Ist Jesus unser Gott oder ist Gott unser Gott?

Lichtarbeit  28.01.2024, 19:43

Wer die Liebe in sich entwickeln wird, der wird auch den Weg finden, der zu Ihm führt und die Fragen werden beantwortet.

Tipp:Lass diesen Blödsinn mit der Trinitätslehre.

Liebe.

Klar?

Abdmo 
Fragesteller
 28.01.2024, 20:04

Vielen Dank für Ihre Liebvolle Antwort! :). Selbstverständlich liebe ich Gott. Ich habe nur aus reinem Intresse gefragt, weil ich die Trinät nicht verstehe.

10 Antworten

Die Trinitätslehre entstand aus der Not heraus. Jesus wollte Johannes dem Täufer nacheifern und von Gott predigen. Seine Jünger folgten ihm und glaubten ihm, als er die baldige Ankunft des Messias versprach. Dann aber folgte der Schock: Der Messias kam nicht, und Jesus wurde wie ein erbärmlicher Strassenräuber gekreuzigt. Die Jünger aber hatten ihre Familien verlassen und ihr Vermögen aufgegeben, weil sie dachten, sie könnten über Jesus durch den Messias erlöst werden. Sollte dies alles vergebens gewesen sein?

Da sagte einer von ihnen, Jesus sei gar nicht tot. Alles sei ein Plan Gottes. Diese Geschichte wurde dann weiter ausgesponnen, bis Jesus schliesslich als der Sohn Gottes dastand.

Nun sind zwei keine göttliche Zahl. Also erfand man noch den heiligen Geist dazu, der sonst eigentlich keine Rolle spielt. Den braucht es nur, damit es drei sind.

Andererseits waren die Christen, die sich ja damals als Juden verstanden, stolz darauf, dass Abraham mit dem einen, allmächtigen Gott einen Bund geschlossen hatte. Es konnten also nicht wirklich drei verschiedene Götter sein. Deshalb entschieden sie, alle drei müssen der Gleiche sein.

Eigentlich ganz leicht zu verstehen.

Ich (ich bin bibelgläubiger Christ) glaube nicht daran, dass Gott eine Person ist. Ich glaube daran, dass Gott eine Einheit aus 3 eigenständigen Personen und als solcher ein Gott ist. Die drei Personen sind der Vater, der Sohn (Jesus Christus) und der Heilige Geist. (Das nennt man auch die Dreieinigkeit)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde
Abdmo 
Fragesteller
 28.01.2024, 20:41

Vielen Dank für die Antwort! Nun kann ich das nachvollziehen. Bedeutet das, dass jeder der Drei einen gewissen Teil der Gottheit hat und die drei zusammenarbeiten, um die Rolle eines Gottes zu erfüllen? Oder ist jeder der Drei ein vollständiger Gott? (Wie gesagt, ich frage nur aus reinem Interesse. Ich möchte es nur verstehen. Ich will Sie nicht verzweifeln lassen.)

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xxScarface1990  28.01.2024, 21:13
@Abdmo

Gern geschehen, danke dass du meine Antwort so wertgeschätzt hast!

Bedeutet das, dass jeder der Drei einen gewissen Teil der Gottheit hat und die drei zusammenarbeiten, um die Rolle eines Gottes zu erfüllen?

Ja finde ich gut von dir ausgedrückt! In dem Zusammenhang erfüllen die drei Personen unterschiedliche Rollen und ihnen allen drei gehört der eine Name Gottes. (Das mit dem einen Namen Gottes meine ich jetzt so, dass Christen deshalb sagen "Der Vater ist Gott", "Jesus ist Gott" und "der Heilige Geist ist Gott", weil allen drei dieser eine Name gehört)

Schaue dir bei Interesse auch gerne mal die folgende Antwort des Users "Filterkaffee" an. Ich finde er erklärt die Dreieinigkeit sehr gut an dem Beispiel eines Vorstandes:

https://www.gutefrage.net/frage/warum-hat-jesus-gebetet-wenn-er-selbst-gott-ist#answer-514973609

LG

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Ich will versuchen, die Trinität mal einfach zu erklären:

H²O = Wasser

H²O hat 3 Aggregatzustände : fest, flüssig und gasförmig.

Zum Schluss bleibt es immer H²O.

Also hier die spirituelle Erklärung:

H²O = chemische Summenformel für Wasser = ALLMÄCHTIGER christlicher Gott

  1. flüssiges H²O = Wasser = Gott als Schöpfer = Vater
  2. gasförmig H²O = Wasserdampf/Odem = Gott als der alles lebendig macht = heiliger Geist
  3. fest H²O = Eis = menschgewordener Gott / lebend gewordenes Wort Gottes (arabisch: kalimat Allah) = Sohn/Jesus

Zum Schluss bleibt es immer der ALLMÄCHTIGE christliche GOTT!

