Ist der koran verfälscht?

6 Antworten

Das soll nur aufgrund der verschiedenen Lesearten Zustandekommen.

Im alten Arabisch fehlten halt die diakritischen Hilfszeichen, welche den Worten eine eindeutige Bedeutung geben.

So steht in einem Koran halt "gekämpft" während in einem anderen an derselben Stelle stattdessen "getötet" steht.

Würde mich echt interessieren, ob Allah nun "gekämpft" oder "getötet" offenbart hat.

Dass der Koran verändert wurde, davon zeugen Koranfunde z.B. von Sana'a und Birmingham. Und auch durch die islamischen Überlieferungen zieht es sich wie ein Roter Faden, dass der Koran nach Mohammeds Tod nicht mehr der war, den er offenbart bekam.


Rabea533  12.11.2021, 09:13

Alle Ahruf sind von Allah offenbart wurden

Und auch durch die islamischen Überlieferungen zieht es sich wie ein Roter Faden, dass der Koran nach Mohammeds Tod nicht mehr der war, den er offenbart bekam.

Welche genauen meinst du?

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Sturmtaucher2  12.11.2021, 11:14
@Rabea533
Alle Ahruf sind von Allah offenbart wurden

Und dennoch steht nur 1 davon im Koran.

Und dann auch noch in jeder Koranversion ein anderer.

Und dann frag ich mich natürlich, was davon nun richtig ist, der Koran soll ja ein Zitat sein.

Ist nun "haben gekämpft" oder "wurden getötet" korrekt? Oder "IHR sollt nehmen/machen" oder doch stattdessen "SIE sollen nehmen/machen"? "IHR sagt" oder "SIE sagen"? Also, was davon steht nun auf der Tafel im Himmel?

Oder steht auf dem Koran im Himmel jeder Vers 7x ?

Welche genauen meinst du?

Das wird etwas länger.....

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Sturmtaucher2  12.11.2021, 11:21
@Sturmtaucher2

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Ibn Abi Dawud(Kitaab Al Masaahif):

"Die am Tag des Yamama starben kannten viele Koranstellen. Diejenigen die überlebten, kannten diese nicht. Weder Umar noch Abu Bakr noch Uthman hatten den Koran, noch wurden sie bei einer Person nach ihnen gefunden."

Anmerkung: die Schlacht von Yamama ist eine der ersten Schlachten nach dem Tod Mohammeds

Was sagt uns das? Diejenigen, die überlebten, kannten diese Koranverse nicht. Auch wurden diese Verse bei niemandem nach ihnen gefunden. Teile des Korans gingen also laut dieser Überlieferung für immer verloren.

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Sahih al-Bukhari 4987:

Uthman verbrennt alle bisherigen Koran-Manuskripte und auch ganze Korane.

"Uthman sandte in jede muslimische Provinz eine Kopie dessen, was sie kopiert hatten, und befahl, alle anderen Koranmaterialien, ob in fragmentarischen Manuskripten oder auch ganzen Kopien, zu verbrennen."

Aber hätten diese nicht zu 100% mit Uthmans Koran übereinstimmen müssen? Natürlich! Taten sie aber nicht, er musste sie alle verbrennen.

Man bedenke: viele dieser Muslime hatten diese Verse direkt von Mohammed gehört. Aber nein, Uthman verbrennt sie. Er sagt

"bringt mir eure Verse, die ihr gelernt habt"

und er verbrennt sie dann.

Und das sagt Sahih al-Bukhari, eine der zuverlässigsten Quellen im Islam.

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Sahih al-Bukhari 3758

"Nehmt (lernt) den Koran von diesen vieren: Abdullah ibn Masud, Salim, Mu’adh ibn Jabal und Ubay ibn Ka’b"

Mohammed nannte also seine 4 besten Koran-Rezitierer.

Abdullah ibn Masud stand ganz oben auf seiner Liste ("der Erstgenannte").

Und dieser sagte: Sure 1, Sure 113 und Sure 114 sollten nicht im Koran sein, weil es muslimische Gebete sind. Dies sei nicht der Koran, es seien Gebete die wir beten.

Wenn also Mohammed sagt, Masud sei einer derer von denen man den Koran lernen solle, und dieser ist nicht mit Sure 1, 113 und 114 einverstanden, dann ist dieser Koran fehlerhaft.

Die Alternative wäre, daß der Koran von Uthman und ibn Thabit richtig ist, aber dann lagen Mohammed und ibn Masud falsch.

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Der heutige Koran erlitt also laut grade genanntem Bukhari 3758 eine Verfälschung durch Hinzufügung.

