Ist es "schlimm" eine Prüfung zu verschieben?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Weil man eben selbst die Schuld trägt

Das ist keine Frage von Schuld. Du entscheidest über Deine Bildung. Auch wenn es nach 12 Jahren Schulzeit schwerfällt, leg das verquere Denken ab. Die Uni ist keine Erziehungsanstalt, sondern ein Dienstleister. Du nimmst diesen Dienstleister in Anspruch. Den Zeitpunkt für eine Prüfung vorgeschrieben zu bekommen, ist nicht die Regel, außer im Regelschulsystem.

Du hast Dich für ein Studium entschieden. Um das erfolgreich abzuschließen, musst du bestimmte Hürden überspringen; dazu zählt auch Prüfungen zu bestehen. Nicht bestandene Prüfungen bringen Dich Deinem Ziel nicht näher. Warum solltest Du also in eine Prüfung gehen, von der Du ziemlich sicher weißt, dass Du sie nicht bestehen wirst?

Wenn es Deine erste Prüfung ist, gäbe es einen Grund dafür dennoch hinzugehen und Du musst abwägen, ob sich das lohnt. Du gehst nicht mit der Absicht in die Prüfung, sie zu bestehen, sondern um zu erfahren, wie es ist, im Studium geprüft zu werden. Du sammelst also Erfahrungen. Schau aber, welche Konsequenzen das hat. Möglicherweise darfst Du Dir nur eine bestimmte Quote an nicht bestandenen Prüfungen leisten.

Gruß Matti

Kuhlmann26  30.06.2019, 09:26

Ich danke Dir für den Stern.

Gruß Matti

0

Wie andere hier schon geschrieben haben, ist es nichts unnormales, eine Prüfung zu schieben. Gerade dann, wenn man sich sicher ist, diese zum aktuellen Zeitpunkt nicht bestehen zu können... Alles kein Problem, solange es denn nur bei einer oder einigen sehr wenigen Prüfungen bleibt. Denn im Hinterkopf haben sollte man dabei folgendes:

  • Prüfungen stehen in jedem Semester an. Im aktuellen Semester eine Prüfung weniger zu absolvieren bedeutet, in einem späteren Semester eine mehr absolvieren zu müssen (= weniger Zeit der Vorbereitung für jede einzelne Prüfung, mehr Stress, ...)
  • Der Lernstoff ist im aktuellen Semester noch "am frischesten". Je öfter man eine Prüfung schiebt, desto mehr Zeit (und andere Fächer, Themen, Inhalte...) liegen zwischen den Vorlesungen und der Prüfung. Die Vorbereitung auf die Prüfung ist also mit mehr Arbeit verbunden, je weiter die Vorlesungen zurückliegen, da vieles nicht mehr im Kopf ist und erst mühsam und zu dem ganzen regulären Stoff wieder erlernt oder zumindest in Erinnerung gerufen werden muss.
  • Viele Hochschulen gar keine Überschneidungsfreiheit oder eben nur für das folgende Semester bzw. die folgende Prüfungsphase. Es kann also sein, dass der Nachholtermin für die geschobene Prüfung und ein Prüfungstermin der regulären Prüfungen des Semesters kollidieren (also zeitgleich stattfinden). Das würde dann wieder zu einem weiteren Schieben führen (entweder der nachzuholenden oder der regulär anstehenden Prüfung). Das kann vor allem dann problematisch werden, wenn man erst schiebt, beim nächsten Mal vielleicht krank ist, dann einmal durchfällt usw.

Also: Schieben ist durchaus üblich - sollte aber nur in Anspruch genommen werden, wenn es denn gar nicht anders geht.

Wenn du es sowieso nicht bestehen würdest, dann solltest du das verschieben.

Aber denk drann, dass die dieses Modul im nächsten Semester kommt. Je mehr man schiebt, desto mehr schaufelt man sich das eigene Grab. Es kann soviel werden, dass du regelmäßig schieben musst und dann die Regelstudienzeit nicht einhalten kannst. Also aufpassen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wenn Du keine Chance siehst, es zu bestehen, dann macht es keinen Sinn, an der Prüfung teilzunehmen. Dann ist verschieben tatsächlich die bessere Variante.

Wichtig ist,

  1. dass Ihr aus diesem Vorfall lernt. Also nicht wieder zu spät mit dem Lernen anfangen, sowohl für diese als auch die nächste Prüfung.
  2. Dass ihr euch im klaren seid, dass es dadurch im nächsten Semester noch härter wird. Denn ihr müsst den alten Stoff des alten Semesters lernen um durch die Prüfung zu kommen und ihr müsst den neuen Stoff des neuen Semesters lernen.

Ist bei uns an der Uni ziemlich normal. Es ist deine Bildung und du entscheidest, wie du sie gestalten möchtest. Du bist erwachsen, du bist nicht mehr in der Schule. Egal wie du dich entscheidest, es ist nicht „schlimm“ oder moralisch verwerflich. Du musst eben nur die Konsequenzen deiner Entscheidung tragen, d.h. bei mehrmaligem Durchfallen eben den Abbruch des Studienfachs. Aber Prüfungen zu schieben führt ja noch lange nicht dazu und ist eine wunderbare Möglichkeit, sich mehr Zeit zum Lernen zu geben. Vollkommen legitim. ;)