Ist Eifersucht normal?

6 Antworten

Meine persönliche Meinung ist ja nach wie vor, dass wahre Liebe und Eifersucht sich gegenseitig ausschließen.

Nicht falsch verstehen: solche Gedanken und Sorgen sind normal. Eifersucht jedoch sollte dabei nicht aufkommen. Du hast selbst ja schon gesagt, dass du gewisse Ängste hast. Bleibe dabei, sie auch als solche zu sehen. Das ist okay, aber: Angst ist nicht Eifersucht.

Eifersucht bezieht sich immer auf einen (gefühlten) Mangel an Besitz oder Sicherheit. Sie bedeutet, du möchtest das (möglichst alleinige) Zentrum der Zuneigung, Anerkennung, Aufmerksamkeit, Liebe und den Respekt des anderen sein. Und dass du nicht wirklich gut darauf reagierst, wenn auch jemand anderes etwas davon erfährt.

Aber wann verhalten wir uns so? Richtig: wenn wir ein Problem mit uns selbst haben. Denn all diese Dinge sind auf dich allein bezogen. Sie gehen sogar allein von dir aus. Verlässlichkeit und Vertrauen dem anderen Gegenüber spielen dabei keine Rolle. Aber selbst eventuell gemachte, negative Erfahrungen aus deiner Vergangenheit, sollten nicht eine aktuelle Beziehung belasten. Den geliebten Menschen wegen eventueller Verfehlungen anderer einengen? Oder wegen Mängeln an sich selbst? Wo kämen wir denn dahin? Wer täte einem geliebten Menschen freiwillig sowas an?

Darum ist Eifersucht gefährlich. Ist sie von vornherein da bedeutet sie im Prinzip nur, dass der Partner mich gefälligt zu meinen eigenen Bedingungen zu lieben hat. Das er "so und so" zu sein hat, damit ich mich wohl fühle.

Wenn sie aufkommt, nachdem etwas vorgefallen ist, okay. Aber von vornherein? Nein, das wäre fatal. Also am besten versuchen, den Finger darauf zu legen, was wirklich in dir los ist. Du hast ja die Angst schon erwähnt. Und nun gilt es, darüber mit deinem Partner zu sprechen. Offen und ehrlich. Nur kommt hier ein weiteres aber, also...

Aber: dein Partner ist nicht dafür zuständig, etwas dagegen zu tun. Er soll dir eine Hilfe sein und dich unterstützen, ganz klar. Aber er ist nicht dazu da, dir deine Angst zu nehmen oder sich so zu verhalten, dass du sie nicht spürst. Nur du selbst kannst den Umgang damit lernen. Alles andere wäre nur wie ein Pflaster auf einer Wunde. Und es würde auch in keinem falle helfen, denn auch wenn er sein Verhalten ändert: die Furcht davor, dass womöglich dennoch irgendwann irgendwas passiert, würde bleiben. Also arbeite an dir und deinem Vertrauen in ihn, anstatt zu erwarten, dass er es dir beweist und dir damit die Angst nimmt.

Das Problem liegt bei dir, und auch wenn es nicht schön ist, es zu wissen, aber: diese "Eifersucht" ist nicht normal. Und sie ist nicht gut. Und nur du kannst daran wirklich etwas ändern, denn es ist dein persönliches Problem. Er kann nichts dafür, und er kann auch nichts dagegen tun. Aber: er kann dir eine Stütze sein.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Eifersucht ist im Prinzip "jemanden besitzen wollen" und das geht nicht. Du kannst niemandem vorschreiben mit wem er sich trifft, bzw. kannst du nicht erwarten, dass er bis ans Lebensende bei dir bleibt.
Wenn man eine Beziehung führt wo beide akzeptieren, dass der andere ein eigenes Individuum ist, das auch seine Freiheiten braucht, aber dass man auch immer wieder gern bei seinem Partner ist und diese Zeit zusammen richtig genießt...also wenn man eine erwachsene, liebevolle, respektvolle Beziehung auf Augenhöhe führt, ist Eifersucht absolut unnötig. Das braucht es schlichtweg nicht.

Ja ist es normal. Halt nicht zu viel. Allerdings mag ich’s nicht. Ich würde es mir abgewöhnen. Denk einfach, dass wenn dein Partner dir fremdgeht, dass du ihn lassen solltest. Hab keine Angst, dann wird es auch angenehm für beide

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hab ein gutes Gespür dafür

Nein, das ist nicht normal auch wenn es leider weit verbreitet ist. Erst nach Überwindung der Eifersucht und Verlustängste gelingt es wirklich erfüllende Beziehungen führen zu können. Nämlich dann, wenn man den Partner nicht mehr als den eigenen Besitz betrachtet und gut genug in sich ruht um innerlich unabhängig zu sein. Wenn man versteht: man kann sich gegenseitig unterstützen und fördern aber der andere ist und bleibt ein freier Mensch und Liebe kann nie erzwungen werden. Wenn man das verstanden hat, dann empfindet man auch keine Eifersucht mehr :-) Man möchte nur das Beste für den Menschen den man liebt und wenn es bedeutet er möchte nicht mehr, dann kann man ihn friedlich ziehen lassen. (im Extremfall)

Ja, bis zu einem gewissen Grad fördert es die Leidenschaft.

Aber es gibt eine Grenze, und die wird überschritten, sobald es in Kontrolle ausartet und du ihm vorschreibst, mit wem er sich wann trifft.

Doch dieses brennende Gefühl, wenn es eine Nebenbuhlerin gibt, ist noch in Ordnung.