Ibn Masud nannte die letztgültige Ausgabe deshalb eine Irreführung:

Ibn Sa’d, Kitab al-Tabaqat al-Kabir (Vol.2, S.444)

Die Leute haben sich der Irreführung schuldig gemacht bei der Lesung des Korans. Mir gefällt es besser, gemäß seiner Rezitation (d.i. Mohammed) zu lesen, den ich mehr liebe als den von Zayd Ibn Thabit."

Ähnliches sagt er in

Sunan at-Tirmidhi (Vol. 5, Buch 44, Hadith 3104):

"Oh, ihr muslimischen Leute! Meidet das Abschreiben dieses Mushaf [Handmanuskriptes] und die Rezitation dieses Mannes. Bei Allah!"

Mohammeds Top-Koranlehrer warnte Muslime also vor der Uthman-Ausgabe des Korans.

Er mahnte sie, den Koran, wie Muslime ihn nun in Händen hielten, nicht abzuschreiben oder zu rezitieren.

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Sahih al-Bukhari 5005:

"Umar sagte, Ubai war der Beste von uns im Rezitieren (des Korans), trotzdem lassen wir etwas von dem weg, was er rezitiert."

und

"Ubai sagt, ich habe es aus dem Mund von Allahs Gesandtem empfangen und werde es für um keinen Preis verwerfen."

Hierbei geht es um die beiden Qunut-Suren: "Sure der Preisgabe" (Surat al-Khal') und die "Sure des Hinstrebens" (Surat al-Hafd).

Ubai hatte also die 114 Suren + 2 weitere Suren, die aber weggelassen wurden. Denkt darüber nach! Das ist Umar!

Umar sagt hier, wir lassen etwas weg, daß Ubai direkt aus dem Mund von Mohammed gehört hat.

Obwohl es vom besten Rezitierer rezitiert wurde.

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Sahih Muslim 2286

Sahih Muslim 1050:

Abu Musa versammelte die besten Rezitatoren des Koran um sich. Er sagte "Wahrlich, ihr seid die besten Muslime aus Basra, denn ihr rezitiert den Koran".

Abu Musa erzählt ihnen dann von einer Sure, die von der Verszahl der Sure 9 "Bara'at" gleichkommt (also ca 129 Verse), diese habe er aber vergessen.

Abu Musa war ein Gefährte Mohammeds.

Es geht also um eine komplette Sure mit etwa 129 Versen, die man nicht mehr kennt. Es kommen also 300 Rezitierer zu einem tatsächlichen Gefährten Mohammeds um den Koran zu rezitieren, und er sagt ihnen

"Ich habe sie vergessen, mit Ausnahme dessen an das ich mich erinnere: Wenn der Sohn Adams zwei Täler hätte, dann hätte er sich ein Drittes gewünscht. Sein Bauch soll durch nichts gefüllt werden, außer mit Staub".

Im heutigen Koran fehlt diese Sure komplett. Weder die ca 128 Verse die vergessen wurden, noch der 1 Vers an den er sich erinnern konnte, stehen heute im Koran.

Aber es ist Abu Musa, ein tatsächlicher Gefährte Mohammeds! Wie können diese Verse also fehlen, es ist doch "perfekt überliefert"?

Und das steht in Sahih Muslim, neben Bukhari die vertrauenswürdigste Sammlung im Islam.

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-- ZEICHENGRENZE --

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Sturmtaucher2  12.11.2021, 11:26
@Sturmtaucher2

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Abu Ubaid Kitab Fada’il-al-Qur’an:

Aischa sagte:
„Sure alAhzab (Sure 33) wurde zur Zeit des Propheten gewöhnlich mit 200 Versen rezitiert, aber als Uthman die Kodexe schrieb, konnte er von ihr nicht mehr beschaffen als heute in ihr ist (73 Verse).“

Das ist Aisha, die Frau Mohammeds. Sie weiß wie die Sure 33 zu Zeiten Mohammeds rezitiert wurde. Sie weiß, daß 200 Verse in dieser Sure rezitiert wurden. Es gingen also fast 130 Verse verloren.

Ungefähr 2/3 der Sure 33 gingen einfach verloren. Sie wurden nicht abrogiert oder so, nein sie waren nun weg. Sie stehen im heutigen Koran nicht drin.

