Ist die Bibel antijüdisch?
Ich kenne Christen die durch die Bibel beweisen wollen, dass die Bibel gegen das Judentum ist. Doch ebenso kenne ich Christen die durch die Bibel das Gegenteil beweisen wollen und die Behauptung aufstellen Christen seien verpflichtet Juden zu unterstützen. Wie kommt man auf zwei entgegensätzliche Auslegungen aus dem selben Buch und wer hat recht?
9 Antworten
Das Neue Testament hat ganz klar antijudaistische Tendenzen. Sie waren die Antwort auf die Ablehnung der posthumen Vergottung des Wanderpredigers. Dabei projizierten die Schreiber ihren eigenen Konflikt mit den Juden auf Jesus und in dessen Lebenszeit zurück.
So entsteht für den unbedarften Bibelleser der historisch falsche Eindruck, Jesus sei antijudaistisch gewesen. Das hatte natürlich fatale Folgen, weil die Kirche nichts Besseres zu tun hatte, als das Märchen von den Juden als Gottesmörder zu propagieren.
Wie kommt man auf zwei entgegensätzliche Auslegungen aus dem selben Buch und wer hat recht?
Zu beachten ist erst einmal, dass die Bibel ausnahmslos von Juden geschrieben wurde, auch das NT.
Juden waren öfter auch scharf in ihrer Selbstkritik und ihren Urteilen gegenüber ihrem eigenen Volk. Diese wird dann antisemitisch, wenn sie von Nichtjuden gegen Juden verwendet wird (was in der Bibel jedoch nicht vorkam). Gleichzeitig bleibt auch im NT weiterhin eine Perspektive auf Israel erhalten.
Ist die Bibel antijüdisch?
Daher kann man diese Frage mit Nein beantworten, selbst an den Stellen wo ein starker Antijudaismus erkennbar ist.
Nein, weil wir jeden anderen Menschen respektieren soll. Wir dürfen andere Religionen nicht verleugnen, benachteiligen oder Hassen. Diese Menschen legen sich Stellen zu Recht, die Sie frei interpretieren um Ihr Gedankengut mit iwas zu unterstützen.
Wenn ein Mensch gläubig ist, egal welcher Religion er angehört, wird er die anderen Menschen Lieben und individuell einschätzen egal welche Religion der andere hat
Es ist sehr leicht zu erklären:
Einerseits ist das Christentum aus dem Judentum entstanden. Die christllichen Autoritäten waren grundsätzlich fromme Juden und sind danach zum Christentum "konvertiert". Anderseits wird aber das Grundverständnis vom Gesetz Gottes und der "göttlichen" Gerechtigkeit neu interpretiert bzw. die systematische Theologie und die Eschatologie neu ausgelegt. Es gibt die sogenannten messianischen Juden, die das Gesetz Mose vollständig zu halten versuchen und dabei an Jesus glauben, aber auch auf der anderen Seite Evangelikale, die in Jesus die Erfüllung des Gesetzes sehen.
Es geht eher um den Versuch. Für manche Christen ist aus ihrer Lehre heraus, das nicht notwendig.
Messianische Juden ist ein Widerspruch in sich selber.
Juden lehnen Jesus ab, weil er u.a. die prophezeiten Erkennungsmerkmale nicht erfüllte, sündig war und die Sünden sogar gegen das Gesetz der Torah verteidigte. Darum steht eigentlich die Todesstrafe.
Daher, sozusagen christliche Juden kann es nicht geben.
Naja, sie bezeichnen sich so selber. Ich hätte lieber messianische "Judenchristen" schreiben sollen :)
Das gleiche in grün.
Jude und Christ zusammen geht nicht. Dieser Mensch wird immer einer der beiden Seiten belügen.
Man kann nicht gleichzeitig in zwei Boten stehend die Welt umreisen. Der kleinste Sturm reißt ihn auseinander.
Nur das NT ist antisemitisch, der TaNaCH ist nur für Juden und damit projüdisch.
vollständig kann kein jude auch kein messianischer das gesetz halten, da es derzeit keinen tempel gibt.