Ist es Inzucht, wenn Cousin und Cousine heiraten?

DrKohlibriac  26.05.2023, 23:56

Interessiert dich Inzucht persönlich oder nur wegen deinem Cousin

Konstantin51382 
Fragesteller
 27.05.2023, 09:14

Kenne jemanden, auf den das beschriebene Szenario zutrifft, und wollte es daher wissen.

5 Antworten

Das Erbgut wird nicht dadurch beeinträchtigt, dass Verwandte miteinenader Kinder zeugen. Es ist ja schon vorher da.

Wenn der gemeinsame Vorfahr der beiden eine Mutation hat, die sich nachteilig auswirkt, kann es sein, dass diese Mutation bei den Nachkommen durchschlägt. Die meisten nachteiligen Mutationen wirken sich erst dann aus, wenn sie 2x vorhanden sind, d.h. sowohl vom Vater als auch von der Mutter vererbt werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein nachteiliges Gen vererbt wird, ist bei jedem Kind nur 50%. Sollten also beide Eltern jeweils ein nachteiliges Gen tragen, wird statistisch nur bei jedem 4. Kind auswirken (wenn es das Gen von beiden Eltern geerbt hat)

Damit da also irgendwas "passiert", muss Großvater bzw Großmutter ein "nachteiliges" Gen haben, dieses an beide Kinder vererben, diese wiederum an ihre Kinder (Cousin/Cousine) und dann müssen die beiden jeweils ihre "nachteilige" Hälfte an das gemeinsame Kind weitergeben.

Ja, die Wahrscheinlichkeit ist etwas höher als bei nicht verwandten Paaren. Wenn aber in der Verwandtschaft keine vererblichen Krankheiten vorgekommen sind, ist das Risko nicht größer als in der normalen Bevölkerung.

Die Frage ist auch, ab wann ein Gen nachteilig ist. Wenn es abstehende Ohren macht? Oder wenn man nach Milch und Yoghurt Durchfall kriegt?

Wie wäre es, wenn ein Kind aus den beiden wiederum mit jemandem Normalen Kinder macht, wäre der gegebene Erbfehler dadurch eher ausgeglichen?

Kinder aus Verwandtenehen sind nicht weniger normal als andere Leute und es ist auch nicht per se ein Erbfehler gegeben.

Konstantin51382 
Fragesteller
 27.05.2023, 09:14

Danke für die Erklärung

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Jeder Mensch ist Träger von ca. 5-10 Gendefekten, die rezessiv sind. Das heißt die Beeinträchtigung kommt nur zum Ausbruch, wenn man sie von beiden Eltern vererbt bekommt. Ansonsten wird das „ gesunde“ Merkmal ausgebildet.
Wenn man jetzt Nachkommen mit einem familienfremden Menschen hat, ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Träger des selben Defekts ist sehr gering.
Wird jetzt innerhalb der Verwandtschaft geheiratet, ist die Wahrscheinlichkeit, dass beide Partner den selben Gendefekt tragen einfach sehr viel höher.

Nein, der Verwandtschaftsgrad Cousin und Cousine ist so weit entfernt, dass es sich nicht um Inzucht handelt, und heiraten wäre sogar gesetzlich erlaubt

Nein. Wäre es Inzucht dürften sie nicht heiraten. Bruder und Schwester wäre Inzucht oder Mutter und Sohn. Die dürften nicht heiraten.

Meines wissens nach ist das Risiko bei weiter entfernten Verwandten geringer weil dort die DNA einer anderen Person "zwischen funkt"