Diesen Hadith findet man auch in anderen Sammlungen, z.B. in Al-Itqan As-Suyuti, Band 1 Seite 72

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Es gibt übrigens noch eine weitere Überlieferung diesbezügich. Dort heißt es:

"Ubayy ibn Ka'b sagte zu mir: Wie lange ist Sure al-Ahzaab, wenn Sie es lesen? Oder wie viele Verse denkst du, sind es?
Ich sagte zu ihm: 73 Verse.
Er sagte: Nur? Es gab eine Zeit, in der es so lange dauerte wie Sure al-Baqarah, und wir lesen darin:
„Der alte Mann und die alte Frau, wenn sie Zina begehen, dann steinigen sie beide, eine Strafe von Allah, und Allah ist der Allmächtige. Sehr weise."

Ubay wundert sich hier darüber, daß Sure 33 in Uthmans Koran so kurz ist.

Und das, obwohl wir aus den anderen Hadithen wissen, daß Ubay "der beste Rezitierer Mohammeds" war.

Ubay, der beste Rezitierer Mohammeds, wundert sich, daß Sure 33 in Uthmans Koran nur 73 Verse hat.

Und dieser Hadith wird von Tabari, Albani, Hazm und ibnHanbal als sahih (authentisch) gewertet. Von Kathir und Hajar als hasan (zuverlässig).

Man findet diesen Hadith darüber hinaus auch z.B. hier: "Musnad Ahmad, Hadith 21245"

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Wie grad zitiert, berichtet Aisha von 130 Versen, die in Sure 33 verloren gingen.

Doch es soll noch viele weitere Überlieferungen geben, die davon berichten.

So heißt es z.B.

"Bereits Ubai ibn Ka’b erklärte, dass die benannte Sure gleich lang oder sogar noch länger als die Sure Bakara war"

- Zamakhshari, Tafsir al-Kashshaf, Band 2; S. 1117: Mulla Ali al-Muttaqi, Kanzu ‚l-Ummal, Nr. 4751

Imam Malik ibn Anas sagte:
„Es ging mit den früheren Teilen (des Korans) verloren, es war nämlich in gleicher Länge wie Bakara, die bestätigt wurde.“

- Suyuti, al-Itqan, Band 1, S. 65

So soll die Überlieferung von Hudhayfah in "Suyuti, über Al-Bukhari, at-Tarikh" von allen Überlieferungen mit 70 verlorenen Versen die niedrigste Zahl verlorener Verse in dieser Sure angeben.

Quelle: https://islamanalyse.wordpress.com/uberlieferung/

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Sunan Ibn Majah 1944

Al-Itqan, As-Suyuti:

Es wurde berichtet, dass Aischa gesagt hat:
„Der Vers über das Steinigen und das zehnmalige Stillen eines Erwachsenen wurde offenbart und ich hatte das Schriftstück unter meinem Kissen. Als der Gesandte Allahs starb, nahm uns sein Tod ein und ein zahmes Schaf kam und aß es auf.“

Ein Schaf fraß das Papier auf, auf dem die Verse standen. Keiner dieser Verse steht heute im Koran. Was geschah? Ein Schaf fraß es.

Diese Verse waren niedergeschrieben, aber ein Schaf fraß es auf. Man bedenke: es ist immernoch der Koran!

Wenn man zu den muslimischen Quellen geht, findet man diesen Hadith sehr oft. Man wußte also, daß es z.B. den Vers über das Steinigen gab. In Sahih Muslim gibt es sogar einen ganzen Abschnitt über das Stillen von Erwachsenen.

Mohammed bekam die Offenbarung von Allah, diese wurden sogar später noch abrogiert, so daß 5x Stillen ausreicht.

Das steht in den muslimischen Quellen, das steht in Sahih Muslim. Aber keiner der Verse steht heute im Koran, nicht der Vers über das Steinigen, nicht der Vers über das 10x Stillen, auch nicht der abrogierte Vers über das 5x Stillen. Man bedenke: es stammt direkt von Mohammed, es stammt direkt von Allah. Trotzdem steht es heute nicht im Koran.

Man findet es z.B. in Sahih Muslim hier:

Sahih Muslim 2634

Aisha berichtete, dass es im Qur’an offenbart wurde, dass das zehnmalige klare Stillen (eines Erwachsenen mittels seiner Ehefrau) die Ehe ungültig macht, dann wurde dies abrogiert (und ersetzt) durch das fünfmalige Stillen"

Auch in "Musnad Ahmad" soll diese Überlieferung zu finden sein.

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Auch dieser Sahih-Hadith berichtet davon, daß das Steinigen ein Gesetz Allahs sei:

Sahih al-Bukhari 2695

Sahih al-Bukhari Band 3 Buch 49 Hadith 860

Mohammed sagte:
„Ich will diesen Streit nach Allahs Gesetz beilegen. Dein Sohn muss für ein Jahr verbannt werden, und er muss hundertmal gepeitscht werden. [...]
Dann wandte sich Mohammed einem Gefährten zu und sagte: „Unais, nimm die Frau dieses Mannes fest. Sie muss zu Tode gesteinigt werden.“
Daraufhin ging Unais los und steinigte die Frau zu Tode.

