Ist der Ehevertrag Unwirksam?
Ich werde demnächst Heiraten. Doch davor muss ich zum Notar, um einen Ehevertrag ab zu schließen.
In diesem Vertrag soll rein das im Fall einer Scheidung, ich keine anrechte auf Geld, Haus, Vermögen etc und Unterhalt haben soll. Außer Kindesunterhalt.
Mein Partner ist sehr Vermögend. Großes neu gebautes und abgezahletes Haus, Wertpapiere, Aktien, sehr hohes Barvermögen usw. Ich habe rein gar nichts. Ziehe die gemeinsame Tochter (1,5j) groß und bin in der Elternzeit ins ALG1 gerutscht, da mein Arbeitgeber natürlich den Arbeitsvertrag nicht verlängert hat. Ich werde demnächst in Teilzeit wider arbeiten. Doch in Teilzeit bekommt man eh nicht viel und da ich dann in Steuerklasse 5 Rutsche ist es aus mit dem guten Verdienst. Zudem muss ich an meinem patner Nebenkosten zahlen und die Hälfte der Kita zuzüglich Lebensmittel für uns und für die kleine alles was anfällt.
Im Falle einer Scheidung stehe ich halt echt mies da. Aber ich habe es auch nicht auf sein Geld und Besitz abgesehen, also das möchte ich gleich klarstellen.
Nur habe ich jetzt Angst das der Vertrag mit dieser Regelung unwirksam sein könnte und die Hochzeit dadurch nicht statt finden kann kann. Den ohne Vertrag keine Ehe und Ehe nur in diesem Kontext.
Liebe Grüße
Nadine
Verstehe ich das richtig? Du beteiligst dich an Kitakosten und zahlst anteilig Nebenkosten von ALG I? Wer erledigt den Haushalt? waschen, bügeln, kochen, putzen?
Alles ich, ja zahle ich bin meinen ALG1 Kindergeld und Erziehungsgeld
14 Antworten
Dass der Vertrag mit welcher Regelung unwirksam sein könnte?
Aus der Beschreibung heraus ist erstmal nichts sittenwidrig, bei Nebenkosten gehe ich ja davon aus, dass du in seiner Wohnung wohnst. Da musst du dich natürlich entsprechend beteiligen.
Du kannst dir eher die Frage stellen ob du eine Person heiraten willst, die wirklich jeden letzten Cent auf die Goldwaage liegt.
Wenn du das Ding unterschreibst, dann stehst du tatsächlich bei einer Scheidung mit nichts da
Aber auch der Zugewinn hat sich damit komplett erledigt, genauso wie Unterhaltszahlungen an sie, falls weitere Kinder dazu kommen etc
Der Vertrag ist definitiv rechtens.
Achte bitte darauf, dass der Versorgungsausgleich NICHT ausgeschlossen ist.
Du verdienst wesentlich weniger als dein Mann. Also steht dir im Rentenalter der Versorgungsausgleich zu. Dieser ist nicht automatisch mit der Gütertrennung ausgeschlossen, es sei denn, er wird auch mitaufgenommen.
Also achte bitte darauf, dass du deinen Versorgungsausgleich bekommst. Soll heißen, das Wort "Versorgungsausgleich" darf nicht im Ehevertrag vorkommen, sonst hast du im Falle einer Scheidung die A-Karte.
Das weiß ich von einer Kollegin. Die hat Gütertrennung gemacht, weil ihr Mann sehr vermögend war. Ihr Mann war selbständig und hat kaum was in die Rentenversicherung einbezahlt. Sie, als Angestellte im öffentlichen Dienst, hat sogar doppelt in die Rentenversicherung einbezahlt. Da der Versorgungsausgleich im Ehevertrag NICHT ausgeschlossen wurde, muss sie ihm im Alter Versorgungsausgleich zahlen.
Gleichzeitig bekam sie vom Zugewinn von ihrem Mann keinen einzigen Cent.
