Ist es Verwerflich dass ich nicht auf der Beerdigung meiner Mutter war?

8 Antworten

Nein ich finde es nicht schlimm. Wenn es in der Situation damals für dich nicht machbar war, dann ist das so. Was andere dazu sagen sollte dir egal sein. Wichtig ist das es für dich damals wie heute ok war/ist

jeder muss selbst entscheiden wie er Abschied nehmen will. Das muss nicht zwingend die Beerdigung sein. Du warst ein Kind und sowas ist natürlich sehr belastend. Ich kann die Entscheidung nachvollziehen

Du warst bei Deiner Mutter, als sie Dich brauchte. In ihrer schwersten Stunde warst Du bei ihr und hast sie ihr erleichtert.

Als sie beerdigt wurde, brauchte sie Dich nicht mehr. Das ist alles nur Show für die Leute. Du hast alles richtig gemacht und zurm richtigen Zeitpunkt auf Dich selbst geachtet.

Auch jetzt kannst Du sie immer noch "besuchen" , mit ihr reden oder ihr Blumen bringen.

Verwerflich ist wohl das falsche Wort.

Ich sehe die Beerdigung eines Menschen als ein (uraltes) Ritual an, welches erst durch die Trauergemeinde/-gemeinschaft einen wirklichen Sinn erhält. Wenn allernächste Angehörige (und das ist ein leibliches Kind) dabei fehlen, dann hinterlässt das schon einen äusserst seltsamen Beigeschmack. Zumal, wenn das nur wegen der eigenen Gefühlslage ist oder auf vergleichbaren, äusserst vage nur beschreibbaren Gründen fusst.

Sicherlich, du musst wissen, was du dir "zumuten" kannst resp. konntest. Mit 14 ist man da sicher schon sehr weise und erfahren, nicht wahr? Zusammengebrochen wärest du also? Das passiert bei allerlei Beerdigungen, dass es einen Angehörigen emotional sehr erschüttert - aber du wärest doch nicht völlig alleine dort gewesen, so dass niemand dir dann beigestanden hätte?

Mir käme es niemals in den Sinn, nicht an der Beerdigung eines (nahen) Angehörigen oder guten Freundes teilzunehmen. Dass ich mich dabei ggf. unwohl fühlen würde oder/und gar hochemotional und "unpassend" mich teilweise verhalten würde bei der Beerdigung, das steht auf einem völlig anderen Blatt.

Der Beerdigung meiner eigenen Mutter nicht beizuwohnen ist für mich selbst schlichtwegs unvorstellbar.

Verzeih, wenn ich mich mit meiner Antwort nicht in diese Reihe der ach-so-Verständnisvollen eingereiht habe, die dich verbal streicheln und damit sagen wollen: Ist alles gut und so.

Deine Mutter hat nichts mehr davon. Du kannst später, wenn es Dir besser geht, ein paar Blumen aus Grab legen. Du hast Dich ja von ihr zu Lebzeiten verabschiedet...Lass Dir kein schlechtes Gewissen machen.

Nein, alles gut. Das war deine Entscheidung, zu der du das Recht hast und die andere zu respektieren haben. Das ist nur ein Ding zwischen dir und deiner Mutter. Und sie hätte mit Sicherheit Verständnis gehabt.

Mein Beileid