Ist der menschliche Glaube an einen Gott ein Wahn?

5 Antworten

Definition laut Google: Unter Wahn subsumiert man die unkorrigierbare Falschbeurteilung der Wirklichkeit, die unbeeinflussbar von persönlichen Erfahrungen auftritt und an der mit absoluter subjektiver Gewissheit festgehalten wird.

Was den Glauben an Gott betrifft, kann wohl niemand sagen, ob der Glaube an Ihn eine Falschbeurteilung der Wirklichkeit ist.

Daher denke ich, dass es auch niemandem zusteht, das als Wahn zu bezeichnen.

Das liest sich wie wenn der Papst Informationen über Sex gibt.

Ein Ungläubiger braucht sich auch nicht über Religion auslassen.

Maschendraht531  14.11.2023, 22:27

Zu der Frage ob es einen Gott gibt oder nicht dürfen sich also nur Leute äußern, die eh daran glauben? Kann man so sehen, aber eine ehrliche Suche nach der Wahrheit sieht anders aus.

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guitschee  15.11.2023, 10:20
@Maschendraht531

Religion und "suche nach Wahrheit" widerspricht sich ohnehin meistens, von daher ;-).

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guitschee  15.11.2023, 10:19

Doch, gerade wir "Ungläubigen" können das, weil wir keine rosarote Brille tragen, sondern die Religionen analysieren können, die Machtprozesse sehen, die psychischen Vorbedinungen und Folgen bei den Betroffenen und und und. Wir können halt das gesamte sehen und nicht nur das, was Gläubige halt gerne sehen wollen.

Wenn du ein psychisches Problem hast, solltest du dir auch einen neutralen Psychotherapeuten suchen und keinen, der das Problem selber hat - denn die haben den gleichen kleinen Horizont.

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Nein, ganz im Gegenteil!

Der wirkliche Wahn dürfte sein, nicht an Gott zu glauben und sein Rettungsangebot abzulehnen...

Sehr interessant sind die Diskussionen von Prof. Richard Dawkins und Prof. John Lennox, in der mir die Argumentationen von Lennox glaubhafter vorkommen.

PESHEVA 
Fragesteller
 15.11.2023, 19:05

Die Argumentationen von L. erscheinen dir natürlich glaubhafter, weil sie deinem Glauben viel mehr entsprechen als die Argumentationen von D. Nur eins steht fest: Weder L. noch D. können objektiv und definitiv beweisen, dass sie alleine Recht haben. So stünde es zwischen ihnen unentschieden 1 : 1

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Nein, man kann ja an Gott genauso glauben, wie man daran glaubt am nächsten Tag nach dem Schlaf wieder aufzuwachen, aber natürlich wäre es von Vorteil Gewißheit über die Exsistenz Gottes zu haben, solange man diese nicht haben kann, kann man eben nur zum Glauben tendieren, oder dagegen tendieren.

guitschee  14.11.2023, 21:57

Nur ist die Wahrscheinlichkeit am nächsten Tag aus dem Schlaf zu erwachen einfach deutlich deutlich deutlich höher, daher macht es deutlich mehr Sinn, als an welche der zigtausend Gottheiten auch immer zu glauben.

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GrandVoyager  14.11.2023, 22:01
@guitschee

Gut, ein anderes Beispiel:

Glaubst du dass noch anderes ausseridisches Leben im Universum existiert, oder nur das Leben auf der Erde?

Falls ja, wieso bist du eher gewillt an weitere Bewohner des Universums zu glauben als an den Erschaffer dessen?

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guitschee  14.11.2023, 22:04
@GrandVoyager

Ich glaube weder, noch glaube ich nicht.

Ich denke, die Wahrscheinlichkeit - und der Prof der Astrophysikvorlesung, die ich besucht habe, bestätigte dieses - dass wir alleine im ganzen Universum ist sehr gering. Es wird sehr wahrscheinlich irgendwo Leben geben.

Und: Ja, es ist auch da x^x-Mal wahrscheinlicher, dass es solches Leben gibt, als das solches Leben ein übernatürlicher Magier ist der alles kann, alles weiß und alles erschaffen hätte...

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GrandVoyager  14.11.2023, 22:09
@guitschee

Ich kann über dessen Fähigkeiten keine Aussagen machen, doch hast du dich schon mal gefragt was vor dem Urknall war!?