Wo steht dieses Gesetz denn? Im Koran steht die Steinigung nicht. Wo, außer im Koran, hat Allah denn noch Gesetze offenbart?

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-- ZEICHENGRENZE --

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Sturmtaucher2  12.11.2021, 11:33
@Sturmtaucher2

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Sahih Muslim 1625 berichtet, daß Mohammed sagte, daß

"Milchgeschwister einander dennoch nicht heiraten dürften".

Und daß es überall diese Belege dafür gibt, führt selbst in unter Muslimen zu Problemen und Unruhe:

"Vor kurzem erneut Unruhen unter vielen Muslimen ausgelöst: Der prominente muslimische Gelehrte und Verkündiger des Islam, der offizielle Berater des saudischen Justizministeriums, Abdul Muhsen Al-Abikan, erließ kürzlich ein Rechtsgutachten, welches das Stillen von Erwachsen als eine authentische Lehre des Propheten des Islam, Muhammads, mit unbeschränkter Gültigkeit beschreibt. D. h., diese Lehre galt nicht nur zur Zeit Muhammads, sondern für alle Zeiten. Al-Abikan betonte die Authentizität dieser Lehre. Letztendlich habe Muhammads Frau, Aisha, diese Lehre in ihrem Alltag umgesetzt."
"Andere Rechtsgelehrte halten das Stillen von Erwachsenen für legitim, da einige Überlieferer davon berichten, so z. B. Sahih Al-Bukhari und Sahih Muslim. Demnach kann eine Frau einen nicht mit ihr verwandten Mann stillen, so dass er ein 'Milchbruder' wird. Damit darf sie sich dann schariarechtlich mit ihm zusammen in einem Raum oder einer Wohnung befinden, ohne dass sie sich verschleiern muss. Dahinter steht der Gedanke, dass dieses Stillen juristisch den vorher nicht verwandten Mann zu einem leiblichen Verwandten macht, mit dem ein Eheverbot besteht, also ein Zusammensein mit ihm in einem geschlossenen Raum juristisch erlaubt ist."

Quelle: https://koptisch.wordpress.com/2010/08/26/erneute-verlautbarung-zum-stillen-von-erwachsenen/

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Ibn Umar Kitab Fada'il-al-Qur'an:

Muslime gaben damit an, den ganzen Koran auswendig gelernt zu haben. Daraufhin weist er sie zurecht:

"Keiner von auch sage, ich habe den ganzen Koran gelernt, denn woher sollte er wissen, wie er in seiner Gesamtheit ist, wenn doch viel davon verschwunden ist? Er soll lieber sagen, ich habe gelernt, was davon übrig geblieben ist.“

Selbst wenn man heute den ganzen Koran auswendig lernt,

ibn Umar sagt: es ist nicht der ganze Koran.

Umar sagt, es ist vieles verloren gegangen.

Umar sagt, man lernt nur was übrig geblieben ist.

Und Umar sagt, niemand soll sagen, er kenne den ganzen Koran.

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Al-Itqan, As-Suyuti (Band 3, Seite 74):

Ibn Abi Mulaikah berichtet, daß Al-Miswar Ibn Makhramah sagte:
Umar Ibn Al-Khattab sprach zu Abd-ur-Rahman Ibn Awf:
"[...] Wir finden es nicht! Er sprach: Es ist unter dem, was vom Qur’an entfernt wurde."

Es geht hier um ein Gespräch zwischen Umar Ibn Al-Khattab und Abd-ur-Rahman Ibn Awf, welches Überliefert wird.

Umar sagt hier, daß der heilige Koran verfälscht wurde bzw. daß einige Teile davon entfernt wurden.

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Al-Kafi, al-Kulaini, Band 2 Seite 350 Hadith 29

Hisham Ibn Salim berichtete, dass Imam As-Sadiq sagte:
"Der Qur’an, den Gabriel Muhammad überbrachte, beträgt 17.000 Verse."

Der heutige Koran jedoch hat lediglich etwas über 6000 Verse.

