Ist es rassistisch einen Look zu übernehmen?
Z.B. wird ja den Kardashians, Shirin David, usw. unterstellt, dass sie durch die ganzen Schönheits-OPs den Körperbau einer afrikanischen Frau nachahmen wollen (großer Bo, breite Hüfte, große Brüste, große Lippen, volle Wangen,...).
Ein anderes Beispiel: wenn nicht-schwarze Menschen sich Braids machen lassen (z.B. Cornrows, Rastazöpfe, usw.), dann wird auch sehr oft unterstellt, dass sei 'cultural appropriation' und rassistisch.
Aber wäre das dann wirklich rassistisch?
Es wird doch keiner unterdrückt oder diskriminiert. Ich kannte das bis jetzt so, dass es sogar ein Kompliment ist, wenn man den Style von jemand anderem übernimmt, weil das bedeutet, dass man diesen besonders toll finden. Und es würde doch auch für mehr Akzeptanz in der Gesellschaft sorgen.
4 Antworten
Nein ist es nicht, ansonsten kann man sich ebenso fragen wieso Millionen schwarzer Frauen jeden Tag Weaves Wigs etc tragen, und zwar die, die sich an einem europäischem Schönheitsideal richten. Beyonce als Bsp.
Bitte hör auf mit den Standard Ausreden. Wenn dem so wäre, würde es nicht ebenso viele Frauen geben die Ihre krausen Haare tragen, die keine Weave und Wigs tragen etc. Ich trage meine Haare auch so wie sie sind, sich immer zum Opfer zu machen hilft keinem von uns.
Ey, diese Wall of Text sind einfach auswendig gelernte Argumente, die man immer hört.
Z.B. wird ja den Kardashians, Shirin David, usw. unterstellt, dass sie durch die ganzen Schönheits-OPs den Körperbau einer afrikanischen Frau nachahmen wollen (großer Bo, breite Hüfte, große Brüste, große Lippen, volle Wangen,...).
Gut, dass ich mich nicht so weit mit der Thematik auseinandersetze, dass ich das noch gar nicht wusste. Menschen im Internet kommen ja immer wieder auf interessante Thesen...
Aber wäre das dann wirklich rassistisch?
Ich habe das auch noch nie als 'rassistisch' betrachtet, aber wir leben im Jahr 2021, da kann man schnell mal ein Rassist sein.
Es wird doch keiner unterdrückt oder diskriminiert. Ich kannte das bis jetzt so, dass es sogar ein Kompliment ist, wenn man den Style von jemand anderem übernimmt, weil das bedeutet, dass man diesen besonders toll finden. Und es würde doch auch für mehr Akzeptanz in der Gesellschaft sorgen.
Es wird immer Menschen geben, die etwas kritisieren müssen...
Ich war auch total überrascht, dass man solchen Damen dann Rassismus unterstellt. Habe ich selbst nie so betrachtet, sondern es einfach als Schönheitswahn betrachtet
Um es einfacher zu machen kopiere ich mal einen Text rein, den Rassismus-Expertin Tupoka Ogette geschrieben hat:
https://www.facebook.com/tupokaogette/posts/439222821185163
Kim Kardashian, Shirin David, Rita Ora, Iggy Azalea und Jesy Nelson haben eines gemeinsam: Sie haben ihre Persona nach Schwarzen weiblichen Körper geformt und bedienen sich ihrer Looks, ihrer Sprache und ihrer Ästhetik. Sie profitieren dabei von einem Körperbild, für das Schwarze Frauen (Schwarze Menschen) schon immer diskriminiert wurden.
Aber noch einmal auf Anfang. Was ist mit Blackfishing überhaupt gemeint?
„Blackfishing bezeichnet eine Methode, bei der sich weiße Personen so schminken, stylen oder anderweitig optisch verändern, dass sie sich als Schwarz bzw. nicht-weiß inszenieren können.“ sagt Katrin Klingschat. Im Unterschied zu Blackfacing, findet Blackfishing nicht nur im Kontext von Theater, Film oder Karneval statt, sondern wirkt über diese Bühnen hinaus. Die kulturelle Aneignung, die bei Blackfishing stattfindet, ist insofern problematisch und rassistisch, dass sie Schwarze Menschen erst einmal auf Klischees reduziert aber auch offenlegt, dass weiße Menschen im Ansehen und monetär von Schwarzen Ideen, Errungenschaften uvm. profitieren und Schwarze Menschen (wenn überhaupt) nicht im selben Maße.
