Ist es Zeitverschwendung sich Sprachen von 0 selbst beizubringen?

Grundsätzlich finde ich das Erlernen von Sprachen eine interessante Sache, es gibt sicher weniger sinnvolle Arten seine Zeit zu verbringen. Zeitverschwendung ist es meiner Ansicht nach nicht, Sprachen erweitern den Horizont und helfen Dir vielleicht mal weiter.

Ob Du das allerdings ganz alleine schaffst, das halte ich für fraglich und setzt eine wirklich hohe Motivation Deinerseits voraus. Alleine schon die richtige Aussprache der Buchstaben und Wörter stellt einen vor Herausforderungen. Grundsätzliche Grammatik, die Bildung von Verbformen usw. ist sicher einfacher zu verstehen, wenn es Dir jemand erklärt, der es kann und der Dich korrigiert. Ab einen gewissen Grad ist es sicher möglich selber weiter zu lernen, wenn man die Grundlagen kann und vor allem Vokabular fehlt.

In fast allen Sprachen gibt es grammatikalische Formen, die es in anderen Sprachen so nicht gibt. Ich finde es bis heute schwierig die Situationen, in denen man im Spanischen den Subjonctiv anwenden muss, überhaupt zu erkennen, die Form gibt es nicht im Deutschen. 

Es ist außerdem lustiger mit anderen gemeinsam zu lernen, vielleicht an der Volkhochschule oder ähnlichem. Am besten lernt man eine Sprache aber, wenn man im Land ist in dem sie gesprochen wird. Dazu sind allerdings grundlegende Kenntnisse hilfreich.

Ich habe ganz allein Englisch gelernt. Aber das war mehr oder weniger Zufall. In der DDR gab es 2 staatliche Fernsehsender. Zusätzlich konnten wir noch ARD, ZDF und N3 sehen. Ich habe mir meinen ersten gebrauchten Fernseher mit 14 gekauft, aber nur die Antenne für die Sender aus dem Westen angeschlossen. Die DDR Sender hatten keinen Zutritt in mein Zimmer. 

Damals war das Programm ja noch nicht so prickelnd und weil am Dienstag nie etwas kam was mich interessiert hat, habe ich mir jede Woche einen uralten, amerikanischen Schwarz Weiß Film angesehen. Alle anderen Filme waren synchronisiert. Aber der Film am Di auf N3 war immer mit Untertiteln mit original Ton. Das ging über mehrere Jahre und irgendwann habe ich festgestellt, dass ich einen großen Teil der Worte verstanden habe, ohne den Text zu lesen. 

Von da an habe ich dann aktiv dazu gelernt und mir Worte aus einem Wörterbuch auf kleine Karten geschrieben. 10 Karten hatte ich dann immer bei mir und habe sie bei jeder Gelegenheit gemischt und dann geschaut ob ich die Worte kann. Als ich 20 war, bin ich im Urlaub nach Bulgarien gefahren und habe dort eine Familie aus England kennen gelernt. Die Unterhaltung war absolut problemlos, wäre aber sicher noch besser gelaufen, wenn ich in der Schule Englisch gehabt hätte. Damals war die Teilnahme am Englischunterricht für alle freiwillig und ich bin damals lieber zum Strand gegangen, als mich mit der Sprache zu plagen. Aus heutiger Sicht ein Fehler.  

es hat schon Vorteile, wenn du Feedback von jemandem hast, der die Sprache beherrscht und dich auf deine Fehler aufmerksam machst. Aber wenn es dir Spass macht, selbst zu lernen, würde ich nicht von Zeitverschwendung sprechen. Eventuell brauchst du länger, als wenn du cih in einem Kurs anmelden würdest.

Kommt ganz darauf an. Wenn du in absehbarer Zeit die gelernte Sprache nicht anwenden kannst, kannst du deine Zeit besser für andere Dinge einplanen.

Ansonsten kannst du dir prima, auch mit kostenloses Apps erweiterte Grundkenntnisse einer fremden Sprache erwerben. Es macht so Spaß, fordert das Gehirn und hält jung :)

Viel Spaß

Kommt drauf welche bei Englsich,Holländisch, Schwedisch ist es wahrscheinlich kein Problem ,aber bei Kompletzierten Sprachen wie Japanisch oder Hindi würde ich einen Sprachkurs empfehlen,aber wenn man alleine Besser lernen kann ist es nicht sinnlos