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[Al-Fawa’id-ut-Tusiyyah, Seite 483]

...dass jener, der behauptet, er habe ihn vollständig gesammelt, ein Lügner ist und es wurde authentisch (Sahih) überliefert, dass der Qur’an, der Muhammad (s.) herabgesandt wurde, 17.000 Verse betrug,
doch der jetzige vorhandene beträgt lediglich ein Drittel von der Anzahl her und es ist möglich, dass diese Verse länger als die gegenwärtigen Verse sind und das Vorhandene davon ein Zehntel oder weniger beträgt und es wurde konsekutiv (Mutawatir) überliefert, dass wenn Imam Al-Mahdi (a.) in Erscheinung tritt, er den vollständigen Qur’an herausgibt,
woraufhin die Mehrheit der Menschen vor ihm flieht und ihn nicht annimmt, außer einige wenige. Wie kann man also sagen, dass uns alle Verbote in diesem gegenwärtigen Qur’an ausführlich dargelegt wurden?”

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Der Koran zeigt gleich zu Beginn, daß die Verse nicht so überliefert wurden, wie sie dort stehen:

Koran 2:2 - "Dies ist ein vollkommenes Buch, es ist kein Zweifel darin"

Nur übersandte der Engel Gabriel über 23 Jahre hinweg nur einzelne Verse (Ayats). Es gab gar kein Buch. Das Buch wurde erst nach dem Tod des Propheten geschaffen. Daher kann keiner der Verse von einem Buch sprechen.

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Koran 33:6

Ubayy ibn Ka’b und andere frühe Muslime sagten, dass diese Aya unvollständig ist. Es fehlt der Satzteil:

"... und er ist ein Vater von ihnen."

In der bekanntesten und weltweit am häufigsten verwendeten englischen Koranübersetzung

(vom bekannten Koranübersetzer Yusuf Ali - Sheikh Muhammad Ashraf)

steht dies sogar in der Fußzeile dieses Verses.

Also diesen "fehlenden" Vers-Teil findet man bei millionen Muslimen im Regal!

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Und das ist nur die Spitze des Eisbergs.

Es wäre vermessen zu behaupten, ich kenne alle Überlieferungen die von den Veränderungen am Koran berichten.

Es zieht sich wie ein Roter Faden durch alle Überlieferungssammlungen.

Und viele hier zitierte Überlieferungen stammen aus Sahih al-Bukhari und Sahih Muslim, den zuverlässigsten Sammlungen im Islam.

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Ich haben fertig.

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Sturmtaucher2  12.11.2021, 15:34
@Rabea533
Verstehe nicht ganz was du meinst

Die Lesearten:

Wieviele Lesearten stehen auf der Tafel im Himmel?

Wenn da alle 7 stehen, warum hat der irdische Koran nur 1 davon? Und welche davon ist dann die richtige, da andere Korane ja andere Lesearten haben.

Wenn da nur 1 steht, welche ist es? Und warum stehen in den anderen irdischen Koranversionen dann andere Lesearten?

Die Hadithe:

Dürften selbsterklärend sein.

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Sturmtaucher2  12.11.2021, 16:21
@Rabea533

Ich formuliere um:

Allah hat ja die Verse, die auf seiner Tafel stehen, an Mohammed diktieren lassen.

Und zwar 7 verschiedene Versionen (lesearten) - so z.B. einmal qitil (gekämpft) und einmal qatal (getötet).

Steht nur qatal (getötet) auf Allahs Tafel?

Steht nur qitil (gekämpft) auf Allahs Tafel?

Oder seht BEIDES auf Allahs Tafel?

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mulan2255  13.11.2021, 01:20

Welche Ausgabe meinst du? In Arabisch? Wenn du Übersetzungen meinst, sollte das einfach daran liegen, dass jeder eine andere Wortwahl trifft. Der arabische Text ist hier aber entscheidend, da er das Original beinhaltet. Um welchen Vers oder welche Verse handelt es sich?

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Sturmtaucher2  13.11.2021, 01:45
@mulan2255

Ja im Arabischen.

Ich habe zwar keine Liste mit Unterschieden zwischen Hafs und Doori gefunden, aber zwischen Hafs und Warsh.

Und da führen die verschiedenen Lesearten zu sowas:

Hafs: Watakhizu (Ihr sollt nehmen/machen) / Warsh: Watakhazu (Sie haben genommen/gemacht) - Koran 2:125

Hafs: Qatal (gekämpft) / Warsh: Qutil (getötet ) - Koran 3:146

Hafs: Nunshizuh (wir liessen sie wachsen) / Warsh: Nunshiruha (wir verbreiteten sie) - Koran 2:259

Hafs: Bushra (gute Nachrichten) / Warsh: Nushra (zu verbreiten) - Koran 7:57

Hafs: nagfir (wir vergeben) / Warsh: yughfar (er vergibt)

Hafs: taquluna (ihr sagt) / Warsh: yaquluna (sie sagen)

Hafs: ataytukum (ich gab euch) / Warsh: ataynakum (wir gaben euch)

Hafs: yu'tiihim (er gab ihnen) / Warsh: nuutiihimuu (wir gaben ihnen)

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mulan2255  13.11.2021, 20:00
@Sturmtaucher2

Ich habe noch nicht die technische Möglichkeit, umfassend zu antworten (bin noch unterwegs), aber schon zum 1. Beispiel bei 2:125 muss ich widersprechen. Auch bei Warsh ist es imperativ und nicht perfekt. Die Bedeutung ist in beiden dieselbe.

darf ich fragen, was Deine Quelle für diese Liste ist? Und auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, kannst du selber arabisch bzw. wie gut?