Dann mache deinem Partner mal eine Rechnung auf, was die Erledigung des Haushalts für ihn kostet.
Auf einen Unterhalt nach einer eventuellen Scheidung kannst du nicht verzichten. Das ist gesetzlich verboten.
Sein vor der Ehe erworbenes Vermögen bleibt ihm. Egal ob ihr einen Ehevertrag habt oder nicht.
was redest du da für einen Quatsch von der Steuerklasse 5 - man rutscht nicht in diese Steuerklasse, dieses beantragt man auf dem Finanzamt unter Vorlage der Heiratsurkunde - einen Automatismus gibt es nicht bei 3 und 5
wenn er so gierig auf sein Geld ist, dann zeige dich eben genauso gierig - soll er doch die Steuerklasse 5 wählen und du bekommst dann 3 - übrigens ist das nur eine Vorauszahlung, das ist gar keine endgültige Festsetzung - bei 3 und 5 müsst ihr nämlich beide zusammen eine gemeinsame Steuererklärung am Ende des Jahres abgeben und ihr seid dann auch gemeinsam für ggfs. noch nachzuzahlende Beträge verantwortlich - diese Steuerklassen gelten im übrigen nur für die Vorauszahlungen aus abhängiger Beschäftigung, nicht für seine Einnahmen aus sonstigen Einkünften, die er ja vermutlich in großer Höhe hat - ein Steuerklassentausch würde in eurem (sehr extremen Fall, das muss ich schon sagen) dazu führen, dass du mit 3 mehr ALG1 bekommst, sofern es nicht bald ausläuft
- sollte er aus seiner Geldgier heraus während des Jahres für seine -von dir angegebenen- hohen Einnahmen aus Geldvermögen keine oder viel zu niedrige Vorauszahlungen leisten, bist du genauso im Obligo für diese Steuernachzahlungen wie er auch - jaja, wenn der Herr Göttergatte sich vor dem Zahlen drückt, bist du auch dran
im übrigen gibt es nicht nur die Steuerklassen 3 u 5 es gibt auch das sogenannte Faktorverfahren für die Berechnung der Vorauszahlungen (seine und deine) - frag mal einen Steuerberater, er kann dir sehr gut erklären und er kann euch dann auch erklären, wie man bei euren Einkommensverhältnissen auch dann von den Effekten des Ehegattensplittings profitieren kann, wenn es das eines Tages gar nicht mehr geben sollte - wer ein sehr hohes Einkommen hat und dazu noch Einnahmen aus z.B. Geld- oder Immobilien, hat diese Möglichkeiten immer - nur reine Arbeitnehmer wären die Dummen, wenn das Ehegattensplitting abgeschafft würde, die anderen nicht
von dem Vermögen, das er in die Ehe bringt, würdest du bei einer Scheidung sowieso nichts bekommen - was in die Ehe eingebracht wird, steht jedem allein zu, lediglich vom Zugewinn (sofern einer erzielt wird) würdest du die Hälfte bekommen
verstehe ich das richtig? du bekommst Arbeitslosengeld 1? Hast du denn überhaupt eine Arbeit in Aussicht? wie willst du diese ganzen "Eheumlagen" - ich nenne sie mal so- bezahlen, also wovon? wie wollt ihr das im Urlaub machen? du hast ja nicht das Geld, um einen teuren Urlaub zu bezahlen - bleibst du dann mit Kind zu hause (deinen Anteil am Urlaub des Babys bringst du ja auch nicht auf) und der werte Göttergatte düst im Privatjet nach Bora Bora? Wie willst du die Betriebskosten seiner Villa mittragen? Er hat doch eine oder? wohnst du dann im Keller und wo wohnt das Baby? mal in der Belle Etage beim göttlichen Papi, mal im Keller bei poor Mama? ihr habt vielleicht von der Adresse her einen gemeinsamen Wohnsitz, aber tatsächlich wohnt jeder getrennt für sich und lebt auch für sich
