Ist es okay, meinem kleinen bruder manchmal aufgaben zuzuteilen?
Ich bin 15 jahre alt und mein kleiner bruder ist 11, er wird 12 dieses jahr. Ich habe auch noch eine große schwester die 4 jahre älter ist. Manchmal frage ich mich, ob es wirklich okay ist, meinem bruder aufgaben zuzuteilen, wie zum beispiel aufräumen, bett machen, duschen etc. Ich möchte nicht die mutterrolle für ihn übernehmen, wie es meine schwester bei mir getan hat. Ich will mit meinem bruder einfach eine geschwisterliche beziehung haben, ohne das er denkt, ich habe das sagen. Meine Mutter kümmert sich zwar auch um ihn, aber sie achtet nicht auf sachen wie zb. Das bett machen oder wohnzimmer aufräumen. Ich denke einfach, dass er alt genug ist, sachen selber zu machen und uns auch mal im haushalt helfen könnte. Ich will ihm aber auch nicht jeden tag aufgaben erteilen, nur weil es meine Mutter nicht macht.
Manchmal frage ich sie, ob sie ihn fragen kann, ob er sein bett machen kann oder ähnliches. Sie macht es auch manchmal, aber meistens macht sie es dann. Sie macht ihm immer sein brot, faltet seine unordentlichen klamotten in seinem schrank. Ich denke er sollte lernen, solche sachen selber zu regeln. Ich will nicht das er wenn er älter wird, nichts kann, wisst ihr?
Was denkt ihr?
(Mutter ist alleinerziehend!!)
Ich meine nicht sein schulbrot sondern wenn er sagt, dass er hunger hat, steht sie auf und macht ihm ein brot.
4 Antworten
Du hast da zwar eine vernünftige Einstellung. Aber am Ende ist deine Mutter dafür verantwortlich, dass er später nicht bei seinen Partnerinnen aneckt oder im Singlehaushalt das Chaos pur hat.
Selber hielt ich es bei meinen Kindern so, dass sie für ihr Zimmer selbst zuständig waren, es war ihr Chaos und wenn sie nicht betteten, dann war das ihr Ding.
Es sah wirklich schlimm aus aber ich sagte dazu nix. Ihre Wäsche legte ich nach dem Waschen und Bügeln einfach für jedes bereit und sie mussten es selbst hoch nehmen und ihrem Zimmer verstauen. Denn ich betrat ihre Zimmer nicht, ausser sie wären mal krank gewesen und hätten Tee, Suppe oder was auch immer gebraucht.
Der Witz an der ganzen Geschichte ist, dass nun ihre Haushalte fast noch perfekter gepflegt und ordentlich sind, als damals meiner, wo ich auch mal einen Fünfer gerade sein liess. Sie sind also fast Pedanten geworden
Es reichte ihnen von daher, dass ich einfach in all den restlichen Wohnbereichen immer alles ordentlich und sauber gehalten hatte. Während sie ihre Chaoszimmer hatten.
Helfen mussten sie mir nicht mehr, als sie Jugendliche waren. Als sie noch Kinder waren und eben im Esszimmer, Stube, Garten spielten, da räumten wir abends immer gemeinsam auf, putzten den Tisch zusammen und machten die Küche gemeinsam. Es war eher ein Ritual, Spiel und gab auch nie ein Theater.
Als Jugendliche halfen sie mir freiwillig beim Abwasch, denn wir hatten keinen Geschirrspüler und zusammen war es eigentlich nur eine Zeit, wo man weiter über den Tag sprach oder man mich um die Erlaubnis für ein Open-Air bat etc. Also keine Arbeit sondern der Ausklang vom gemeinsamen Essen darstellte. So wie ein kleiner Verdauungsspatziergang halt.
Man muss nicht alles als Arbeit oder Lernlektion ansehen, denn es kann durchaus auch etwas Lustvolles sein, gemeinsam den Abwasch zu machen.
Ach ja, anmerken muss ich dazu auch noch, wir hatten keinen Fernseher auch keine Handys, nur einen Computer, der in meinem Schreibzimmer, Bibliothek stand und von allen benutzt werden durfte. Allerdings hatten alle eine Stereoanlage im Zimmer und es gab zwei Haustelefone, die sie aber nach Gebrauch wieder auf die Ladestation zurück bringen mussten.
Klappte das nicht, dann durften sie es für die nächsten drei Tage nicht mehr mit ins Zimmer nehmen. Von daher klappte das gut.
Denn, sie hatten es ja selbst in der Hand, die Leitblanke dafür war klar und somit ihr eigenes Ding. Denn wir hatten nun mal einfach zwei Telefone für fünf Personen, die dieses auch benutzen wollten, was voll easy funktionierte. Da es ja jeder von der Station nehmen wollte und nicht erst die grosse Suchaktion danach aufkommt und nach dem Fund davon, der Akku kaum noch reicht, um hallo zu sagen.
Man lernt selten wirklich etwas, wenn man muss und es hasst....wenn man aber den Nutzen sieht oder für später eine Vorlage hat....dann geht das automatisch ganz ohne Stress.
Bei mir und meiner Schwester gibt es recht ähnliche Situationen.
Nur das wir uns gegenseitig ergänzen, nur sie wiederum (13) mir (18) widerspricht andauernd.
ich denke einfach vor allem weil Elternteile gern mal Geschwister unter sich viele Sachen ausmachen lassen oder vor allem bei mehreren Kindern die sich selbst ein wenig erziehen sollen.
Als Schwester sowie ich als Bruder haben wir die Aufgabe auch eine Vorbildfunktion zu sein.
Deshalb sollte wir als erstes uns richtig verhalten so das sich die jüngeren das abgucken können.
Warum interessiert es dich, ob dein Bruder sein bett macht. Es ist sogar hygienischer sein bett nicht gleich zu machen. Lass ihn einfach machen, wenn er länger nicht aufräumt werden deine Eltern was sagen oder etwa nicht?
Ja, klar, so mit viel Liebe ihm mal eine Aufgabe zu geben oder Aufgaben zu besprechen
"es gibt einiges zu tun. Ich mache das.... und wie wäre es, wenn Du mir hilfst und ...machst?"
Das ist völlig ok. Das nennt man soziales Lernen in der Familie. Das ist einfach natürlich und gut. Immerhin trittst Du ja nicht wie eine Lehrerin oder Mutter auf, höchstens nur so ein gaaaanz kleines bißchen. Und auch das ist ok. Er lernt von Dir...
Ich teile mit ihm ein zimmer, hab ich vergessen zu erwähnen. Mich stört es auch, vorallem wenn freunde zu besuch kommen etc.