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mulan2255  14.11.2021, 00:12
@mulan2255

Ich muss noch ergänzen, dass „wa-ttaḫaḏū“ (وَٱتَّخَذُوا۟) ohne Kontext "sie haben genommen"/ausgewählt" übersetzt werden kann, aber im Kontext kommt nur ein Imperativ infrage. Gott spricht ja zu den Menschen, so dass es keine einfache Perfektform sein kann sondern nur eine Anrede im Imperativ (im ursprünglichen Schriftbild ja auch nicht zu unterscheiden), da eine Perfektform nicht passen würde. Da man davon ausgeht, dass die Überlieferungen auch dialektal beeinflusst sein können, ist es wohl damit erklärbar, dass in der Rezitationsweise statt eines a ein i gesprochen und so überliefert worden ist. Und die Lesung mit i kommt ohnehin häufiger vor als diejenige mit a. Nafi' (von dem Warsh gelernt hatte; Lesart von Madina) und Ibn 'Amir (auf den sich Hisham beruft; Lesart von Damaskus) lesen mit a, während ibn Kathir, Abu 'Amr, Asim (auf den sich Hafs beruft, Lesart von Kufa), Hamsa und al-Kisa'i alle mit i lesen. ... Sorry, ist ziemlich kompliziert. Hab's erstmal nicht besser aufdröseln können.

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Sturmtaucher2  14.11.2021, 10:52
@mulan2255
Die Bedeutung ist in beiden dieselbe.
dass „wa-ttaḫaḏū“ (وَٱتَّخَذُوا۟) ohne Kontext "sie haben genommen"/ausgewählt" übersetzt werden kann, aber im Kontext kommt nur ein Imperativ infrage.

Es geht ja nicht um die Bedeutung oder den Kontext oder die Übersetzung, sondern darum dass der Koran ein Zitat Allahs ist.... und in den Arabischen Koranen eben verschiedene Worte stehen.

Wenn ich auf einer Feier etwas sage und jemand zitiert mich mit

"Er sagte, die Feier ist toll"

und ein anderer zitiert mich mit

"Er sagte, die Feier ist gut"

dann ist das zwar beides inhaltlich korrekt, aber eines der Zitate ist verfälscht.

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mulan2255  14.11.2021, 14:27
@Sturmtaucher2

Ich als Nichtexperte würde sagen, dass man weniger von Verfälschung sprechen sollte sondern von Unterschieden in der Überlieferung (dialektisch, Erinnerung), die zudem anerkannt sind. Verfälschung ist eine absichtliche Veränderung, während Unterschiede in an sich gleichen oder nahezu gleichen Worten bzw. in Vokalisationen vorkommen können. Eine Ursache ist die Vokallosigkeit der ältesten Texte. Die dienten ohnehin mehr als Gedächtnisstütze für die Rezitation. Erst mit dem Verlust an hafizun in kämpfen wurde es notwendig, diese Gedächtnisstütze zu präzisieren mittels Vokalisation etc. Und wenn da Machthaber ihr Machtwort sprechen, sei es Uthman oder der Umayyade Marwan, dann kann das zu Problemen führen. Zweifellos. Ich fand da den Text hier m.E. recht fundiert und sachlich nachvollziehbar, selbst wenn er einigen meiner Glaubensgeschwister nicht gefallen wird. In diesem wird allerdings unerwähnt gelassen, dass Ali (a) selber auch bereits 6 Monate nach dem Tode des Propheten (s) eine Zusammenstellung des Quran vorgenommen hatte ist samt seinen Kommentaren. Gemäß Überlieferungen habe er diesen dem Kalifen (Abu Bakr) vorgelegt, doch wollte man sein Exemplar nicht haben. So habe er es wieder mitgenommen. Wo es derzeit ist, weiß niemand. Es wurde aber anscheinend vor def Vernichtung bewahrt, denn es wird nirgends berichtet, dass sein Exemplar unter denen war, Dir zerstört worden sind. Wallahu Aalam! … Aber auch den hier finde ich nicht verkehrt.