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guitschee  14.11.2023, 22:11
@GrandVoyager

Ja, aber hast du dich schon mal gefragt, woher dieser Gott kommen sollte?

Denn die Frage kann man auf "Gott" genauso münzen.

Es gibt übrigens Theorien dazu, was vor dem Urknall gewesen sein könnte.

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PMeindl  14.11.2023, 22:16
@guitschee

Wie sich diese beiden Wahrscheinlichkeiten verhalten, weiß ich nicht. Jedenfalls ist die Wahrscheinlichkeit des Aufwachens besser überprüfbar.

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GrandVoyager  15.11.2023, 01:32
@guitschee

Angenommen man glaubt jedoch an die These, dass das Universum schon immer exisistiert hat, würde in diesem Fall für dich die Existenz von Gott wahrscheilicher sein, oder gleichenbleibend unwahrscheinlich?

Ich persönlich glaube ja dass unser Universum aus einem Auswurf eines extrem großen Schwarzen Lochs hervorging:

"In den 70er Jahren zeigte der Physiker Stephen Hawking, dass Materie einem Schwarzen Loch doch entkommen kann. Und irgendwann, wenn der größte Teil der Masse verschwunden ist, verschwindet ein Schwarzes Loch einfach in einem hellen Auswurf von Masse und Energie."

https://www.deutschlandfunk.de/schwarze-loecher-verschwinden-100.html

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guitschee  15.11.2023, 10:16
@GrandVoyager

Gleich unwahrscheinlich.

Aber: man muss das alles nicht glauben, man kann darüber spekulieren und sich im klaren darüber sein, dass man spekuliert.

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Maschendraht531  14.11.2023, 22:34

Das kann man nicht vergleichen. Ich habe gute vernünftige Gründe zu glauben, dass ich am nächsten Tag wieder aufwache. Ich weiß dass Miliarden Menschen jeden Tag aufwachen und dass ich auch bisher jeden Tag aufgewacht bin. Ich weiß grob wie mein Körper biologisch funktioniert und ich weiß dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass diese biologischen Prozess plötzlich aufhören.

Und ich weiß auch, dass ein kleines Risiko besteht, dass ich nicht mehr aufwache. Aber die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, dass ich aufwache. Die Gründe an mein Aufwachen zu glauben sind einfach hundertmal besser als alle Argumente für einen angeblichn Gott.

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GrandVoyager  15.11.2023, 01:53
@Maschendraht531

Kommt wohl auch auf das Alter an und wo man lebt. In einem Kriegsgebiet, oder einer Region mit hoher Kriminalitätsrate und vielen Morden, sinkt die Wahrscheinlichkeit drastisch.

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guitschee  15.11.2023, 10:17
@GrandVoyager

In einem Kriegsgebiet schlafen die Leuten in der Regel auch deutlich schlechter- weil sie diese Gewissheit das sie mit höchster Wahrscheinlichkeit morgen wieder aufwachen nicht haben.

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Maschendraht531  15.11.2023, 21:41
@GrandVoyager

Wenn ich in einem Kriegsgebiet leben würde, dann wäre ich auch nicht so sicher, dass ich morgen wieder aufwache. Von daher steht mein Argument nach wie vor.

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Maschendraht531  16.11.2023, 20:41
@GrandVoyager

Ich meine es ja nicht böse. Nur der Vergleich passt eben nicht ganz. Ich weiß ja auch, dass du dir das nicht ausgedacht hast, sondern wahrscheinlich von einem Prediger gehört hast. Das ist ja ein bekanntes Argument, das man oft hört. Aber es ist einfach nicht ganz logisch.

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GrandVoyager  17.11.2023, 02:51
@Maschendraht531

Prediger!?

Ich brauche keine menschlichen Einflüsterer als "Zwischenhändler" zwischen Gott und Epfänger. Von den Zwischenhändlern im Einzelhandel weiß man ja auch, dass sie wie Parasiten auf dem Rücken der Erzeuger leben.

Ich hoffe du kannst dieser Metapher folgen.

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Mir wird zunehmend bewusst, dass es umgekehrt ist. An keinen Gott zu glauben, würde bedeuten, an die Macht der Menschen zu glauben. Aber diese beuten ihre Untertanen nur aus. Wer den Regierungen glaubt, ist schon verloren, dient ihnen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Frieden drängt mich die Bibel zu erforschen.