Ist die Hexenverfolgung, aus Missgunust & Neid entstanden?

Das Ergebnis basiert auf 7 Abstimmungen

Nein ich stimme dir nicht zu und begründe es gerne im Forum 29%
Ich bin andere Meinung und begrüne es gerne im Forum 29%
Ja ich stimme dir zu es ergibt Sinn 29%
Nein ich stimme dir nicht zu, es ergibt keinen Sinn 14%
Ja ich stimme dir zu und begründe es gerne im Forum 0%

5 Antworten

Nein ich stimme dir nicht zu und begründe es gerne im Forum

Die Hexenverfolgung hatte verschiedene Gründe

  • Missverständnis von Religion, Fanatismus, Hass, Dummheit
  • Missdeutung von Naturkatastrophen, Kriegsleiden etc.
  • Die einfache Möglichkeit, einen anderen aus dem Weg zu räumen: Einfach denunzieren, machen heute leider immer noch viele, zwar nicht als Hexe, aber dafür mit vielem anderen. Mich hat leider auch schon jemand denunziert, ein paar Monate später wurde er wegen Illoyalität zum Unternehmen vor die Tür gesetzt. Mich hat es nicht gewundert.

Apropos Papst: Der katholischen Kirche ging im Prinzip gegen Häresie vor, nicht gegen Zauberkult. Die Hexenverfolgung wird zwar immer in Zusammenhang mit der Katholischen Kirche gebracht, die Hexenverfolgung war aber gerade keine primär kirchlichen Angelegenheit. Zu dieser kam es im Wesentlichen in der weltlichen Gerichtsbarkeit. Todesstrafe hat sich häufig der weltliche Machthaber vorbehalten.

Deine Ausführungen sind daher geschichtswissenschaftlich zumindest sehr unpräzise.

Die Menschen haben meist Angst vor Dingen die sie nicht begreifen können.Oft schwankt es von Veridealisierung zu Vertreufelung.Man ging zu Hexe,wenn man Hilfe brauchte.Allerdings waren die Fähigkeiten den Menschen unheimlich und so kippte es schnell in Zweifel an dem Wohlwollen der "Hexen" und man wollte diese schwer zu kontrollierenden Frauen loswerden.Wer Einfluss hat und ein Wissen das wenig andere haben zieht die Missgunst der Neider auf sich und das waren viele...

Vielleicht hilft Dir dieser Auszug aus „Erwachet“ 5/14, S. 13:

Hexenverfolgung in Europa

DIE Angst vor Hexerei löste vor nur wenigen Jahrhunderten in Europa Hexenjagdenaus. Betroffen waren vor allem Deutschland, Frankreich, Norditalien und die Schweiz sowie Belgien, Luxemburg und die Niederlande. In einem Buch über diese Zeit heißt es: „In Europa und in europäischen Kolonien starben Zigtausende . . . weitere Millionen wurden verhört, gefoltert und eingesperrt, waren Hass und Beschuldigungen ausgesetzt und lebten in ständiger Angst“ (Witch Hunts in the Western World). Was entfachte den Hexenwahn? Wie breitete er sich aus?

Die Inquisition und der Hexenhammer

Eine wesentliche Rolle bei der Hexenverfolgung spielte die Inquisition. Sie wurde laut dem Buch Der Hexenwahn „zur Bekehrung der Abtrünnigen und zur Verhütung neuen Abfalls“ im 13. Jahrhundert von der römisch-katholischen Kirche ins Leben gerufen. Die Inquisition war sozusagen der Polizeiapparat der Kirche.

Am 5. Dezember 1484 gab Papst Innozenz VIII. eine Bulle heraus, einen feierlichen Erlass, in dem er die Hexerei verdammte. Um dem Problem Einhalt zu gebieten, erteilte er außerdem zwei Inquisitoren die Vollmacht, sich der Sache anzunehmen.

Es waren Jakob Sprenger und Heinrich Kramer, der auch unter seinem lateinischen Namen Henricus Institoris bekannt ist. Zusammen verfassten sie das Buch Malleus Maleficarum, auf Deutsch Hexenhammer. Dieses Buch wurde sowohl von katholischer als auch von protestantischer Seite als Standardwerk zur Hexerei akzeptiert.