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Sturmtaucher2  14.11.2021, 18:18
@mulan2255
sondern von Unterschieden in der Überlieferung

Würde ich auch sagen.

Nur passt dieses, wie du später ja auch anmerkst, nicht in das Weltbild vieler Muslime.

Verfälschung ist eine absichtliche Veränderung

Eine Fälschung ist absichtlich, eine Verfälschung kann auch unabsichtlich geschehen.

Aus Wiki:

Als Verfälschung bezeichnet man das absichtliche oder unabsichtliche Verändern eines bereits existierenden Gegenstandes oder einer bereits bestehenden Nachricht.

In dem von mir nachgereichten Video wird ja auch ganz zu Anfang gezeigt, dass "es ja Fakt sei, dass kein einziger Buchstabe und kein einziger Punkt im Koran jemals verändert wurde" was ja bei verschiedenen Lesearten, also abweichenden geschriebenen Texten, keinen Sinn ergibt. Wer also diese Aussage trifft, für den würde jeder auch nur um einen Punkt oder Buchstaben abweichende Text, was man bei verschiedenen Lesearten ja aber nunmal hat, eine Verfälschung sein müssen.

Passend zu dieser Thematik kommt dieser Kommentar von dir:

In diesem wird allerdings unerwähnt gelassen, dass Ali (a) selber auch bereits 6 Monate nach dem Tode des Propheten (s) eine Zusammenstellung des Quran vorgenommen hatte ist samt seinen Kommentaren. 

Ich weiss gar nicht, ob Sunniten das auch so sehen.

Wenn sie das akzeptieren, würde das aber gleichzeitig bedeuten, dass dieser Koran zu Uthmans Zeit bereits verloren war - oder Uthman dennoch "seinen" Koran durchsetzte, obwohl er Alis Koran in Händen hielt, den er einfach nur hätte kopieren und verbreiten brauchen.

https://islam-ist.de/warum-gibt-es-verschiedene-lesarten-des-korans/

Dieser Link von dir, mit den bis zu 14 Lesearten, würde z.B. den Sana'a-Koran erklären, zumindest sofern eine der heute fehlenden Lesearten auf diesen Zutrifft.

Denn bei der Analyse, welche man ja lange Zeit bei der Uni Saarland einsehen konnte, steht sinngemäss:

Die Unterschiede der Sana'a Seiten zum heutigen Koran, lassen sich nicht mit den überlieferten Lesearten erklären.

Nur weiss ich eben nicht, ob zu den "überlieferten Lesearten" auf die sich berufen wird, nur die kanonischen 7 oder alle 14 zählen.

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mulan2255  14.11.2021, 18:58
@Sturmtaucher2

Ich bin kein Dogmatiker, wie du vielleicht festgestellt hast. Und es ist auch nicht einheitlich in den Angaben zur Zahl der Lesarten. Dir einen sagen 7, die anderen 10, wieder andere 14 … Sunniten sehen das, was ich zu Imam Ali (a) sagte, natürlich anders. Momentan habe ich die originalen Überlieferungen nicht zur Hand, Dir den Vorgang illustrieren, wie er sein Exemplar vorgelegt hat und diese zurückgewiesen worden sei. Ich habe das hier gefunden. Oder hier.

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mulan2255  14.11.2021, 19:16
@mulan2255

Übrigens gibt es eine Ali Ibn Abi Talib (a) zugeschriebene Version aus Sana’a. Man kann sie sogar käuflich erwerben als IRCICA-Edition 200 $ (auf der Website gibt’s noch mehr solche Editionen, ich selber habe die vom Istanbuler Mushaf) … aber es ist wohl nicht die verschollene Version, von der ich sprach. Denn sie soll viele Kommentare enthalten und dadurch natürlich richtig dick sein.

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Von ad-Duri gibt es zweierlei Lesarten, nämlich die Lesung, die er von Abu Amr gemäß der Methode von Basra gelernt hatte, und diejenige von al-Kisa’i, welche der Methode von Kufa entspricht.