Viele dieser oben aufgeführten Stars wurden auf ihr Verhalten angesprochen. Kim Kardashian zum Beispiel sagte dazu, dass es eine Form von Respekt sei und sie es auch für ihre Schwarzen Töchter und Nichten tun würde. Dazu fällt mir folgendes ein: Wenn wir als Schwarze Frauen bei weißen Friseur*innen anrufen und fragen, ob sie auch Cornrows anbieten und die Reaktion: „Sie meinen Kim-Kardashian-Zöpfe“ lautet, wird ein weiteres krasses Problem deutlich. Nicht-Schwarze Frauen werden als Trendsetterinnen gefeiert, für Frisuren, die zur Zeit des transatlantischen Sklav*innenhandel u.A. als Fluchtpläne geflochten wurden und im wahrsten Sinne des Wortes das Überleben Schwarzer Menschen garantierte. Das ist weder respektvoll, noch ein Dienst an Schwarzen Familienmitgliedern.
Sich an Schwarzen Körper derart zu bedienen, ist Teil rassistischer Praktiken, die es zu dekonstruieren gilt. Schwarzsein ist kein Trend.
Das beantwortet meine Frage nicht, sonder führt nur aus, es ich schon weiß.
Ich würde schon sagen, dass es die Frage beantwortet.
Du fragst, ob es rassistisch sei. Und dazu hier mal die Kernaussagen:
Die kulturelle Aneignung, die bei Blackfishing stattfindet, ist insofern problematisch und rassistisch, dass sie Schwarze Menschen erst einmal auf Klischees reduziert aber auch offenlegt, dass weiße Menschen im Ansehen und monetär von Schwarzen Ideen, Errungenschaften uvm. profitieren und Schwarze Menschen (wenn überhaupt) nicht im selben Maße.
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Sich an Schwarzen Körper derart zu bedienen, ist Teil rassistischer Praktiken, die es zu dekonstruieren gilt. Schwarzsein ist kein Trend.
Also ja, es ist rassistisch.
Nein es ist nicht rassistisch. Jeder kann rumlaufen wie er oder sie will. Es ist absurd jemanden auf der Str. mit Dreds oder sowas zu sehen und sich zu denken, das dieser sich einer Kultur bedient und diese in irgendeiner Weise ausnutzt. Kim K. kann letztlich nichts dafür wenn Millionen weißer und schwarzer Teenies sie feiern und nicht eine Schwarze Frau. Weiße orientieren sich an Weißen ,selbst wenn diese Weißen Frisuren tragen die nicht europäisch geprägt sind. So sind Menschen.
Wenn Du meinst, wird nichts daran ändern da weiße Menschen eben andere weiße zum Vorbild haben, auch eben junge weiße Mädchen, orientieren sich lieber an einem weißen Model als einem schwarzen. Und wir leben einer Welt die geprägt ist von westlichen Schönheitsidealen. Wenn Du was ändern willst, dann solltest Du evtl. dafür sorgen das schwarze Mädchen weniger Wigs und Weaves tragen die weniger nach europäischem Schönheitsideal aussehen. Evtl. sollten Leute wie Du sich fragen wieso es Frauen wie Beyonce nie schaffen ohne blonde Weave ausm Haus zu gehen. Ich bin schwarz, und laufe nicht mit Wigs und Weave rum, glatt und blond, und heule später rum, das sich Weiße schwarzer Kultur bedienen. Nimmt keiner ernst.
Rassistisch ist es wenn man Menschen in bestimmte Bevölkerungsgruppen unterteilt und diesen einen unterschiedlichen wert gibt. (So würde ich sagen) eigentlich wäre es doch sogar eher rassistischer wenn man einen bestimmten look nur für seine eigene Kultur beansprucht und es anderen verbietet. Also long story short ich glaub daran ist nichts verwerflich. Wenn man dinge mit respekt und würde behandelt geht das klar. Ich möchte keinem persönlich etwas unterstellen aber viele fühlen sich mitlerweile etwas zu schnell angegriffen obwohl es garkeine provokation gab.
Weil viele schwarze Menschen, besonders Frauen, wegen ihrer Haare schlecht angesehen werden. Ihnen wird suggeriert, dass nur glatte Haare normal seien, während Afrohaare abnormal bzw. ungepflegt seien.
Aus dem Grund trug Michelle Obama während der Amtszeit ihres Mannes immer eine Perücke. Ihre echten Haare zeigte sie erst einige Zeit später. Oder Motsi Mabuse, die trägt auch meist Glatthaarfrisuren, ihre echten Haare sieht man sehr selten.
Und oft müssen Menschen mit Afrohaaren, dumme Kommentare hören. Sprüche wie: "dein Haar sieht aus wie ein Vogelnest" oder "Oh, ein Schaf". Immer wieder kommt es auch vor, dass Menschen in die Haare von Schwarzen (besonders bei Kindern) greifen, weil sie wissen wollen, wie sich Afrohaare anfühlen - als wären sie Tiere in einem Streichelzoo. Und das natürlich ohne zu fragen.
Viele Menschen mit Afrohaaren nehmen einiges auf sich, um glatte Haare zu haben. Es gibt beispielsweise Chemikalien, die die Haare glätten - aber gleichzeitig auch die Kopfhaut angreifen. Trotzdem benutzen viele Menschen mit Afrohaare diese, um "normal" auszusehen.