Darin fand man Fantasiegeschichten über Hexen, die sich auf volkstümliche Überlieferungen stützten, außerdem theologische und juristische Argumente gegen die Hexerei und Anweisungen, wie man Hexen überführen und hinrichten könne. Der Hexenhammer wurde als „das verruchteste und . . . unheilvollste Buch der Weltliteratur“ beschrieben.

Der Hexenhammer wurde als „das verruchteste und . . . unheilvollste Buch der Weltliteratur“ beschrieben

Eine Anklage wegen Hexerei konnte völlig unbegründet erfolgen. Wie das Buch Hexen und Hexenprozesse erklärt, waren die Prozesse „nur darauf gerichtet, die verdächtigen Personen zu einem Schuldbekenntnis zu überreden, zu nötigen, zu zwingen“. Dazu gehörten für gewöhnlich Folterungen.

Als Reaktion auf den Hexenhammer und die Bulle Innozenz’ VIII. brach in Europa die große Hexenverfolgung aus. Die Erfindung des Buchdrucks unterstützte die Ausbreitung des Hexenwahns noch, der sich so seinen Weg sogar über den Ozean hinweg bis nach Amerika bahnte.

Die Angeklagten

Weit über 70 Prozent der Beschuldigten waren Frauen, vor allem Witwen, die oft niemand hatten, der sich für sie einsetzen konnte. Unter den Opfern befanden sich ältere Leute sowie Arme und auch Frauen, die Rezepte aus Heilkräutern zusammenstellten — sie traf es vor allem, wenn die zusammengestellte Medizin nicht wirkte. Es konnte eigentlich jeden treffen, ob arm oder reich, Mann oder Frau, von hohem oder niedrigem Stand.

„Hexen“ waren an allem Möglichen schuld. „So verursachten sie angeblich männliche Impotenz und weibliche Unfruchtbarkeit . . . Frost, Schnecken- und Raupenplagen wurden von ihnen herbeigezaubert, um die Saat und die Früchte der Erde zu vernichten“, schreibt das Magazin DAMALS. Zerstörte ein Hagelsturm die Ernte oder gab die Kuh keine Milch, war gewiss eine Hexe am Werk!

Wie stellte man fest, wer eine Hexe war?

Zum Beispiel durch die Wasserprobe. Man fesselte die Verdächtige und ließ sie unter Gebetsformeln ins kalte Wasser hinab, in „das Element der Reinheit“. Sank sie, so bewies das ihre Unschuld, und man zog sie wieder aus dem Wasser. Trieb sie aber auf dem Wasser, war sie als Hexe überführt und wurde entweder auf der Stelle hingerichtet oder dem Verhör übergeben. Bei einer anderen Probe ließ man die vermeintliche Hexe wiegen, denn man ging davon aus, dass Hexen kaum etwas oder gar nichts wogen.

Oder es wurde nach dem sogenannten Teufelsmal gesucht. In Witch Hunts in the Western World wird es als „nachweisbares Zeichen des Bundes zwischen dem Teufel und der Hexe“ beschrieben. Der Scharfrichter „rasierte dafür alle Körperhaare der verdächtigen Person ab und untersuchte akribisch jede Stelle des Körpers“ — und das in aller Öffentlichkeit! Mit einer Nadel stach er in jeden Fleck, ob Muttermal, Warze oder Narbe. Spürte das Opfer keinen Schmerz und blutete die Stelle nicht, war ein Teufelsmal gefunden.

Die Hexenjagden wurden sowohl von katholischen als auch von protestantischen Herrschern unterstützt, wobei die letzteren in manchen Gegenden weitaus unnachsichtiger vorgingen als ihre katholischen Nachbarn. Doch allmählich fand ein Umdenken statt. So schrieb 1631 der deutsche Jesuitenpater Friedrich Spee, der viele als Hexen Verurteilte bis zum Scheiterhaufen begleitet hatte, er könne von keiner sagen, dass sie wirklich schuldig gewesen sei.