Der Vers 2:270 bei Hafs (nach Asim, welcher ihm die Methode von Kufa lehrte) ist bei ad-Duri (nach Abu Amr, also der Lesemethode von Basra) in der Zählung der Vers 2:271. Im Verlaufe des Textes bis dahin gab es in der Verszählung folglich eine Verschiebung, da die 2. Sura bei Hafs insgesamt 286 Verse zählt (so auch bei Shu’ba gemäß Asim, Khalaf und Khallad gemäß Hamza, ad-Duri und al-Harith nach al-Kisa’i - alle in der Methode von Kufa) - bei ad-Duri gemäß Abu Amr (Methode Basra) also 287. So ist es auch bei as-Susi (nach Abu Amr, Methode von Basra). Der Text ist derselbe, nur es wurde ein Vers bei ad-Duri geteilt, welcher bei Hafs ein einziger ist, und zwar der „Thronvers“, der bei ad-Duri in zwei Teile geteilt wird, indem der Anfang des Verses „Allāhu lā ilāha illā llāhu l-Ḥayyu l-Qayyūm“ die Nr. 255 trägt und der „Rest“ also Nr. 256 ist. Ab da verschiebt sich natürlich die Verszählung um +1. Bei der Ausgabe von ad-Duri (nach al-Kisa’i bzw. der Lesemethode von Kufa, siehe weiter oben) ist diese Teilung des Verses nicht erfolgt und entspricht der Verszählung von Hafs. Dort ist die Verszählung mit der von Hafs identisch. Du hast demnach die Duri-Lesart gemäß Abu Amr (Rezitationsmethode von Basra) vorliegen. Diese setzt offenbar innerhalb des Thronverses eine deutliche Pause, welche bei Hafs durch Lesungsmarkierung ebenfalls gegeben ist, allerdings statt einer Versnummer durch ein Pausensymbol ج an derselben Stelle. Auswirkungen auf den Text selber hat es nicht. Eine ähnliche Verschiebung habe ich auch bei Warsh (nach Nafi, Lesungsmethode von Madina) festgestellt, nämlich indem es irgendwo zu einer Zusammenfassung zweier oder dreier Verse unter eine Nummer, da die 2. Sure bei ihm nur 285 Verse hat. Der Thronvers ist auch bei ihm geteilt wie bei ad-Duri. Dasselbe trifft auch für die Lesung nach Qalun (gemäß Nafi, Methode von Madina) zu, für al-Bazzi und Qunbul (beide gem. Ibn Kathir, Methode von Mekka), nach Hisham und Ibn Dhakwan (beide gem. Ibn Amer, Methode von Damaskus).

Anders gesagt, die Lesemethode von Mekka, Madina und Damaskus teilt die 2. Sura in 285 Verse, diejenige von Kufa in 286 und diejenige von Basra in 287 Verse. Die Lesart und Verszählung von Kufa ist die Verbreitetste, allen voran die von Hafs gemäß Asim.

Bei Sura 2:10 (Hafs) bzw. 2:9 (ad-Duri nach Abu Amr) ist es dasselbe. Denn bei ad-Duri ist das einleitende Alif-Lām-Mīm nicht als eigener Vers gezählt wie bei Hafs (so auch in ad-Duri gemäß al-Kisa‘i), wo es Vers 1 ist. Danach sieht es hinsichtlich des oben gesagten so aus, dass es bei ad-Duri (gemäß Abu Amr) irgendwo in derselben Sura noch eine weitere unterschiedliche Versnummerierung geben muss und woanders vielleicht wieder eine Versnummerierung weniger, um gegenüber Hafs am Ende auf 287 Verse zu kommen. Der Text aber ist derselbe. Es steht nichts anderes drin.

Sorry, ist ein wenig mehr geworden. Aber ich hoffe, es einigermaßen verständlich gemacht zu haben.

M.E. NEIN!

Denn: Was bereits an sich falsch ist, kann nicht gefälscht werden - bzw. es kann, aber es ergibt keinerlei Sinn!

...oder hast Du jemals gehört, dass jemand auch nur angeklagt worden wäre, einen gefälschten Picasso gefälscht zu haben???

Bist du dir sicher, das da was anderes steht oder ist es nicht vielmehr eine Frage der Versnummern? Der Text ist derselbe, nur in manchen Ausgaben ist die Versnummerierung um eine verschoben.
so ähnlich ist das auch mit der Quranübersetzung der Ahmadiyya. Da sie anders, als die meisten, die Basmala ab Sura 2 mitzählen, verschieben sich die versnummern um eine Stelle weiter. So ist Vers 2:33 bei der Ahmadiyya-Ausgsbe Vers 2:34.

Die Überlieferung des Koran - der stillschweigende Islam sagt zu der Frage eigentlich schon alles aus.

Im Gegensatz dazu wird der Bibel vorgeworfen, verfälscht zu sein, wohingegen die Schriftrollen vom Toten Meer soweit als möglich beweisen, dass sie eben nicht verfälscht wurde, aber wieso sollte man eine Schrift immer wieder verbrennen (also in diesem Sinne den Koran, wie man unter dem oberen Link nachlesen kann), wenn diese nicht gegenüber den vorherigen Fassungen maßgeblich verändert wurde?