auch), da ist keine Spur von leeren Unterhaltungen oder mangelnder Nähe wie du sie beschreibst.
weiß ich nicht ganz...
ich sehe kein Problem was eine Freundschaft zwischen hetero und homosexuellen angeht.
solange man die richtigen leute findet kann man auch so gute Freunde kennen
Du sagst es - aber "kein Problem" ist mir zu wenig. Viel zu wenig.
Ich würde das anders bilanzieren - es ist ein Ersatz. Dein bester Freund lebt an dem vorbei was er wirklich möchte, aus welchen Gründen immer - manche haben einfach Angst davor, sich direkt und unverstellt auf die Suche zu machen - nicht nur in der Komfortzone des Internets.
Stell dir einen Mann vor, der keine Frau findet - und stattdessen viele Freundschaften mit Schwulen hat, mit denen er sich super versteht, schöne Gespräche führt, vielleicht mal eine Radtour unternimmt oder ins Kaffe geht. Schon mal so betrachtet....?
Oder natürlich umgekehrt - eine Frau, die keinen Mann findet und sich dafür mit Lesben anfreundet...das klingt eigentlich verrückt, aber genau das macht ein Schwuler wenn er den Kontakt zu seiner "besten Freundin" kultiviert.