Außerdem warnte er, wenn es mit den Hexenjagden so weiterginge, könne bald das ganze Land menschenleer sein. Mit der Zeit kamen auch Ärzte dahinter, dass Krämpfe und Anfälle nicht unbedingt eine Folge von Besessenheit sein mussten, sondern gesundheitliche Ursachen haben konnten. Im Verlauf des 17. Jahrhunderts ging die Zahl der Hexenprozesse dann rapide zurück und gegen Ende kamen sie kaum noch vor.

Was lehrt uns dieses abschreckende Kapitel der Geschichte? Eins ganz gewiss: Menschen, die sich Christen nannten, öffneten unsäglichen Grausamkeiten Tür und Tor, als sie die reine christliche Lehre mit religiösen Lügen und Aberglauben vermischten. Wie in der Bibel warnend angekündigt, geriet das wahre Christentum, der „Weg der Wahrheit“, durch solche gottlosen Menschen in Verruf (2. Pe. 2:1, 2).


Atemu1 
Fragesteller
 16.07.2019, 10:28

Die Hexenprozesse dienen letztendlich dazu, etwas sich zu gönnen, was diesen Menschen verwehrt gewesen ist.

  • Denk mal nach, was wurde denn Männern der Kirche damals verwehrt, was anderen normal Bürgern vergönnt gewesen ist.
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OhNobody  16.07.2019, 10:29
@Atemu1

Du meinst, dass diese Typen ihre perversen Fantasien ausgelebt haben? Da ist was dran.

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Atemu1 
Fragesteller
 16.07.2019, 11:18
@OhNobody

Ich kann mir gut vorstellen, dass einige Mädchen oder Jugendliche einfach gerne die Männer der Kirche ⛪ zu verstehen gegeben haben was innen entgehen würde.

So etwas wurde schon einmal über einen anderen Glauben übermittelt.

Da heißt es, dass ein gläubiger Mensch meditierte an einem Baum 🌳, doch der Teufel schickte seine Töchter um diesen Menschen in seiner Meditation 🧘‍♂️ zu stören.

Dieser eine lies sich aber nicht ablenken, erlangte dabei eine hohe Stufe des Friedens was dem Teufel natürlich Missfallen habe.

Was wäre wenn nicht alle Männer in der Pubertät es geschafft haben, sondern einige einfach ihren Status ausgenutzt haben.

Denn sie erreichten ihren inneren Frieden einfach nicht.

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Atemu1 
Fragesteller
 16.07.2019, 12:54
@OhNobody

Stehlt euch folgendes Situation bitte bildlich vor.

Einer von diesen Männer sitzt im Beichtstuhl um einer anderen Person seine Sünden zu nehmen.

Da kommt irgend ein Mädchen in der Pubertät und sagt z.B. Vater ich habe gesündigt.

Was ist los mein Kind fragt er sie.

Und die fängt an über ihre Neigungen so wie Vorlieben zu sprechen, wissend dass ein Junger Geistlicher da auf der anderen Seite sitzen würde.

Beschreibt in alles mögliche und bittet dann um Vergebung für ihre Süden.

Irgend wann, habe die sich einfach bei ihrem Vorgesetzten wegen diese Anhäufung von Vorfällen beschwert und um Hilfe gebeten.

Andere Brüder welche dass selbe durchmachen mussten, schenken denen gehör.

Einer nach dem anderen versuchte sich als Autor, bis hin zu dem mit dem höchsten Titel.

Ohne der Kreativität der damaligen in der Pubertät befindenden Mädchen, so wie sich gegenseitig zu verpetzen, wäre es nicht so weit kommen müssen.

Wie es gekommen ist.

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Atemu1 
Fragesteller
 16.07.2019, 13:16
@OhNobody

Heute zutage, würde ich es als Mobbing bewerten können.

Es habe einmal einen Vorfall gegeben, wo Mitschüler aus Spaß jemanden soweit Psychisch angegriffen haben, bis dieser seine Unzufriedenheit gegen diese Personen richtete.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Menschen welche zurückgezogen lebten auch Psychische Belastung ertragen haben müssen.