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Abdmo 
Fragesteller
 28.01.2024, 21:09

Vielen Dank für Ihre Erklärung! Ihre Erklärung ist verständlich. Wenn wir das aber eins zu eins auf die Trinität übertragen, würde das bedeuten, dass der Sohn, Gott und heiliger Geist drei unterschiedliche Zustände vom Gott sind. (Flüssig, gasförmig und fest sind ja drei Zustände derselben Substanz) Ich habe aber gelesen, dass man bei der Trinität von drei eigenständige Personen mit unterschiedlichen Beziehungen zueinander spricht. (Daher kann ich es nicht nachvollziehen, dass die drei eins sind). Eine Menge Wasser kann auch nur einen einzigen Zustand in der selben Zeit haben. (D.h. als wir Jesus auf der Erde hatten, hatten wir keinen Gott im Himmel)

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mimisophia  28.01.2024, 21:57
@Abdmo
Menge Wasser

Der Vergleich ist eine von mir gewählte Metapher um zu erklären, was GOTT für mich ausmacht.

als wir Jesus auf der Erde hatten, hatten wir keinen Gott im Himmel)

Wenn ich dich richtig verstanden habe ist Gott für dich statisch, also nur im Himmel. Warum sollte Gott nur an einem Ort gleichzeitig sein? Wenn er nur das kann, wäre er nicht ALLMÄCHTIG!

Erstmal ist H²0 = chemische Summenformel für Wasser, als ALLMÄCHTIGER Gott

Schwimmt ein Eisberg nicht im Wasser/Meer, wabert/steigt kein Wasserdampf über dem Meer?

Ist der Eisberg nicht H²0? Der Wasserdampf kein H²0? Das flüssige Wasser nicht H²0?

Gott wollte wohl, das wir nur den Eisberg sehen und erfühlen können.

Teil 2 folgt:

 

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mimisophia  28.01.2024, 21:59
@Abdmo

Teil 2:

Wir können hier noch lange philosophieren. Ich kann meine o. g. Äußerungen auch noch in Prosa abgeben:

Ich möchte die „Trinität“ mit meinen eigenen Worten erklären, so wie ich sie verstehe.

Gott ist eindeutig monotheistisch zu denken, als verlässliches Gegenüber zur Welt und zum Menschen in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Danach wurde und wird Gott, in der christlichen Gemeinschaft, erfahren in der Weltwirklichkeit und in der Fülle u. den Ordnungen des Lebens. Diese Erfahrungen wurden in dem Symbolbegriff „Schöpfer“ oder „Vater“ verdeutlicht. Zum anderen wurde und wird Gott erfahren in der Person Jesu von Nazaret, in seinem Wirken, Handeln und in seiner Botschaft, die in den Zeugnissen des Neuen Testaments gegenwärtig ist. Diese Erfahrung bündelte sich in dem Symbolwort „Sohn“.

Schließlich wurde und wird Gott in jenen Lebenswirklichkeiten erfahren, in denen sich mir im „alten“ Leben der Horizont eines Neuen eröffnet, das ich/wir nicht aus uns selbst haben können. Dafür stand/steht das Symbolwort „Geist“. Diese drei Bereiche der Gotteserfahrung waren/sind als Einheit göttlicher Gegenwart zu erfassen.

Wenn Sohn und Geist eines Wesens mit dem Vater sind, so sind sie auch von Ewigkeit her göttlichen Wesens und nicht irgendwelche nachgeordneten Mittlergestalten.

Das homo-usios stand/steht für die Gewissheit, dass wir in Jesus v. Nazaret und im Wirken des Geistes nicht irgendwelchen Masken u. Verhüllungen Gottes, sondern unmittelbar dem lebendigen Gott begegnen.

Der Begriff „usia“ („Wesen“ oder „Sein“) ist das übergreifend Verbindende in der Christusfrage zwischen Vater und Sohn.

Vater und Sohn und Geist wurden als drei unterschiedene Hypostasen/Verwirklichungen/Seinsweisen des einen u. gleichen göttlichen Seins erfasst. Das Sein Gottes ist nur eines, aber zugleich in drei unterschiedenen Seinsweisen gemeinsam. Das eine Gottsein ist in drei unterschiedlichen Hypostasen/Verwirklichungen/Seinsweisen konkret.

Die erste Seinsweise, der Schöpfer, ist selbst ursprungslos und ungezeugt, aber gekennzeichnet durch das Vatersein. Die zweite Seinsweise, der Sohn, ist von Ewigkeit her aus dem Vater gezeugt. Die dritte Seinsweise, der Geist, ist nicht gezeugt, sondern sie geht von Ewigkeit her vom Vater aus. Diese Dreiheit der Seinsweise ist aber nicht als ein zeitliches Nacheinander zu verstehen. Das eine göttliche Sein ist in seiner Dreiheit von seinem Ursprung her in unterscheidbarer Weise gegenwärtig.

