Ist ein Biotechnologie Studium eine schlechte Wahl?
Hallo. Ich bin 20 und habe mich nach langem Überlegen fur ein Mol.Biotechnologie Studium bei der TU München entschieden. Ich habe auch ein Medizinstudiumplatz in der LMU bekommen aber ich habe es abgelehnt. Ich bin von meinem Heimatland für ein Biotechnologie - Studium in DE umgezogen, also ein erfolgreiches Studium ist für mich das wichtigste. Ich bin immer ab und zu verzweifelt, weil ich so viele negative Kommentare und Erfahrungen in Forums lese. Arbeitslose wissenschaftler, die ihr Studium bedauern. Ich mache mich schrecklich Sorgen darüber. War das Ablehnen fur Medizin ein Fehler? Ich bin von Biotech sehr begeistert will später in Pharmaindustrie oder Lebensmittelindustrie arbeiten, aber weiss auch dass nicht alles so läuft, wie man es vorstellt. Es kann dazu kommen, das man irgenwo ganz irrelevant von was man sich gewünscht hat, arbeitet. Ich will glauben, dass die arbeitslose Fälle nicht die Mehrheit sind. Ich würde alles für ein guten Job machen, auch im Ausland umziehen wenn es sein muss. Natürlich hoffe ich dass das Gehalt auch lohnt. Das Studium selbst und alleine sein ist ganz schwierig. Kann es sein dass diese schlechte Erfahrungen Einzelfälle sind? Habe ich bessere Chancen als ein FH Absolvent? Ist Biotech echt hungrig auf Spezialisten oder ist das eine Täuschung? Wenn sie jemanden kennen, der so ein Studium gemacht hat, oder Erfahrungen hat, bitte Mitteilen. Ich will nicht im Schwarzen liegen und endlose google Artikeln lesen. Es würde sehr viel für mich bedeuten. Danke :)
1 Antwort
Um mal kurz und knapp das FH/Uni Gerangel zu lösen: Solltest du nach dem Bachelor direkt einen Job suchen, hast du einerseits durch die FH Vorteile für mehr Praxisnähe und Anwendung, an der Uni dafür mehr Stoff also mehr Wissen und Praxis gibts da meines Wissens in den meisten Bachelorstudiengängen auch, solange nicht überfüllt. In der FH sind Laborgruppen meist klein und man wird gut betreut. Da du für den Master dann wieder wechseln kannst macht es im Endeffekt nicht groß was aus.
Es klingt als wärst du Erstsemester, da sind Zweifel und das allein sein eben ungewohnt. Aber denk dran das du damit nicht alleine bist, also unternehme was mit Kommilitonen. Nach spätestens einem Jahr hat man den Dreh raus.
Die Frage ob Biotech hungrig auf Spezialisten ist verstehe ich nicht so ganz, aber wahrscheinlich möchtest du wissen ob man später im Beruf bestimmte Stellen lieber mit Biotechnologen statt Biologen besetzt: Das kommt drauf an wo du hin willst und was an deinem Arbeitsplatz gemacht wird. Nebenher spezialieren sich die meisten im Studium selbst, bzw. suchen sich das für sie Interessanteste aus, da gibts ja einen breiten Fächer; Grüne, Braune, Graue, Weiße, Blaue, Gelbe und Rote Biotechnologie.
Und nebenher: Das Gehalt ist recht gut, je nachdem ob du nach ein paar Jahren Berufserfahrung auch über Personal entscheidest steigt es (in Unternehmen), in der Forschung (an Unis und FHs) sind die Gehälter geringer (+ Zeitverträge!), außer du bist Prof, was aber nichts ist was man voller Energie anstreben sollte (nur 1% der Prof Anwärter in Biotech schaffen es auch, daher viel Zeit/Energieverlust sollte es nicht klappen).
Im Laufe des Studiums wirst du schon noch merken was dich am meisten interessiert. Lass dem etwas Zeit und lerne schön. Nichts ist nerviger als einen Masterplatz ohne NC zu suchen der dich auch interessiert.