Sind ja auch nur Menschen, denn kein Mensch ist unendlich belastbar was die Psyche betrifft.

Also liegt es nicht alleine an der Kirche ⛪, bei der alleine die Schuld zu suchen, ist so als wenn du versuchst dir einzureden, du bist keine Person welche es verwirklichen konnte.

Aber die Wahrheit ist doch.

Dass die Kirche alleine, niemals erfahren habe könnte, was wer wo gerade machen würde.

Gerade deswegen habe die Kirche, die Entscheidungen über alles an die Bevölkerung weiter gegeben.

Diese haben dann unter sich, letztlich selbst entscheiden dürfen was mit deren Bewohner passiert.

Die Kirche habe deren Urteil letztlich nur versteckt und verwirklicht.

Die Kirche habe damit Menschen bereitgestellt, dass Urteil des Volkes zu verwirklichen.

Sie gaben innen, denn freien Willen eigenständige Entscheidungen zu treffen.

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Ich bin andere Meinung und begrüne es gerne im Forum

Neid war sicherlich in einigen Fällen auch eine "Zutat", in den meisten Fällen war es wohl die schlichte Unaufgeklärtheit der Menschen damals.

Wenn ein Schwein geboren wurde, welches als Beispiel 5 Beine hatte, dann wurde dafür eine Erklärung gesucht.

Biologisch / medizinisch war dazu keiner in der Lage. Daher bediente man sich dem Okkultismus und bezichtigte den Bauern (oder / und seine Frau) als Hexe(r).

Als Anfang des 20. Jahrhunderts die Niagarafälle kein Wasser mehr führten, weil die Gewässer völlig vereist waren, sind die Leute scharenweise in die Kirche gerannt. Beten, Gott in "seinem Haus" aufsuchen und fragen, was passiert ist.... heute würde man einen Hubschrauber losschicken und die Sache wäre geklärt.

Gottesfürchtigkeit gepaart mit der Unwissenheit führt dann selten zu rationalen und logischen Ergebnissen, wenn es um scheinbar sonderbare Vorkommnisse geht.

Egal, ob nun besonders schön, hässlich, verkrüppelt, klug oder geistig behindert - irgendwas ist da mit dem Teufel im Bund! Das Weib ist eine HEXE!!

Und schon reiste der Inquisitor an ....

Neidisch sind die Leute HEUTE mehr denn je zuvor (oder zumindest nicht weniger). Aber sie sind aufgeklärter als vor 100 Jahren (und davor), und das ist der Punkt.


Atemu1 
Fragesteller
 16.07.2019, 10:03

Und sie müssen sich für ihre Handlungen soweit rechtfertigen, wie es von unserem Gesetz bestimmt ist.

Demnach kann gesagt werden, dass Gesetze uns vor uns selbst schützen.

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Ich bin andere Meinung und begrüne es gerne im Forum

Das was du geschrieben hast hat bestimmt auch eine erheblich Rolle gespielt, allerdings gehe ich davon aus, dass die Kirche ihre "Gegner" loswerden wollte.
Reiche oder Wissenschaftler die einer anderen Auffassung oder gegen die Kirche waren sind dann mal schnell zum Opfer geworden.


Atemu1 
Fragesteller
 17.07.2019, 11:17

Sind auch nur Menschen, welche anderen Menschen gegenüber Missgunst zeigten.

Die damaligen Menschen missgönnte denen erfolge und Sachen es vermutlich ihren Status als gefährdet an on Kirche oder nicht, ist damals nicht von Bedeutung gewesen.

Deren sorge habe sich auch durch Martin Luther, als nicht grundlos erwiesen.

Als dieser selbst denn Vorgesetzten drauf hingewiesen habe, dass was er sagt aus dem geschriebenen herkommen würde.

So begann ein Streit, bis der Vorgesetzte es selbst vor Martin Luther vorgelesen habe, wodurch dieser sein Gesicht verlor und seinen Status Einbußen müsste.

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