Der dritte Artikel des Glaubensbekenntnisses (Das nicaeno-konstantinopolitanische Bekenntnis v. 381 n. Chr.) definiert den Heiligen Geist mit dem Zusatz „der da Herr ist und lebendig macht, der vom Vater ausgeht.“

Wir Christen sind aber nicht so sehr am Wesen Gottes u. an der Vergöttlichung des Menschen interessiert, sondern es ist uns wichtiger, wie der Mensch durch Gottes Handeln von der Sünde erlöst wird.

Gott als der Vater zu verstehen ist, so wie ihn auch Jesus verstanden hat. Mit dieser Metapher wird ausgedrückt, dass Christen ihren Gott nicht als abstraktes Prinzip der Weltvernunft oder als ein der Welt fernes Wesen sehen, sondern dass sie sich einem Gott gegenüber sehen, der ihnen nahe ist, der sie wie ein Vater begleitet, der ihnen aufhilft, wenn sie straucheln, der sie ermutigt, wenn sie mutlos sind, der ihnen Wege zeigt, wo alles ausweglos zu sein scheint. Die Vater-Metapher drückt ein Verhältnis des Vertrauens aus. Mit dieser Metapher bezeugen Christen einen Gott, der nicht Regeln setzt u. diese eintreibt, sondern der selbst Liebe ist, der Menschen zur Liebe stark macht u. sie auf diesem Wege Regeln des Zusammenlebens selbst finden lässt, wie die Umstände es erfordern.

Christen sehen im Einklang mit dem alttestamentlich-jüdischen Gottesverständnis Gott als Schöpfer u. damit als das Gegenüber der Welt.

Wir wissen uns als die Söhne u. Töchter des einen Schöpfers u. Vaters auch auf so etwas wie eine familiäre Gemeinschaft hin angelegt.

Die Trinitätslehre nennt Jesus v. Nazaret in metaphorischer Rede den Sohn Gottes u. sie bezeugt ihn als den Menschen, durch den das Wesen Gottes als bedingungslose Liebe offenbar u. konkret geworden ist. Sie schließt aus, dass Jesus als Scheinleib, als Maske Gottes, als Idee, als Mythos für Stärke u. Auferstehen zu verstehen ist, u. sie hält mit dem Blick auf Jesu Wirken fest, dass Gottes Wesen als die Liebe gegenwärtig ist, die durch Menschen an Menschen geschieht. In diesem Wirken Jesu zeigt sich, dass er mit dem Vater eines Wesens ist, wie es in Joh 10,30 heißt: „Ich und der Vater sind eins.“ Das Nachdenken über die Seinsweisen Gottes schon bei der Frage einsetzt, wie es zu verstehen ist, dass Menschen in der Begegnung mit Jesus v. Nazaret die Gegenwart Gottes erfuhren u. Jesus den Sohn Gottes nannten, u. dass Menschen auch nach Jesu Tod der Gegenwart Gottes darin Gewiss waren, dass sie vom Geist Jesu erfüllt wurden u. aus diesem Geist ein neues Leben führen konnten.

Teil 3 folgt:

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mimisophia  28.01.2024, 22:02
@Abdmo

Teil 3:

Mit der Bezeichnung „Heiliger Geist“ wird gesagt, dass Gott ungegenständlich gegenwärtig ist, dass Menschen bewegt u. zu einem neuen Leben gebracht werden u. dass sie dieses Geschehen nicht durch eigene Geisteskraft bewirken können, sondern als Geschenk erfahren. Gott erweist sich als ganz gegenwärtig dort, wo Menschen sich vom Geist der Liebe, wie er in Jesus als Gottes Wesen offenbar wurde, erfüllen u. zu einem Leben aus dieser geschenkten Liebe bewegen lassen.

Die Trinitätslehre ist in ihrem Kern gar keine Lehre über einen dreiteiligen Gott, sondern eher ein Bekenntnis zu dem EINEN Gott, der in unterschiedlichen Weisen den Menschen gegenwärtig ist. Diese elementaren Bekenntnisaussagen nahmen in Glaubenspraxis der Alten Kirche die Gestalt des Lobpreises an.

Gott zeigt sich den Menschen u. offenbart sich, als Schöpfer/Vater, Sohn u. Heiliger Geist, u. zwar jeweils ungeteilt und ganz.

Grundelement kirchlicher Einheit:

Ein Sein – drei Seinsweisen

Ein Wesen – drei Wesenheiten

 In der Art u. Weise, in der Gott sich zeigt, drückt sich sein Sein u. Wesen aus.

 Mir hat das Christsein etwas gegeben, was keine andere Religion mir geben konnte, den direkten, innigen und intimen Zugang zu dem Barmherzigen Gott.

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Ja,

Jesu ist unser Schöpfer (Kol.1,16).

Im A. T. war Er die ausführende Kraft (Joh.1,1.14).

Durch den Geist Gottes hat Er alles geschaffen (Mt.1,18)

und wir dürfen Diesen auch gebrauchen (Joh.20,22).

Woher ich das weiß:Recherche