Ist eine 1000er lohnenswert?

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Ob es sich lohnt, eine 1000er zu kaufen, hängt doch ganz davon ab, was Du damit machen willst, welche Ansprüche und vorgesehene Nutzungen Du an das Motorrad hast. Wenn Du auch auf einer steil ansteiegenden Strasse irgend einen Schleicher überholen willst, dann solltest Du natürlich genug PS haben. Und 1000er Motorräder haben dazu in der Regel mehr als genug Leistung. Manchen Leuten wird hierfür schon eine kraftvolle 600er reichen. Letztlich geht es dabei gar nicht so um dem Hubraum sondern mehr um die PS. Neuere Motorräder mit Hubräumen unter 1000cc haben teilweise gleich viel Leistung wie ein 1000er-Motorrad vor 15 Jahren. Ich empfehle heutzutage aber kein Motorrad mit weniger als 100 PS.

Eine 1000er muss nicht öfter in den Service als irgendein 125er. Es ist nicht notwendig, das Motorrad fix alle 10'000 km in den grossen Service zu schicken. Für manche Garagen ist das ein Blankocheck zum unnötige Arbeiten für viel Geld auszuführen. Nicht selten sind das Arbeiten, von denen Du keine Änderung im Fahrverhalten spürst und die nur wenig Auswirkung auf die Lebensdauer oder Sicherheit des Motorrads haben. Das kann ich Dir aus Erfahrung sagen; eines meiner aktuellen Motorräder hat bald 170'000 km auf dem Tacho, und ich achte darauf, die wirklich nötigen Servicearbeiten zu machen, die für den Betrieb und die Sicherheit erforderlich sind. Den Öl- und Ölfilterwechsel beispielsweise solltest Du möglichst etwa alle 8'000km machen (kannst Du leicht auch seber machen - schon sparst Du wieder Geld). Was die Sicherheit betrifft, musst Du vor allem auf Reifenprofiltiefe, Reifendruck (wenn Du viel oder weit fährst, alle paar Wochen an einer Tankstelle prüfen, der Reifen sollte noch kalt sein), Bremsbeläge (wieviele mm Belag sind noch drauf) und irgendwann so ab 40'000-80'000 km auch auf die Bremsscheibendicke achten. Ich gehe nie einfach zu einer Garage "für einen grossen Service". Stattdessen sage ich der Garage genau, was gemacht werden muss und verlange dafür stets eine schriftliche Kostenofferte im Voraus - damit am Schluss nicht die böse Überraschung kommt - ohne schriftliche Offerte kommt die Überraschung garantiert! Ansonsten lasse ich Reparaturen dann machen, wenn ein Teil altershalber den Geist aufgegeben hat, und es sich aufdrängt. Auf Vorrat Komponenten austauschen, mache ich nicht, das ist zu kostspielig.

Wenn Du Geld sparen willst, solltest Du ein Gebrauchtmotorrad kaufen mit so zwischen 8'000 und 15'000 km auf dem Tacho. Oftmals bezahlst Du für eine gepflegte Occasion (wenn sie schon ein paar Jahre alt ist), noch 50-70% des Neupreises - das ist eine massive Einsparung.

Was man sicher sagen kann: Je grösser das Motorrad ist (Leistung, Hubraum, Ausstattung), umso teurer sind in der Regel auch die Ersatzteile und Wartungsarbeiten. Da bezahlt man dann auch Marke und Modell mit, so wie ein Porsche auch viel teurer ist in Anschaffung und Unterhalt als irgendein Toyota. Ich denke, da steht Absicht dahinter. Man denkt vermutlich bei den Herstellern, dass wer sich ein Motorrad für 25'000 EUR leisten kann, wird es sich auch leisten können, wenn eine Originalersatzteil-Benzinpumpe für 450 EUR verkauft wird (Herstellungswert: weit unter 100 EUR).

Qualität des Motorrads ist ein weiterer Kostenpunkt: Ich hatte schon diverse Motorräder, doch mit den Japanischen (Honda, Suzuki, Kawasaki, Yamaha) hatte ich die wenigsten Defekte und am wenigsten Ärger. Die Ersatzteile sind zwar auch bei den Japanern nicht günstig, aber die Teile gehen nicht so schnell kaputt wie z.B. bei italienischen Motorrädern (bei denen die Originalersatzteile teilweise massiv überteuert sind, und die manchmal schon nach verhältnismässig wenigen Kilometern erneut kaputt gehen).

Bevor Du Dir einfach ein Motorrad kaufst, weil es im Laden gut aussieht, würde ich mir überlegen, ob das Motorrad auch für die vorgesehene Nutzung zweckmässig ist. Wenn Du z.B. damit täglich zur Arbeit oder weite Touren ins Ausland fahren willst, ist ein Rennmotorrad vielleicht unpraktisch und unbequem, da die Sitzposition zu schnellerer Gelenkermüdung führt und aufgrund fehlender Koffersysteme alle Gegenstände in einem Rucksack mitgeführt werden müssen, der einem während der Fahrt die ganze Zeit auf den Rücken drückt. Den Aspekt Reisekomfort solltest Du nicht unterschätzen.

Ne Honda macht kaum probleme. Zumindest im vergleich zu den meisten anderen. Und wenn, dann ists ne kleinigkeit. Fahren kannst die immer.

Würde erst mal nach ner 600er oder kleiner schauen und dann steigern.

Ich habe eine CBF 1000 und die war noch nie kaputt. Natürlich kannst du sie auch als Alltagsgerät nutzen. Ich persönlich finde das zu schade.

Das ist ein Motorrad, wie jedes andere auch. Die Teile sind nicht aus Zucker, auch wenn manche Besitzer so tun.

Service ist nicht das Problem, das hast mit jedem Hobel in etwa gleich häufig. Großer Hubraum machts nur minimal teurer, etwas mehr Öl und paar mehr Zündkerzen. Anschaffung klar deutlich teurer als was Kleines. Ansonsten find ich 1000er nicht erstrebenswert, ich hatte mal eine 1000er, und auch ne 1200er, und hab mich eher die längste Zeit gelangweilt. Klar gingen sie gut ab, keine Frage. Aber wenn man nicht zu zweit fährt und Autobahnen meidet, kann man sie niemals auch nur ansatzweise ausfahren. Ich halte mich, sagen wir mit 10% Abweichung, an die kreisförmigen Schilder mit den Zahlen drin. Landstraße sagen wir 110km/h. Zwei Sekunden Gas auf, sechster Gang, feierabend. Mit selbigem kannst dann auch durch die nächste Ortschaft rollen. Nix zu tun, nicht schalten, nicht mal schön das Drehzahlband ausreizen, nichts was mir am Motorradfahren Spaß macht. Ich fahr also lieber deutlich kleinere Maschinchen, das macht mich glücklich. Ist hald Geschmackssache wie alles andere auch.