egal wie euer phantastischer Ehevertrag auch aussieht: dem Standesamt ist es erst mal egal, was ihr da vereinbart habt oder noch vereinbaren wollt und denk mal über den Wortlaut dieser Zeremonie nach: jeder verspricht nämlich dem anderen, ihn zu achten und zu ehren in guten wie in schlechten Zeiten - das BGB sieht vor, dass jeder Ehepartner dem anderen einen dem eigenen Einkommen angemessenem Lebensstandard gewähren muss, also unabhängig davon, ob jetzt der eine wenig verdient und der andere sehr viel
sehr viel von achten und ehren kann ich leider nicht erkennen - nicht einmal eine Art Finanzunion könntet ihr bilden, da eure Vermögensverhältnisse dies nicht hergeben
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wenn ich mir das alles so ansehe, seid ihr ein jämmerliches Paar: er ein grenzenloser Egoist und du ein Dummchen, wenn du dich auf einen solchen Deal einlässt - so schön kann gar kein Mann sein, dass ich mich auf solches einlassen würde - es war sehr naiv von dir, sich in dieser Gesamtsituation ein Kind anzuschaffen - es tut mir sehr leid, dass ich das sagen muss: aber es ist die Wahrheit, also rein vom finanziellen Standpunkt her gesehen, aber dieser ist ja wohl der bestimmende Faktor in der von euch angestrebten Ehe
ich würde mir das alles sehr gut überlegen, das mit der Heirat meine ich - hast du ihm schon mal so richtig in die Augen geschaut? was hast du gesehen - anstelle einer runden Pupille eine Pupille in der Form des Euro- oder Dollarzeichens?
und das mit der Unterhaltsvereinbarung ist auch so eine Sache: du verzichtest also auf alles aber denke immer daran: wenn er einmal krank und arm sein sollte (vielleicht nach den vielen tollen Nächten allein auf Bora Bora) und er vielleicht ins Heim muss (du musst ja arbeiten, nicht wahr?) . dann musst du nämlich zahlen ohne Ende: das Sozialamt interessiert es nicht, welche Unterhaltsvereinbarung ihr habt - dein Göttergatte, der dich so "uneigennützig" immer versorgt hat, klebt dir dann an der Backe
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ich habe diese Antwort absichtlich so geschrieben, denn ehrlich gesagt ist bei euch beiden inhaltlich gesehen von Ehe gar nicht die Rede - das ist keine Ehe, wenn man so leben will also von vorneherein schon die Lebensumstände von euch beiden so festgelegt sind
überdenke das nochmal gut - wenn er wirklich so ist, dann kann ich nur sagen: für dein Kind hätte ich dir einen anderen Vater gewünscht - tut mir sehr leid, dass ich das sagen muss
Dein Partner liebt dich nicht.
Du bist seine Haushälterin, das Kindermädchen für sein Kind und seine Prostituierte und alles für nothing?
Dein Partner hat keinen Respekt vor dir als Mensch und erkennt deine Leistungen nicht an. Wer Frau und Kind nicht wirtschaftlich gerne und freiwillig unterhält, sollte ihr eine angemessene Vergütung für die 24/7 Betreuung und Versorgung zahlen. Schließlich hältst du ihm den Rücken frei, damit er ungestört seinen Job machen kann.
Welche Gründe deinerseits sprechen für eine Heirat?
und wußtest du, dass wenn die Beziehung/Ehe scheitert und das Kind bei ihm bleibt, dass du unterhaltspflichtig bist.
Alles ich, ja zahle ich bin meinen ALG1 Kindergeld und Erziehungsgeld
Ohne Worte! 🤦🏻♀️
Das täte sie so auch, da er ja das Vermögen in die Ehe einbringt und sie im Scheidungsfall davon nichts abbekommt.