Ist gut und böse immer Ansichtssache?

14 Antworten

Hallo mieserHund,

ich bin der Auffassung, dass gut und böse in der Ansicht des jeweiligen Betrachters oder der jeweiligen Betrachterin liegt.

Das, was vielleicht eine Mehrheit nicht mag, mag diese Mehrheit für böse erachten.

Ein etwas anderes eher absolut zu sehendes Maß wäre Fülle und Freiheitsgrade für alle (wichtig ist: für alle) - im Vergleich zu Manges und Einschränkung zu Gunsten von Individuen. So mögen wir das erste mit gut, das zweite vielleicht mit etwas anderem als gut, ggf. böse, assoziieren.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Naja, wenn dir jemand auf die Nase schlägt hält der das wahrscheinlich für gut, du aber schlecht.

Es ist einfach in jeder Gesellschaft wichtig, dass es Regeln gibt, die eingehalten werden. Das reicht von einer Räuberbande bis zu Staatengemeinschaften und definiert 'gut' und 'böse'. Dabei wird es je nach Zusammenschluss unterschiedlich sein.

Es gibt zwar delicta mala per se, also Handlungen die in allen Gesellschaften für schlecht angesehen werden, wie z.B. Mord, aber auch das ist definiert.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Ein Hauptmann eines kleinen Volkes ist in seinem Dorf eingeschneit. Da extrem viele Kinder auf die Welt kamen, werden die Nahrungsmittel knapp.

Eine Lawine donnert herunter, zerstört alle Hütten, ein drittel des kleinen Völkchens stirbt. Der Nahrungsmittelvorrat wurde mit dem Schnee den Berg heruntergerissen.

Der Häuptling muss sich nun entscheiden. Überfall auf die nächste Siedlung, möglicherweise muss gemordet werden, denn beide Völker sind zerfeindet.

Ist der Häuptling nun gut, wenn er sein eigenes Volk verhungern lässt, oder ist er böse wenn er die andere Siedlung abschlachtet um sein und das Leben seines Volkes zu retten?

Mir fällt grade kein klarer Fall ein, von dem man wirklich mit Sicherheit sagen kann, dass er von allen Menschen auf der Welt gleich angesehen wird.

Als Beispiel mal das böseste, was mir auf Anhieb einfällt, was ein ein Mensch machen könnte: Das wäre ein grausamer Foltermord an einem Säugling. Ich bin mir sicher, dass der Großteil der Menschheit das als "böse" ansehen dürfte, allerdings gibt es sicher auch ein paar vereinzelte Menschen, die sich daran aufgeiIen können oder die vielleicht einer verrückten Sekte angehören und so eine Tat als eine gute Opfergabe an ihren Herrn ansehen würden.

Als Gegenbeispiel jetzt mal das Beste, was ein Mensch machen könnte. Da finde ich es deutlich schwieriger überhaupt ein passendes Szenario zu finden, was der Großteil der Menschheit gut finden könnte. Vielleicht könnte man eine Spendenaktion nehmen, die Schulen in Afrika baut. Viele Leute werden das vermutlich gut finden. Andere Leute finden es schlecht, weil sie das Geld woanders besser aufgehoben sehen oder weil sie z.B. Angst haben, dass dadurch mehr Flüchtlinge kommen.

Was gut und was böse ist, entscheidet jeder selbst.

hallo auch,

gut und böse sind moralische Begriffe, die je nach gesellschaftlicher oder individueller Perspektive gewählt werden. Manchmal ist es so: Was gestern böse war wird heute gut genannt - und umgekehrt.

Ebenso ist es mit anderen wertenden Begriffen, wie z.B. richtig-falsch. Und es kann auch passieren, dass gut auch böse und böse auch gut sein kann. Das ist manchmal verwirrend.

Aus meiner Sicht ist es hilfreich, wenn ich von einem Ziel ausgehe. Was will ich? Wohin will ich? Was will ich erreichen?

Will ich z.B. von Köln nach München mit dem Zug, dann ist der Kauf einer Fahrkarte nach München richtig. Die Fahrkarte nach Düsseldorf wäre viel preisgünstiger. Aber Preisgünstig ist nicht das entscheidende Kriterium, sondern das Ziel. Daher ist der Kauf eine Fahrkarte nach Düsseldorf falsch.

Werden Menschen von einem Gewalttäter bedroht, ist es gut, dass Klaus diesen Gewalttäter durch Gewalt an seinem Handeln hindert. Der maximale Schutz von Menschen ist für Klaus das Wichtigste. Für Udo ist generell Gewaltfreiheit das wichtigste Kriterium, daher versucht er den Gewalttäter nur mit gewaltfreien Mitteln an seinem Vorhaben zu hindern.

Für Gott ist es wichtig, dass wir in Harmonie mit Ihm leben. Daher gibt es Ge- und Verbote. Menschlich gesehen mag es durchaus richtig/gut erscheinen, Gottes Ge- und Verbote zu ignorieren, jedoch dann riskieren Menschen, dass sie in Bezug auf Gott das Ziel verfehlen. Dazu passt auch der Spruch: Operation gelungen, Patient tot.